Arbeiten in Island

Kommentare 4
Island
Island Tipps

Arbeiten in Island, für manche ist das ein Thema weil sie permanent in den Norden auswandern möchten und für andere weil sie statt Urlaub den Alltag in diesem Land kennen lernen möchten. Für mich war es Letzteres, als ich im Jahr 2015 für drei Monate nach Reykjavik ging.

In diesem Beitrag möchte ich dir hilfreiche Infos an die Hand geben, welche Optionen es gibt in Island zu arbeiten, welche Vorraussetzungen du dafür erfüllen musst und was es sonst noch zu beachten gibt.

Los geht’s…

 

Nach Island ziehen um dort zu leben und arbeiten

Du hast bereits den Entschluss gefasst, nach Island auszuwandern und möchtest nun wissen, wie du diese permanente Veränderung auf den Weg bringen kannst.

Für alle Europäer (Mitglieder des europäischen Wirtschaftsraums) gilt das Recht auf freie Wahl des Aufenthalts- und Arbeitsortes. Du kannst also jederzeit deine Sachen packen und nach Island kommen. Du benötigst kein Visum, keine Arbeitserlaubnis, keine Aufenthaltsgenehmigung.

Lediglich registrieren musst du dich nach drei Monaten, eine Sozialversicherungsnummer beantragen und ggf. nachweisen können, dass du dem Staat nicht auf der Tasche liegen wirst. Dafür möchte man in Island von dir wissen dass du gute 160.000 Kronen im Monat (ca. 1500€) zur Verfügung hast bzw. 245.000 (ca. 2200€) als Paar. (Quelle)

Was dich erwartet is vor allem ein teures Land und darauf solltest du vorbereitet sein: Ohne einen Job nach Island zu gehen ist riskant und du solltest mit einem guten finanziellen Polster ausgestattet sein. 2-3 Monate Jobsuche können schnell Ersparnisse auffressen, die dich in Deutschland über ein halbes Jahr gebracht hätten. Es lohnt sich also vorher zu suchen und im Idealfall erst dann nach Island zu gehen wenn es konkrete Kontakte gibt.

 

Krankenversicherung in Island

Für in Deutschland gesetzlich Versicherte gilt die europäische Krankenversicherung. Du musst auch keine besondere Karte (EHIC) beantragen, deine normale Gesundheitskarte beinhaltet alle Infos bereits.

Bist du privat versichert, musst du eine Auslandskrankenversicherung abschließen. Die kannst du meist bei der gleichen Gesellschaft günstig abschließen und es bietet sich generell an eine zu haben. Willst du für eine längere Zeit nach Island auswandern, weißt aber noch nicht ob es wirklich für immer sein soll, dann bietet sich eine Anwartschaft an. Deine primäre Krankenversicherung wäre ab dem 6. Monat sowieso die Isländische, dann brauchst du theoretisch weder eine deutsche PKV noch die Reise-KV. Die Anwartschaft stellt sicher, dass wenn du einmal zurückkehrst, die Bedingungen für dich erhalten bleiben. Sie kostet meist nur wenig und kann dir eine Menge Geld einpsaren.

Wenn du länger als 6 Monate in Island lebst, wirst du automatisch Teil der dortigen staatlichen Krankenversicherung (Quelle). Diese ist gut vergleichbar mit der Deutschen gesetzlichen Krankenversicherung.

 

Für eine begrenzte Zeit in Island leben und arbeiten

EU-Bürger die für eine auf maximal drei Monate begrenzte Zeitspanne in Island Leben und arbeiten möchten, können dies ohne jegliche Einschränkung tun. Nur wer darüber hinaus in Island arbeiten möchte, muss sich entsprechend registrieren. (Quelle)

Du musst also auch nicht arbeiten in Island, um dort eine längere Zeit zu verbringen. Bis zu drei Monate kannst du auch einfach Urlaub machen und dir die Insel anschauen. Für viele ist das vermutlich aus verschiedenen Gründen keine Option: Vielleicht hat man einfach nicht so viel Freizeit oder Urlaub oder es fehlt einfach das Geld um so lange vom Ersparten zu leben. Ein weiterer Punkt ist, dass man ein Land nochmal ganz anders kennen lernt wenn man dort arbeitet und so einen Alltag zu sehen bekommt der einem Urlauber immer verborgen bleiben wird.

Für mich sind drei Monate eine wirklich gute Zeit um ein Land besser kennen zu lernen. Man sollte sich nicht einbilden es danach wirklich zu kennen oder zu verstehen, denn dafür braucht man in der Regel Monate oder sogar Jahre. Aber wer über Wochen hinweg in den Alltag eintaucht, bekommt schon einen wirklich guten Überblick, knüpft Kontakte und entkommt der Urlauber-Rolle.

