Island im Winter, danach werde ich immer wieder gefragt und nach einer kurzen Umfrage unserer Leser stellte sich schnell heraus: Ein ausführlicher Beitrag zum Thema muss her! Unser Ziel mit dieser Webseite ist dich möglichst gut bei deiner Reise nach Island zu unterstützen, sei es nun zum Winterurlaub oder zu einer anderen Jahreszeit. Also möchte ich gerne in diesem Beitrag alles Wissen weitergeben, dass dir in der kalten Jahreszeit in Island weiterhilft.
Ich verbrachte Anfang 2015 ganze drei Monate in Island, in einem der härtesten Winter die das Land seit langem gesehen hatte. Mehrere schwere Stürme, Unmengen an Schnee und eine kleine Sonnenfinsterniss durfte ich während meiner Islandreise im Winter erleben und entsprechend glaube ich, dir hier ein paar gute Infos an die Hand geben zu können.
Los geht’s…
Meine persönlichen Erfahrungen & Tipps für Island im Winter
Während meines ersten langen Islandaufenthalt habe ich einige Lektionen gelernt, die ich hier mit dir teilen möchte:
Keine große Überraschung: Island im Winter ist kalt und es fällt oft Schnee. Ich erwähne das, weil es leider immer noch oft Menschen gibt, die das unterschätzen. Sie kaufen sich dann einen dicken Pullover, Sneaker aus Leder und denken sie wären perfekt für den isländischen Winter gerüstet. Das dies ein Trugschluss ist sehen sie erst ein, wenn die Jeans patschnass ist weil sie am Seljalandsfoss hinter den Wasserfall gehen wollten oder der Regen durch den Wind am Regenschirm vorbei an die kalten Schenkel prasselt.
In Kapstadt haben wir uns immer über die Touristen belacht die in Safari-Klamotten durch die Einkaufszentren tigerten. In Island würde mir das wohl nicht passieren, denn wetterfeste Kleidung ist hier immer das A und O. Vergiss den Regenschirm, vergiss die Jeans und geht niemals ohne regenfeste Jacke, Hose und Schuhe aus dem Haus. Das gilt zwar auch im Sommer, doch im Winter bekommt der Regen bzw. Schnee nochmal eine neue Brisanz: Du kannst den dicksten Islandpullover tragen, den es in Reykjavík zu kaufen gab und er wird trotzdem irgendwann durchnässt sein. Dann hat er freilich keine wärmende Wirkung mehr. Genau so sieht es mit deiner Hose aus und auch mit deinen Schuhen. Auf das Zwiebelprinzip, welches dich dann auch noch warm hält, gehen wir später im Detail ein.
Ein weiteres Learning für mich war, dass Eincremen nicht nur im Sommer wichtig sein kann: Bei tiefen Temperaturen trocknet die Haut rasend schnell aus. Da ich zum Tauchen in Island war, waren meine Hände zusätzlich oft eiskaltem Wasser ausgesetzt sodass ich nach wenigen Tagen blutende Risse an den Händen hatte. Eine extreme Situation, aber auch in meinen Urlaubstagen hatte ich oft rissige Hände, weil ich nicht mehr daran gedacht hatte meine Hände zu schützen. Eine gute Handcreme schafft hier schnell Abhilfe, in Verbindung mit guten Handschuhen sind die Hände warm und geschützt.
Im Schwimmbad soll man nicht laufen, weil es glatt und rutschig ist: Island im Winter ist wie ein großes Schwimmbad. Wer trotzdem rennen will, sollte wissen was er / sie tut oder ein paar kleine Hilfsmittel nutzen: Es gibt Spikes, die man unter alle möglichen Schuhe schnallen kann, um sicheren Halt auf Eis zu haben. Selbst gute Wanderschuhe bieten hier nämlich selten ausreichend Traktion und man ist schnell mal ausgerutscht. Die kleinen Helfer haben mir im Alltag of sehr geholfen.