 

Work and travel in Island: Geht das?

Work and Travel definiere ich hier mal wie folgt: Man reist nach Island und bereist das Land, während man regelmäßig an den jeweiligen Aufenthaltsorten arbeitet. Du willst also nicht nur an einem Ort sein, aber auch nicht nur reisen.

Du musst also eine Tätigkeit finden, welche du an verschiedenen Orten im Land ausführen kannst und welche du idealerweise schon beherrschst bzw. nicht jedes Mal erneut erlernen musst. Alternativ kannst du natürlich auch immer einen anderen Job machen, dann wird es aber schwieriger dynamisch zu reisen weil es eben eine Einarbeitungsphase gibt.

Ein gutes Beispiel für eine solche Tätigkeit kann das Arbeiten in Hotels / Hostels in Island sein. Die Arbeit ist im Grunde meist dieselbe, mit kleinen Abweichungen pro Betrieb. Du hast also keine steile Lernkurve und kannst bspw. zwei bis drei Betriebe anschreiben und dich für ein paar Wochen als Aushilfe anbieten.

Die meisten Arbeitgeber werden Kandidaten bevorzugen die möglichst lange bleiben, das ist auch verständlich. Es hilft also wenn du besondere Kenntnisse hast die dich von der Masse abheben: IT Kenntnisse helfen immer genau wie analytische / mathematische Fähigkeiten, Buchhaltung und technische Fertigkeiten. Es geht allerdings auch ohne, nicht entmutigen lassen!

 

Als Tauchlehrer in Island arbeiten

Hierzu kann ich dir wohl am meisten sagen, denn sowas in der Art habe ich gemacht. Im Frühjahr 2015 habe ich drei Monate als Tauch-Guide in Island verbracht. Das ist im Grunde eine Ausbildung bei der man Arbeitskraft gegen ein Dach über dem Kopf eintauscht. Die Kursgebühren und Lebenshaltung muss man selber tragen, aber die Miete entfällt eben und das ist auch der größte Posten auf der Rechnung bei einem mehrmonatigen Aufenthalt.

Tauchen in Silfra

Tauchen in Silfra

Bei mir war es so, dass ich in drei Monaten 500 Stunden Arbeit ableisten musste, also etwas mehr als 8 pro Arbeitstag. Ich hatte umgerechnet wohl einen Stundenlohn weit unter dem Mindestlohn. Ein schlechter deal also? Für mich war es damals OK, aber die Bedingungen haben sie mittlerweile meines Wissens angepasst 😉 Ich würde es ehrlich gesagt zu den Konditionen wohl nicht noch einmal machen, bereue es aber auch nicht. Man muss bedenken, das Unterkünfte in Island extrem teuer sind und so ist der Deal wirklich alles andere als unfair und im internationalen Vergleich sogar richtig gut!

In dieser Zeit habe ich meinen Divemaster gemacht, eine Tauchzertifizierung mit der man Gruppen von Tauchern anleiten und bei der Ausbildung von Tauchern assistieren kann. Theoretisch kannst du mit dieser Zertifizierung dann auch schon als Guide arbeiten und richtiges Geld verdienen. Die meisten Tauchschulen bevorzugen jedoch fertig ausgebildete Tauchlehrer. Diese werden in Island überdurchschnittlich gut bezahlt. Von diesem Beruf kann man in vielen Ländern grade so Leben, in Island kann man davon auch schon ein bisschen was zurücklegen, auch mal verreisen etc.

Du bist als Tauchlehrer in Island meist an einem Ort: Silfra. Das ist der Haupt-Tauchspot der Insel und weltberühmt. 9 von 10 Tauchgängen wirst du, mindestens, hier absolvieren und relativ oft wirst du auch Schnorcheln statt zu tauchen. Zwar gibt es auch noch andere Divespots in Island, aber diese werden eben weniger oft gebucht.

Für Work & Travel eignet sich dieser Job zwar nicht perfekt, aber mit etwas Glück kannst du auch größere Touren zu den Tauchplätzen im Norden begleiten, hier befindet sich mit Strytan einer der Besten. In einer Tiefe von ca. 25m am kleinen bzw. gut 70m steigt hier kochend heißes Wasser aus geothermischen Schloten auf. Einzigartig, da diese normalerweise in einer Tiefe von mehreren Tausend Metern liegen und dadurch für Sporttaucher unerreichbar.

 

Auf einer Pferdefarm in Island arbeiten

Eine weitere sehr beliebte Art für längere Zeit in Island zu leben und zu arbeiten ist sind die vielen Pferdefarmen die sich auf der ganzen Insel verteilen.

Die Vorraussetzungen sind von Farm zu Farm unterschiedlich. Viele Farmen nehmen nur Praktikanten auf die zwischen 18 und 30 Jahren alt sind und wollen auch Vorkenntnisse in der Arbeit mit Tieren sehen. Andere nehmen Kandidaten jeden Alters und gerne auch Neulinge auf. Vorraussetzung ist immer, dass du Spaß an der Arbeit mit Tieren hast und tüchtig anpacken kannst.

So schön ist Island

So schön ist Island

Wichtig ist zu erwähnen, dass die Arbeit auf einer Farm wirklich hart sein kann. Vor allem wenn man nicht im Sommer vor Ort ist, kann das Wetter einenn normalen Arbeitstag schnell zur Tortur machen. Die Tage können lang und die Arbeit auch mal nervig sein. Hier musst du Durchhaltevermögen beweisen. Irgendwann wird es besser, man gewöhnt sich an die Rahmenbedingungen und geht auch entspannter an die neue Situation heran.

Die Bezahlung sieht sehr unterschiedlich aus: Manche Farmen zahlen ein normales Gehalt, manche gar keins. Manchmal gibt es die Möglichkeit bei den Gastgebern zu wohnen, manchmal gibt es Unterkünfte die sich die Mitarbeiter teilen können. Die Arbeitszeit beträgt im Normfalfall 40 Stunden pro Woche und man hat 2 Tage frei. Viele versuchen wenig frei zu nehmen um dadurch am Ende des Aufenthalts viel Freizeit zu haben. Dabei sollte man vorsichtig sein und daran denken, ab und zu auch mal eine Pause einzulegen.

Auf der Polarfuchsstation in Island arbeiten

Eine etwas besondere Form der Arbeit als Local ist wohl das Aushelfen auf einer Polarfuchsstation. Das Arctic Fox Center ist ein Forschungszentrum mit angeschlossenem Café und einer Ausstellung in der Gemeinde Súðavík in den Westfjorden und sucht regelmäßig Leute die dabei helfen die Füchse aufzuziehen und sich um die Touristen zu kümmern die zu Besuch kommen.

Freiwillige Helfer bekommen kein Gehalt und müssen umgerechnet etwa 130€ pro Woche für die Nutzung der Unterbringung, WiFi und Verpflegung zahlen. Wenn man sich die Preise für Unterkünfte und Lebenshaltungskosten in Island anschaut ist das ein ziemlich gutes Angebot, vor allem wenn man bedenkt dass man den Dienstwagen nach Dienstschluss für Ausfahrten nutzen darf!

Polarfuchs in Island

Polarfuchs in Island

Das Zentrum liegt nahe Ísafjörður, also tief in den Westfjorden und damit in einer der wohl schönsten Gegenden von ganz Island. Praktika dauern 3-4 Wochen, man muss volljährig sein und mindestens Englisch und entweder Deutsch oder Isländisch sprechen.

 

 

Erfahrungsberichte zum Auswandern nach Island

Beim ZDF gibt es einen Erfahrungsbericht in Videoform.

Fahrrad fahren & Camping in Island: Interview mit Tanja Ney

Kommentare 5
Interviews / Island

Ich habe mich neulich für euch mit Tanja unterhalten, die mehrere Wochen mit dem Fahrrad durch Island gereist ist und seitdem auf Travel slams, ihrer Webseite und bald auch im Radio davon berichtet. Tanja Ney hat viel spannendes erlebt und gelernt, deshalb freue ich mich sehr diese Infos von ihr mit euch teilen zu dürfen.

Vorhang auf für Tanja…

Tanja Ney

Tanja Ney

Tanja Ney, wer bist du und was machst du?

Schwierigste Frage! Im Grunde genommen bin ich einfach nur ich, das ist so mein Job geworden… Ich arbeite als Freelancerin, schreibe Texte, entwickle Kommunikationskonzepte und berate Unternehmen in diesen Bereichen. Darüberhinaus halte ich Vorträge, wie zum Beispiel jetzt über meine Reise in Island. Dazu habe ich ein Bühnenprogramm entwickelt wo ich die Menschen unterhalte und inspirieren möchte. Außerdem spreche ich über digitales Nomadentum. Ich selbst bin eigentlich keine digitale Nomadin im eigentlichen Sinne, bin also nicht völlig losgelöst in der Welt unterwegs, sondern habe eine Homebase in Köln und ziehe von hier immer wieder los. Alle Aufträge die ich mache, sind immer ortsunabhängig machbar.

Du bist mit dem Fahrrad einmal im Uhrzeigersinn rund um Island gefahren, richtig?