Angriff ist die beste Verteidigung: Wenn du Angst vor der Kälte hast, vor allem vor Erkältungen, dann nutze die Kälte um deine Abwehrkräfte zu stärken. Bereits in der ersten Woche meiner Arbeit als Tauchguide habe ich gefühlt mehr Zeit in den heißen Pools der lokalen Schwimmbäder in Reykjavík verbracht als in meiner Wohnung. Diese bieten oft direkt neben den Warmen- auch eiskalte Becken in die man wechselnd hüpfen kann. Das muss man nicht den ganzen Abend machen, aber 1-2 Mal ist es schon sinnvoll. Das bringt den Kreislauf in Gang und stärkt die Abwehrkräfte. Ich mache das auch in Deutschland regelmäßig und habe nur sehr selten mit Erkältung oder Grippe zu tun. Viele heiße Quellen in Island haben ähnliche Konstellationen, wie der geothermale Strand Nauthólsvík.
Mein letztes aber vielleicht wichtigstes Learning: Hol dir den passenden Mietwagen zur Jahreszeit in Island! Ja, ein Allradfahrzeug ist teuer und kann schnell den größten Posten einer Rundreise durch Island ausmachen. So dachte ich auch, als ich im Dezember 2013 das erste Mal den Golden Circle in Island anschauen wollte und mit meinem kleinen Chevrolet Spark loszog. Kurz nach Þingvellir fing es an zu schneien und heute wüsste ich: Zeit zumzudrehen! Doch damals konnte ich das Wetter nicht so gut einschätzen und fuhr bis zum Gullfoss weiter. Auf dem Rückweg hatte ich zum ersten Mal richtig Angst beim Autofahren, in meinem ganzen Leben hatte ich solche Verhältnisse noch nie erlebt. Sichtweiten von weniger als 3m, Sturm und riesige Schneeverwehungen kannte ich in dieser Form noch nicht. Ich drehte sogar eine Pirouette mit dem kleinen Wagen und kam dabei nur wenige cm vor der Leitplanke zum Stehen. Ich schaffte es nach Hause, ohne etwas kaputt zu machen. Das war aber reines Glück, für mich und für die Rettungskräfte die für mich nicht ausrücken mussten. Ich hätte mich viel besser über das Wetter informieren müssen, ggf. ein passenderes Auto (SUV, Jeep) mieten oder einfach zu Hause bleiben sollen an diesem Tag. Alternativ gibt es immer Bustouren zum Golden Circle, da ist man in den Händen von Profis.
Urlaub im Winter: Island wird kalt & dunkel
Wer im Winter Urlaub in Island macht, sollte nicht nur auf Kälte vorbereitet sein. Neben den extrem tiefen Temperaturen und viel Schneefall gibt es noch eine weitere erschwerende Eigenschaft der weit im Norden gelegenen Insel: Die Sonne geht nur wenige Stunden am Tag auf. Im tiefsten Winter bekommt man nur etwas über 4 Sonnenstunden, in Deutschland hat man zu dieser Zeit noch weit über 12. Das sind theoretische Sonnenstunden, das heißt in dieser Zeit kann die Sonne durchaus hinter Wolken versteckt sein. Das ist sogar recht wahrscheinlich.
Willst du Touren unternehmen, selbst fahrend, musst du dich also darauf einstellen entweder eher kurze Touren am Tag zu planen oder es sollte dir nichts ausmachen bei Dunkelheit und vielleicht schweren Bedingungen Auto zu fahren. Im Winter würde ich eine Tagestour nach Snæfellsnes bspw. überhaupt nicht empfehlen. Man fährt gute zwei Stunden dorthin und braucht entsprechend gute zwei Stunden zurück: Vor Ort hat man also nur wenige Stunden Zeit und kann diese sicherlich nicht wirklich genießen. Eine solche Tour, dazu gehören zum Beispiel auch die Touren entlang der Südküste und zur Gletscherlagune Jökulsarlon, würde ich dann aufteilen und durch eine Übernachtung unterwegs vereinfachen.
In diesem Fall hilft dir vielleicht unsere Island App weiter, denn in dieser kannst du dir viele interessante Orte wie Hotels, Tankstellen und Sehenswürdigkeiten in Island anzeigen lassen. So kannst du zum Beispiel entlang deiner Route ein passendes Hotel finden.
Wer nicht gerne im Dunkeln fährt oder sich auf Schnee unsicher fühlt, sollte darüber nachdenken eine geführte Tour zu machen. Es gibt Bustouren entlang der Südküste und Bustouren zur Gletscherlagune die von erfahrenen Isländern durchgeführt werden und du kannst dich entsprechend zurücklehnen und die Aussicht genießen.
Wann genau die Sonne auf und wieder untergeht könnt ihr hier nachlesen.
Nur im Winter in Island: Nordlichter
Eine Sache hat der Winter zu bieten, die man im Sommer einfach nicht zu sehen bekommt: Aurora Borealis
Die Nordlichter tanzen nur im Winter in Island, was nicht zuletzt daran liegt, dass im Sommer die Sonne kaum untergeht und es entsprechend wenig Nachthimmel gibt. Die Konstellation der Erde und der Sonne sind im Winter einfach in jeder Hinsicht passender für die magischen Erscheinungen am Nachthimmel. Die beste Zeit um Nordlichter zu sehen ist der frühe oder späte Winter, genauer gesagt September, Oktober und März. In diesem Monaten ist die Aurora am aktivsten und die Chance auf einen klaren Nachthimmel relativ hoch.
Am besten siehst du die Nordlichter in Island wenn du etwas raus aus den großen Städten / Orten fährst: Je weniger Beleuchtung um dich herum, desto intensiver nimmst du die Himmelserscheinungen wahr. Wer nicht selbst losfahren kann oder will, kann geführte Touren buchen, zum Beispiel mit einem Super Jeep oder auch mit einem Schiff.
Must see im Winter in Island: Das musst du gesehen haben
Du musst natürlich gar nichts. Spaß haben sollst du und eine gute Zeit. Dabei hilft es vielleicht folgende Orte zu besuchen, weil sie im Winter besonders sehenswert sind:
Der Wasserfall Gullfoss ist im Winter eine tolle Sache, denn wenn es kalt genug wird, friert er beinahe komplett zu (so scheint es zumindest). Man bekommt das Gefühl vor einer großen, eisigen Wand aus gefrorenem Wasser zu stehen und doch hört man es überall plätschern. Auf dem Weg dorthin kommt man am Geysir Strokkur vorbei, welcher im Winter ebenfalls eine besondere Ansicht bietet. Das heiße Wasser hüllt sich beim Ausbruch in Wasserdampf der auch einige Zeit danach noch eine Säule in der kalten Luft bildet.
Die Gletscherlagune Jökulsarlon ist ebenfalls ein besonderes Highlight im Winter. Im Idealfall bei eisigen Temperaturen und Sonnenschein bekommt man hier ein wahrlich arktisches Gefühl geboten, dass man sonst wohl nur an den Polen nachvollziehen kann. Je nachdem wie kalt es ist, kann der See zu dieser Jahreszeit auch schonmal zufrieren.
Ein Highlight für mich war der Besuch verschiedener heißer Quellen im Winter. Besonders Reykjadalur ist mir hier im Gedächtnis: Das rauchende Tal ist in der kalten Jahreszeit eine ganz besondere Kulisse und unbedingt einen Besuch wert. Andere heiße Quellen wie Fontana, die Blaue Lagune und auch die vielen kleinen Hotpots in den Schwimmbädern Reykjavíks sind eine tolle Sache, wenn die Luft eiskalt wird und vielleicht sogar 1-2 Schneeflöckchen fallen. Die Quellen sind meist draußen, also ist es darin schön warm während es um einen herum eisekalt ist.
Wer zum Tauchen in Island ist sollte sich erkundigen wie das Eis um die Davidsgja im Þingvallavatn See aussieht: Mit etwas Glück kann man auf normalem Wege in den See einsteigen und dann an der Kante des Eis entlang tauchen. Ein ganz besonderes Erlebnis für jeden Taucher und keine Angst: Es ist genauso kalt wie die Silfra Spalte im Winter oder auch im Sommer. Das Wasser hier hat immer die gleiche Temperatur, etwa 2-4°C.