Genau. Weil ich schon mehrmals dort war, einmal mit dem Auto klassisch um die Ringstraße, wobei wir die Westfjorde ausgelassen haben. Dann kam ich wieder um ein paar Wochen auf der Polarfuchsstation zu arbeiten. Dort habe ich einen kleinen Polarfuchs großgezogen und mich ein bisschen um die Touristen gekümmert.

Da waren dann eben auch oft Radfahrer dabei und die waren natürlich alle schwer platt als sie ankamen, aber irgendwie hat mich das auch inspiriert und ich sagte:“Irgendwann komme ich nochmal wieder… mit dem Fahrrad!“

Und so kam es dann auch.

Mit dem Fahrrad durch Island

Mit dem Fahrrad durch Island

Das war deine erste längere Reise mit dem Fahrrad, richtig?

Ja, genau. Ich fahre zwar hier in Köln mit meinem Hollandrad von A nach B und hier und da mal mit dem Rennrad am Sonntag raus, aber nicht in dieser Form. Ich musste mir ein neues Rad kaufen, neues Equipment und so weiter. Neuland also.

Wie hast du dich auf die Reise mit dem Fahhrrad durch Island vorbereitet?

Ich war relativ unvorbereitet, bin nichtmal zu Hause mit Gepäck gefahren. Alle sagten ich solle das mal ausprobieren, ich hatte aber einfach keine Lust darauf und wollte es vor Ort auf mich zukommen lassen. Ich habe gelernt, dass man nicht mit fixen Plänen nach Island reisen darf und auf so einer Reise lernt man ständig und muss sich anpassen. So war es dann auch auf dieser Reise. Zwischendurch habe ich auch mal 5kg Gepäck nach Hause geschickt, weil es einfach zu viel war. Zum Ende der Reise hätte ich allerdings noch viel mehr Gepäck mitnehmen können, weil ich wirklich von Tag zu Tag fitter geworden bin.

Fahrrad mit Gepäck in Island

Fahrrad mit Gepäck in Island

Was hast du denn nach Hause geschickt, was braucht man also nicht?

Ein Schloss brauchte ich nicht. Ich konnte das Rad überall unangeschlossen stehen lassen, kein Problem. Eine Trinkblase hatte ich mitgenommen, brauchte ich aber auch nicht. Es gibt immer genug Wasser auf dem Weg, sodass ich meine Trinkflaschen immer auffüllen konnte. Meine Straßenklamotten habe ich irgendwann nach Hause geschickt, aber in der letzten Woche in Reykjavik dann doch wieder vermisst denn irgendwann konnte ich meine Funktionsklamotten auch nicht mehr sehen 😉 Ein Kissen hatte ich noch dabei, welches ich nicht brauchte, Befestigungen für meine GoPro… Viel Kleinkram aber so kommen schnell 4-5kg zusammen!

Camping in Island

Camping in Island

Wie war es mit Elektronik generell, was hattest du mit und wie bist du damit umgegangen?

Smartphone und GoPro waren ständig dabei. Zum Aufladen hatte ich eine Powerbank dabei. Eine relativ starke, an die man zwei Geräte anschließen kann. Wo immer es Strom hab, habe ich diese dann aufgeladen und unterwegs dazu genutzt meine Geräte zu versorgen. Neben meinem Handy hatte ich sogar noch ein iPad dabei, musste also schon immer mal wieder laden.

[amazon_link asins=’B00OQIEQNE,B00VJT3IUA,B01JIWQPMW,B01LYTQY22,B019GJLER8′ template=’ProductCarousel‘ store=’islandringstrasse-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’8a866908-4456-11e7-b354-9dfe3ac6c3b8′]

Hast du vor Ort eine SIM Karte gekauft?

Ich habe einen Vertrag in dem Internet im Ausland mit dabei ist, dafür zahle ich ein paar Euro mehr im Monat.

Anmerkung Marc: Ab Juni 2017 entfallen Roaming Gebühren, sodass du dein Datenvolumen aus Deutschland ohne Extrakosten in Island nutzen kannst. Du brauchst also nicht mehr zwingend eine lokale SIM Karte in Island zu kaufen.

Was war deine Lieblingsregion in Island?

Das kann ich so genau gar nicht sagen, da jede Region anders ist. Ich habe mich allerdings lange auf der Halbinsel aufgehalten und fand es sehr schön dort. Am schönsten war es immer dort, wo nicht so viele Menschen sind. Gerade der Süden war in der Hinsicht sehr herausfordernd.

Radtour durch Island

Radtour durch Island

Am Anfang war geplant einmal die Ringstraße entlang zu fahren aber diesen Plan habe ich schon am ersten Tag verworfen. Wenn du querfeldein fährst, wirst du für deine Mühen nämlich wirklich belohnt und entdeckst schöne Orte! Mein Highlight war, dass ich so viel zwischen den Hotspots gefunden habe. Diese habe ich gar nicht mehr gezielt angesteuert, weil ich sie ja auch schonmal gesehen hatte.

Wie war das mit dem Tourismus für dich?

Besonders gemerkt habe ich es bei den bekannteren Sehenswürdigkeiten in Island an der Gletscherlagune, das war schon verrückt. Da parkten jetzt auf einmal Autos in mehreren Reihen und es gab auch nicht nur einen Bootsanbieter sondern gleich mehrere. Ich war zur EM dort und Island hatte da ja nochmal einen speziellen Hype bekommen.

Ich fand es spannend, so als Radtourist, sich Gedanken zu machen. Ohne das bewerten zu wollen, haben mich die Busreisenden irgendwann irritiert. Denn diese werden vor Ort quasi ausgespuckt, machen das beste Foto und steigen wieder ein. Das bedeutet natürlich wiederum nicht, dass ich selbst nicht Tourist bin und Teil des Ganzen. So fängt man dann natürlich an, sich damit innerlich auseinanderzusetzen.

Ich bin oft einfach geflüchtet. Zum Beispiel am Wasserfall Godafoss, wo ich recht spät am Abend mein Lager aufschlug, aber auch ganz früh am Morgen schon wieder weiterfuhr noch bevor die ersten Busse ankamen. Wenn du dort zeltest ist es einfach wunderschön, sehr idyllisch und ruhig. Gerade deshalb war ich sehr überrascht, als am nächsen Morgen die Busse ankamen und Menschenmassen sich über das Gebiet verteilten. Das war verrückt.

In der Blauen Lagune war ich zum Beispiel noch nie. Zwei mal war ich schon in Myvatn und natürlich auch anderen heißen Quellen in Island aber dort eben noch nicht. Ich habe gehört, dass man dort mittlerweile vorher reservieren muss und die Preise sehr hoch sein sollen, dazu dann noch so viele Menschen. Ich stell‘ mir das furchtbar vor.

Favorites! Was ist dein Lieblings…

Restaurant

*lacht*

Laundromat in Reykjavik! Weil ich mir dort am Ende der Reise zwei große Bier und einen Veggie-Burger und eine große Portion Pommes gegönnt habe!

Woanders bin ich nie eingekehrt, auf der Reise habe ich mir sehr spartanisch ernährt.

Bar / Café

Ich weiß nicht mehr wie der Laden hieß: Es gab dort ganz viele Flintstones Figuren und wir mussten unsere Getränke für die Dachterasse in Kakao-Becher umfüllen.

Supermarkt / convencience store

Man nimmt, was man kriegen kann! Da bin ich nicht wählerisch und leidenschaftslos. Bei Olis (Tankstelle) gibt es meist alles.

Yay or nay!

Wildcamping: Nay, musste ich einfach nicht und ich hatte auch immer Lust auf eine Dusche. Campingplätze habe ich über die Cycling Map gefunden, dazu später mehr.

Campervans: Finde ich gut, wäre was für mich, Island mit Campervan zu erkunden!

Walfleisch, Gammelhai und -Rochen: Da ich Vegetarierin bin: Nay!

Skyr: Yay! Gut!

Was ist ein Geheimtipp für’s Camping in Island?

Die Cycling Map für Island, für die ich überall gerne Werbung mache weil sie auch für nicht-Radfahrer einfach wunderbar ist! Auf der Karte sind so viele Infos: Größe des Campingplatz, zu erwartender Verkehr auf den Straßen in Island und so weiter.

Die Karte kannst du gegen eine Schutzgebühr vorbestellen, sie liegt aber wohl auch am Flughafen aus.

Viele Campingplätze sind gut ausgestattet, mit Duschen, Küchen und kleinen Shops in denen man einkaufen kann.

Was ist dein Geheimtipp zum Geld sparen in Island?

Mit dem Fahrrad herumfahren, das spart den Mietwagen!

Mit dem Rad in Island unterwegs

Mit dem Rad in Island unterwegs

Ganz ehrlich: Ich habe anfangs noch ein wenig Buchhaltung gemacht, das aber irgendwann verworfen und mich darauf eingerichtet die Kreditkartenabrechnung mit Würde zu tragen. Was ein Urlaub in Island kostet kann man ja hier gut nachlesen.

Ich habe nie draußen gegessen, das spart auch einiges. Ich glaube das sind die zwei teuersten Punkte auf einer Islandreise.

Ich war auch nur einmal in einem Hotel, sonst eben immer auf Campingplätzen. Die gehen so bei 7€ los und sind entsprechend gut bezahlbar.