Weihnachten in Reykjavík / Island
Ein besonderes Highlight im Winter kann ein Kurzurlaub über Weihnachten (und Silvester) sein. Ich selbst war nun zwei mal in der Weihnachtszeit in Reykjavík, im Winter 2013 und im Winter 2016 habe ich jeweils ein paar Tage vor Ort verbracht, zuletzt auch über Heiligabend.
Die Stimmung in Reykjavík zur Weihnachtszeit ist sehr angenehm, es ist ruhig und der touristische Trubel lässt etwas nach. Man besinnt sich auf die Zeit mit den Liebsten und verbringt viel Zeit zu Hause. Wer in dieser Zeit etwas unternehmen will, muss sich auf die Tage vor und nach Weihnachten beschränken da die meisten Unternehmen an den Feiertagen keine Touren anbieten und auch viele Sehenswürdigkeiten geschlossen sind.
Wer zu dieser Zeit in Island ist, sollte sich mit den Weihnachtsbräuchen der Isländer auseinandersetzen. Dazu gehören die Geschichte der Yule Lads und auch das Essen von fermentierten Fischen. Dazu schreiben wir vielleicht mal einen eigenen Artikel, denn hier würde es wohl den Rahmen sprengen.
Ein Geheimtipp von mir: Zur Weihnachtszeit gibt es oft kleine Konzerte in Gaststätten, kleinen Hallen und Kirchen. Je kleiner und gemütlicher desto besser, finde ich.
Silvester in Reykjavík / Island
Wer noch ein paar Tage dran hängt kann den Jahreswechsel in Island verbringen. Silvester in Reykjavík ist sicher ein besonderes Erlebnis. Am Platz vor der Hallgrimskirkja wird jedes Jahr ein großes Feuerwerk veranstaltet und danach kann man in den Bars und Kneipen der Stadt in’s neue Jahr feiern.
Wie auch bei Weihnachten sollte man weit, weit im Voraus buchen und muss trotzdem mit extremen Preisen rechnen. Wer denkt Island ist teuer, wird zu diesen Jahreszeiten nochmal auf’s Neue überrascht sein.
Packliste für Island im Winter: Kleidung & alles was mit muss
In meiner Packliste für Island findest du schon eine gute Auswahl an Dingen die für einen Urlaub in Island sinnvoll sind. An dieser Stelle möchte ich noch einmal auf die Besonderheiten im Winter eingehen und dir zeigen, welche Dinge in den Koffer gehören und vor allem auch welche du getrost zu Hause lassen kannst.
Das wichtigste, das A und das O einer Islandreise im Winter: Die passende Kleidung! Das bedeutet regenfest und atmungsaktiv, denn Feuchtigkeit und Nässe sind der Feind des Wohlfühlens, sowohl von Innen als auch von Außen! Kleide dich also nach dem Drei-Schichten-Zwiebel-Prinzip: Erst atmungsaktive Unterwäsche, dann eine warme Lage und dann eine regenfeste Schutzschicht. Bei der Unterwäsche kommt es primär darauf an, dass sie Fechtigkeit vom Körper weg transportiert und deiner Haut zu atmen erlaubt. Baumwolle zum Beispiel tut dies nicht: Sie saugt den Schweiß auf und hält ihn, in der Folge wird dir kalt. Am besten eignet sich Funktionsunterwäsche zum Wintersport. Danach kommt eine warme Schicht. Hier eignet sich Fleece sehr gut, aber auch Baumwolle oder andere Woll-Arten. Ein Islandpullover zum Beispiel, wenn er nicht zu dick ist. Zu Guter Letzt kommt eine wasserfeste Schicht, das kann zum Beispiel eine dieser typischen gelben Regenjacken sein, eine regenfeste Hose und passende Schuhe: Gummistiefel sind tatsächlich manchmal ein Träumchen!
Ich empfehle all diese Kleidungsstücke schon vor dem Urlaub in Deutschland/Österreich/Schweiz zu kaufen denn in Island zahlt ihr markant mehr bei viel geringerer Auswahl. Wer ein Andenken kaufen möchte kann dies natürlich tun, da empfehle ich eher Dinge wie Handschuhe und Mützen, da tut der Aufpreis dann nicht so weh. Wem das eher egal ist, kann bei Cintamani und 66° North natürlich sehr hochwertige Kleidung direkt vor Ort erwerben.