Gänsehautmoment: Welcher Moment blieb dir in Erinnerung?

Ganz viele!

Einer ganz besonders: Am Skogafoss, wo man ja heute auch campen darf. Da habe ich Bilder von auf denen du siehst, wie alle gebannt auf diesen Wasserfall starren und nur ganz wenig Gespräche. Also, obwohl so viele Menschen dort waren war es eben eine wirklich tolle Atmosphäre.

Gänsehaut am Skogafoss

Gänsehaut am Skogafoss

Das Ankommen in Reykjavik am Ende war auch so ein Moment.

Schlechte Erlebnisse: Hat Island auch negative Seiten?

Ne. Ich bin an verschiedenen Stellen sogar nochmal positiv überrascht worden: Niemand war doof zu mir, alle waren nett und hilfreich.

Manche Dinge kann man eben nicht beeinflussen: Das Wetter zum Beispiel. Dazu sage ich in meinen Vorträgen aber auch viel. Island ist eben so, darauf muss man sich einstellen.

Ich hatte auch keine einzige Panne auf der ganzen Tour, alle Ersatzteile die ich dabei hatte habe ich genau so wie ich sie eingepackt hatte wieder mit nach Hause genommen.

Anmerkung Marc: Wow! Glück gehabt! Ich hatte auf meiner einwöchigen Schottlandreise mit dem Fahrrad drei platte Reifen und hier im Westerwald wo ich 2-3 mal die Woche mit dem Mountainbike fahre habe ich so 1-2 mal im Monat einen Platten: Ersatzschläuche und Flicksets sind ein must-have!

Wie sieht es mit dem Tourismus in Island aus, was kommt in den kommenden Jahren auf das Land zu?

Puh. Ich finde es schwierig das einzuschätzen, wie gut oder schlecht der Tourismus für das Land ist und wie gut die Isländer das im Griff haben.

Mir ist bewusst geworden, dass ich natürlich ein Teil davon bin. Vor allem wenn ich jetzt so davon berichte.

Ich habe mit einer Isländerin länger dazu gesprochen und sie meinte, dass sie einfach sehr stolz sind auf ihr Land und es auch gerne mit anderen Teilen. Island sei ein kleines Land und es sei ja schön wenn sich die Leute trotzdem für einen interessieren.

Ich saß in einem Café neben einem Pärchen das mit einem der Touristenbusse angereist war und die sagten zueinander:“Siehste mal, uns wurde Island mit Einsamkeit und so versprochen“ und dachte mir: Naja, wir sind aber auch alle Teil davon und Grund dafür, dass wir hier eben nicht einsam sitzen.

Ich habe neulich auch gelesen, dass sich die Winter- und Sommermonate fast nicht mehr unterscheiden.

Anmerkung Marc: Das kann ich bestätigen. Im Winter 2015 war für uns Guides beim Tauchen in Island zum ersten Mal kein Unterschied zwischen der Hauptsaison und der Nebensaison zu spüren. Der nachfolgende Sommer 2015 war dann für viele nicht mehr zu fassen.

Fazit: Fahrrad fahren und Camping in Island

Danke für das Interview Tanja!

Ich selbst war mal eine Woche in Schottland Fahrrad fahren und kann Tanjas Begeisterung sehr gut verstehen. Island ist sicherlich nochmal eine ganze Ecke fordernder vor allem im Bezug auf das Wetter, aber auch Straßenverhältnisse und sonstige Rahmenbedingungen.

Gute Vorbereitung ist sicher wichtig, aber wie Tanja schon sagt hängt es am Ende besonders davon ab ob man das Land schon kennt und weiß worauf man sich einlässt.

Wenn du Fragen zu Tanjas Reise hast, schreib diese einfach in die Kommentare.

Hier kannst du den Vortrag von Tanja beim Travelslam in Köln sehen:

Viel Spaß in Island!

Interview mit Maria Edwardsdottir

Kommentare 1
Interviews / Island

Ich freue mich heute ein Interview mit der lieben Maria mit euch teilen zu können. Maria kenne ich von meiner Zeit als Guide beim Tauchen in Island. Ich war gute drei Monate bei einer Tauchbasis als Guide im Training und Maria hat dort die Buchhaltung gemacht. Sie wohnt mit einigen Unterbrechungen den größten Teil ihres Lebens in Island und hat eine ganz besondere Beziehung zu dieser Wahl- und Herzensheimat.

Das Interview war in Englisch, ich übersetze es hier man in’s Deutsche, liefere euch aber auch die ursprünglichen Antworten mit.

Los geht’s…

Maria, wer bist du und was machst du? (Who are you and what do you do?)

Ich bin ein Tausendsassa, ich liebe es neue Dinge zu lernen und mich mit interessanten Menschen zu umgeben. Ich habe in vielen und sehr verschiedenen Bereichen gearbeitet, wie Verlagsarbeit, IT, Gesundheitswesen und im Tourismus. Ich war in Unternehmen verschiedenster Stadien involviert und fühle mich in der Startup-Szene sehr wohl. Ich bin im Bereich Prozessoptimierung gut aufgehoben und mag Herausforderungen. Außerdem bin ich Mutter von fünf Kids und die Frau von meinem genialen und unternehmerischen Mann Ólafur (Meteorologe).

Maria

Maria 😉

I am jack of many trades but master of none, I love to learn new things and surround myself with interesting people. I have worked in various and very different sectors such as publishing, IT, healthcare and tourism. I‘ve been involved in businesses at various stages, love the startup scene and am at my best in the world of business processes. I love challenges. I am also a mother of five and wife of genius entrepreneur and meteorologist Ólafur.

Du bist in Island aufgewachsen, wie war das? (You grew up in Iceland: What was that like?)

Ich bin eigentlich gar nicht in Island aufgewachsen. Meine Eltern zogen nach Luxemburg und zogen ihre junge Familie dort auf, bevor es zurück nach Island ging. Da war ich zehn. Ich kann Island also nicht mein Geburtsland nennen. Über Island wurde aber immer als „zu Hause“ gesprochen und so fühlt es sich auch an. Wir warn mindestens einmal im Jahr dort als ich ein Kind war. Nun Leben wir seit einiger Zeit in Norwegen und es fühlt sich mehr als je zuvor so an und ich vermisse es sehr!

I actually did not grow up in Iceland. My parents moved to Luxembourg and raised their young family there before moving back to Iceland when I was 10 years old. So, I can’t claim Iceland as my birth country but Iceland was always talked about as „home“ and in my mind, it always has been that. We visited at least once every year when I was a kid. Now, living briefly in Norway, I feel more than ever it is my HOME and I miss it very much.

Hast du Island jemals verlassen und wenn ja: Was brachte dich zurück? Have you ever left Iceland and if so: Why and what brought you back?

Offensichtlich, ja (siehe oben). Ich plane aber gerade unsere Rückkehr, da wir planen in den kommenden Monaten zurück nach Island zu ziehen. Es ist ein wundervoller Ort um eine Familie großzuziehen. Nicht nur weil ich meine Familie dort in unmittelbarer Nähe habe sondern auch weil es besonders für Frauen toll ist. Kinderbetreuung ist ein wichtiger Faktor und das ist in Island für alle gegeben und sehr erschwinglich. Gleichberechtigung und Entfaltungsmöglichkeiten als Frau sind mir sehr wichtig und ich finde Island ist anderen Staaten hier weit voraus. Noch wichtiger ist, dass ich mir einfach nicht vorstellen kann meine Kinder irgendwo groß zu ziehen wo ihre Entwicklungsmöglichkeiten dadurch definiert sind ob sie Jungs oder Mädchen sind.
Aber Island hat auch andere positive Aspekte die mich anziehen, wie die wundervoll klare und frische Luft. Überraschenderweise vermisse ich sogar das (besch***) Wetter in Island! Es ändert such andauernd und du verfluchst den Regen und die Stürme und es ist dauernd Gesprächsthema. Deine Kinder wissen wie man die Wettervorhersage interpretiert bevor sie lesen können. Versteh‘ mich nicht falsch, ich liebe es diesem Wetter mal zu entfliehen, aber warme sonnige Strände werden auch langweilig nach einer gewissen Zeit. Naja, mein Mann arbeitet ja nunmal auch als Meteorologe und deshalb ist Wetter immer ein relevantes Gesprächsthema in der Familie.

I have obviously left the island (see previous answer). I am actually in the process of planning the return as we are moving back to Iceland in a few months. It is a fantastic place to raise a family, not only in terms of me having my extended family near and providing that support but it is especially good to be a woman there. Child care is one very important aspect, it’s is accessible and affordable to all. Equality and opportunity for me as a woman is very important and I feel Iceland is more advanced in this aspect than other places I know. More importantly I cannot imagine raising my children where their opportunities are defined by whether they are born a girl or a boy.
But Iceland also has other pulling factors, the wonderful clean and fresh air is a favorite. And I actually surprised myself quite a bit when I found out that I missed the (shitty) weather of Iceland. It changes constantly and is of course an endless source of conversation, you complain about the miserable rain, curse the storms and praise the wonderful rare sunshine. You have taught your children to understand the weather forecast before they are able to read. Don’t get me wrong, I appreciate getting away from the Icelandic weather and head south to sunny skies and warm beaches but it gets boring after a while. But then my husband is also a meteorologist and has a startup business so the weather is always very relevant in our family.