Was oft vergessen wird: Eine Sonnenbrille. Wenn es geschneit hat und die Sonne sich danach doch mal zeigen will, kann es ganz schön hell werden in Island. Die Eiskristalle reflektieren das Sonnenlicht in alle möglichen Richtungen und vor allem beim Auto fahren in Island kann das echt unangenehm werden!
Anti-Packliste: Diese Dinge kannst du ruhig zu Hause lassen
Was du im Winter nicht brauchst, kannst du entsprechend auch zu Hause lassen. Ich weiß, wie schwer es vielen fällt den Koffer zu schließen wenn sie mit Packen fertig sind: Lasst mich euch ein wenig helfen:
Sommerjacken, Übergangsjacken, alles was nicht wasserdicht ist: Raus aus dem Koffer! Das ist nur Ballast und wird dir vor Ort nicht helfen. Im Winter willst du etwas, das dich vor Regen schützt.
Schuhe die nicht wasserfest sind: Zurück in den Schrank damit. Sind sie einmal nass – und das werden sie sein – hast du sie für den Rest der Reise an der Backe.
Einen Regenschirm wirst du in Island ebenfalls nicht brauchen: Er ist im Zweifel kaputt bevor er den ersten Regentropfen von dir fern halten kann. Es ist typischerweise mindestens windig in Island, immer und überall. Der Regen kommt dann sowieso von der Seite und nicht von oben. Eine ordentliche Regenjacke und -Hose sind sinnvoller.
Generell würde ich alles zu Hause lassen, was Regen nicht gut wegsteckt bzw. einen entsprechenden Schutz dafür besorgen.
Winter Wetter in Island: Das musst du wissen
Im Winter ist es besonders wichtig, sich mit dem Wetter in Island zu beschäftigen. Dazu gehört nicht nur sich auf alle Evantualitäten vorzubereiten sondern auch ein Gefühl dafür zu bekommen, welche davon denn mit welcher Wahrscheinlichkeit auf dich zukommen.
Jeden Tag, meistens sogar mehrmals am Tag prüfe ich die Wettervorhersage für Island wenn ich dort bin. Vom Wind über Temperaturen bis hin zum Niederschlag (Precipitation) wird auf der Seite alles angezeigt, für den aktuellen Tag und für die Woche im Voraus.
Wer mit einem Mietwagen fährt, ist gut beraten die Seite der isländischen Verkehrswacht im Blick zu behalten. Hier gibt es insbesondere Webcams für Straßen in Island, auf denen man sich ein wirklich gutes Bild über die aktuellen Verhältnisse vor Ort machen kann. Die Aufnahmen sind oft live oder mit nur wenigen Minuten Verspätung zu sehen. Unter der Rufnummer 1777 bekommt man die Informationen auch von unterwegs, wenn es bspw. kein mobiles Internet gibt. Aber besser vorher nachschauen, als später das Nachsehen zu haben!
Die Island App hat mittlerweile mehrere Funktionen dich über Nordlichter auf dem Laufenden zu halten und ich hoffe diese in den kommenden Wochen noch erweitern zu können. Etwas detailierter sind die Informationen des Aurora forecast für Island, hier kannst du neben der Aktivität auch die Wolkendichte sehen und entsprechend planen wann und wo du auf Nordlichtjagd gehen kannst.
No-Gos im Winter: Das solltest du nicht tun
Es gibt nicht viel, was man im Winter in Island absolut gar nicht tun kann. Die meisten Sachen werden nur schwieriger oder unangenehmer. Verstehe was ich hier aufliste also bitte weniger als ein Verbot als eine Empfehlung:
Whale Watching macht im Winter keinen Sinn. Die Tiere sind meist in südlicheren, wärmeren Teilen der Welt unterwegs. Du wirst wenige, oft gar keine Wale sehen und auch wenn man üblicherweise dann nochmal kostenlos mit darf, steigen deine Chancen nur unwesentlich. Dafür sollte man also lieber im Sommer kommen.
Längere Touren und abgelegene Gebiete sollte man sich vielleicht lieber im Sommer anschauen. Dazu gehören zum Beispiel Rundfahrten entlang der gesamten Ringstraße, Ausflüge in die Westfjorde, den Osten oder auch Norden. Insbesondere das Hochland ist Tabu, die Straßen sind sowieso meist gesperrt. Nach Landmannalaugar führen verschiedene geführte Touren mit Superjeeps, hier muss man also auch auf keinen Fall sein eigenes Auto riskieren.
Fazit: Winter in Island
Noch einmal alles wichtige, für all die sofort hierher gescrolled haben:
- Nimm wetterfeste Kleidung mit, kleide dich nach dem Zwiebelprinzip in drei Schichten
- Creme dich ausreichend ein um deine Haut zu schützen
- Handschuhe & Mütze nicht vergessen
- Sonnenbrille einpacken, vor allem wenn du Auto fährst
- Stärke deine Abwehrkräfte durch gesunde Ernährung und ggf. Wechselbäder
- Buche einen zur Jahreszeit passenden Mietwagen
- Informiere dich über das Wetter, Straßenbedingungen und Nordlichter
Zu allen Bereichen habe ich im Beitrag detailierte Infos beschrieben, ich hoffe diese helfen dir dabei eine tolle Zeit in Island zu verbringen, auch wenn es draußen kalt und nass ist.
Besonders schön ist der wWinter in Island übrigens auch weil er zum Einigeln einlädt, nachdem man dieses tolle Land tagsüber entdeckt hat. Heiße Schokolade, Kaffee und Tee helfen dabei, heiße Quellen ebenfalls. Wer das tagsüber im Hinterkopf behält, hat es wesentlich leichter das ggf. unangenehme Wetter auszuhalten 🙂
Viel Spaß in Island!
Fotos: Unsplash
[…] aus zusammen als Tagestour entdecken, im Sommer etwas einfacher weil die Tage länger sind. Im isländischen Winter sollte man das Tageslicht optimal nutzen oder ggf. auf zwei Tage verteilt […]
[…] auch bei Wetteränderungen, denn das bedenke ich soweit es geht ebenfalls vorher und gerade im Winter in Island sollte man immer ein Ass im Ärmel haben, was die Planung angeht. Am 5. April 2018 geht es bei […]
[…] Sommer: Ja. Aber im dunklen Winter in Island müsste ich dann jedes Jahr anderswo einen sehr, sehr langen Urlaub […]
Hallo und Danke für die vielen hilfreichen Tips. Wale sieht man übrigens im Winter im Norden schon, und zwar an der nordnorwegischen Küste, und das nicht zu knapp ;-).
Hallo Marc,
WOW !!
Dein „Island im Winter“ Bericht liest sich sowas von spannend… Danke für deinen tollen Artikel!!
Jetzt lockt tatsächlich diese Herausforderung und ich möchte noch im Januar dorthin reisen, natürlich auch wegen der faszinierenden Polarlichter. Angeblich stehen die Chancen zu der Zeit auch relativ gut. Am besten jedoch – laut Google- sollen sie im Nordwesten zu sehen sein. Du schreibst in deinem Artikel, dass eine Tour in diese Gegend im Winter ( fast) unmöglich sei. Kannst du mir bitte einen Tipp geben, wie sich trotzdem eine schöne Polarlicht/ Sightseeing Tour im Winter mit Mietwagen, SUV, gestalten lässt? Bin allein unterwegs und möchte kein großes Risiko eingehen.
Welche Straßen sind erfahrungsgemäß gut befahrbar? Wo sind die Nordlichter alternativ zu sehen?
Sollten Gästehäuser bzw. kleine Hotels im voraus gebucht werden? Bin gern spontan und flexibel unterwegs.
Zeitfenster ca 10 Tage.
Danke für deine Antwort &
viele Grüße,
Sigrid
Hallo Sigrid.
Unterkunftstechnisch kann ich im Norden vor allem das Gästehaus Skjaldarvik empfehlen.
Wenn du den passenden Mietwagen buchst und das Wetter keine Querelen schlägt, kommst du da mit einem normalen Auto bzw. SUV super hin. Kommt einfach wirklich auf das aktuelle Wetter zu der Zeit an.
Aber man kann natürlich auch in anderen Teilen des Landes oft Nordlichter sehen, du musst dafür nicht unbedingt in den Norden 😉
Ab Reykjavik gibt es regelmäßig geführte Touren inklusive Nordlichttouren.
Viel Spaß in Island 🙂
Hallo Marc, ich fand deinen Bericht sehr interessant insbesondere, weil meine Tochter (21) und ihr Freund nach Weihnachten bis Angang Januar nach Island reisen. Ich wollte mich darüber informieren, welche Kleidung richtig ist und habe dazu ja auch Information gefunden. Nun müssen wir die passenden Sachen nur noch finden. Allerdings habe ich nun doch noch eine Frage: die beiden sind ja über Sylvester vor Ort und haben geplant sich das Feuerwerk auf dem Platz anzuschauen. Danach möchten sie irgendwo einkehren, ein Lokal, Bar …. Hättest du da eine Empfehlung? Muss man vorbestellen oder findet man auch spontan etwas?
Vielen Dank + Gruß,
Kerstin S.
Hi Kerstin,
da würde ich an dem Abend spontan schauen. In der ganzen Stadt gibt es ja hunderte Bars, da wird sich bestimmt eine schöne finden und das würde ich nicht vorher festlegen.
Viel Spaß in Island! 🙂
[…] weil diese selbst bei -20°C dauernd nass vom Tauchen waren. Es hat eine Weile gedauert, bis der Winter in Island und ich uns arrangiert hatten. Aber dann war’s schön. Pin […]
Wow. Toller Artikel mit super Tipps für einen Winterurlaub auf Island. Danke!
Danke für dein Feedback Bernhard 🙂
[…] Thema Island im Winter haben wir hier bereits ein paar Zeilen geschrieben, aber in diesem Abschnitt soll es besonders um […]
[…] haben ein paar Worte zum Thema Island im Winter für dich zusammengetragen, die in dieser Jahreszeit natürlich auch gelten, genauso wie […]
[…] im Winter in Island unterwegs ist, sollte zuerst über die eigenen Grenzen nachdenken. Bei einem Kleinwagen […]
Schöner Artikel. Einer Sache muss ich widersprechen: es ist nicht unmöglich im Sommer Nordlichter zu sehen. Wir hatten letztes Jahr im August das Riesenglück sie doch zu sehen. War ein tolles Erlebnis.
Hi Diana.
Oh Wow, Nordlichter im August. Das ist krass. Wo war das?
[…] Am Sonntag gibt es einen ausführlichen Artikel zum Winterurlaub in Island. […]
[…] Bedingungen ist es sicher eine tolle Option selbst zu fahren. Doch diese Region kann, vor allem im Winter, auch schwierig sein: Durch den oft von Süden stark wehenden Atlantikwind und teilweise […]
[…] was oben beschrieben ist, gilt für den Fall eines normalen Winter in Island, der mit relativ viel Schnee und Stürmen verbunden ist: Man kann auch mal 1–2 Wochen am […]
Hallo und vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht. Das hört sich sehr spannend an und inspiriert mich! Ich bin eher der Sommertyp und habe aus diesem Grund noch nie an einen Winterurlaub gedacht. Aber anscheinend kann das auch sehr spaßig werden. Tatsächlich gibt es auch viele Aktivitäten, die im Winter viel mehr Spaß machen. Meine Schwester ist da ganz anders als ich, sie liebt es in die Kälte zu reisen und ich mit ihrer Familie auch regelmäßig unterwegs! Lg Christin
[…] In diesen Monaten wird man Island jeweils von der jahrestypischen Seite kennenlernen, das heißt man sieht im Sommer viel Sonne und hat lange Tage, die Blumen blühen und die Moosfelder sind grün. Sehr kurze Tage im Winter sind die Berge mit Schnee bedeckt, es ist eiskalt und die Wasserfälle ganz oder teilweise zugefroren. Das sind vielleicht auch die kleinen Besonderheiten für Island im Winter. […]
In der Packliste fehlen „Unterzieh-Spikes“ oder „Mini-Steigeisen“ um auf den vereisten Parkplätzen bei den Wasserfällen oder beim Geysir sicher gehen zu können.