Dein Lieblings… (What is your favorite…)

…Saison für Islandreisen? (…season for exploring Iceland?)

Das war definitiv mal der Sommer, weil ich es liebe draußen zu campen und in Sommerhäuser zu reisen um von dort tolle Orte zu erkunden. Ich roch früher den Frühling und war sofort aufgeregt raus zu gehen und alle ’sommerlichen‘ Dinge zu sehen. Dann hat mein Mann, der Autos mag, entschieden eines unserer Autos gegen einen Supertruck einzutauschen. Typisch isländisch, aufgemotzt mit Riesenreifen und das ganze Programm. Zugegebenermaßen war ich davon am Anfang genervt, aber dann haben wir eine Gletscherreise unternommen und dabei haben wir uns dann beidem mit dem Supertruck-Virus infiziert. Das bedeutet, es gibt jetzt noch eine Saison die mich so fasziniert wie der Frühling. Am Ende des Tages sind aber alle Zeiten toll, man muss nur das für die Reisezeit in Island passende unternehmen.

Superjeep Zeit: Island im Winter

Superjeep Zeit: Island im Winter

It used to be summer because I like camping or going to summer cabins and exploring great sites. I used to smell the spring and get all excited to be able to go and do all those „summery“ things. Then one day my husband who loves everything about cars decided to exchanged one car for a super truck, typical Icelandic jacked up, oversized tires and the whole shebang. I admit that at first I was a little bit annoyed by this but we decided to try it out and at least get one winter glacier trip out of it. We both gut struck by the supertruck-bug on that trip. This has meant that another season is also cause for great excitement, the first snowflakes falling early winter now give me the same exciting feeling as the first smell of spring. Boil it down – all seasons are great, just find what fits the season.

…region in Island? (…region in Iceland?)

Der nördliche Teil der Westfjorde in Island, bekannt als Hornstrandir. Diese Gegend liegt mir im Blut denn ich habe viele meiner liebsten Momente im Leben dort oben erlebt. Diese Gegend ist abgelegen, weit mehr als die meisten Menschen es jemals erleben werden. Man kommt nicht einmal mit dem Auto dorthin. Hier zählt nur das Sein, nicht sonst – Achtsamkeit liegt in der Natur dieses Ortes.

The northern most part of the Westfjords in Iceland, commonly known as Hornstrandir. This area is in my blood and I have spent some of my most cherished moments up there. It is remote beyond what most people get to experience, you can’t even get there by car. Nothing else matters when you are there other than just being – mindfulness is its nature.

…restaurant in Reykjavik?

Warum denn auf Reykjavik beschränken? Der beste Ort zum Essen ist Tjöruhúsið in Ísafjörður, geht da mal hin! Es ist schwierig in Reykjavik daneben zu liegen, wenn man die größe der Stadt bedenkt. Reykjavik ist voll mit tollen Restaurants und bietet eine große Auswahl!

Why limit oneself to Reykjavik?? The best place to eat on the whole island is Tjöruhúsið in Ísafjörður, go there! But it’s hard to go wrong in Reykjavík, considering the size of the town I think it is just packed with great quality restaurant beyond many major cities and they offer a wide range of cuisine.

…bar in Reykjavik?

Ich bin keine Expertin in diesem Bereich und bevorzuge es mich mit Freunden zu Hause zu treffen. Wenn ich wählen müsste würde ich Kaldi empfehlen oder einfach durch die Straßen schlendern und einkehren wo es schön aussieht.

I am no expert in this area and I mostly prefer to meet friends for dinner and drink at my home or theirs. But if I had to choose I would go to Kaldi or just roam the streets and jump in wherever it looks nice.

…place to grab a great coffee?

Reykjavik nimmt Kaffee ziemlich ernst und so lange du von Drive-Through Cafés fern bleibst, bist du auf der sicheren Seite. Aber es gibt einen Unterschied zwischen „einen Kaffee trinken“ und „Kaffee trinken“. Für Letzteres empfehle ich dir Mokka in Skólavörðustígur. Einer der besten Kaffee-Läden in Reykjavik mit tollem Flair und fantastischem Kaffee.

Reykjavík is pretty serious about coffee so as long as you stay away from „lúgusjoppur“ (drive-throughs) you should be fine. But there is a difference in „grabbing a coffee” and “having a coffee”. If you want to do the later I recommend Mokka on Skólavörðustígur, one of the oldest coffee shops in Reykjavík, it has a wonderful vibe and also great coffee.

Wie siehst du den Tourismus in Island? (Where do you stand on tourism in Iceland?)

Der Tourismus stellt eine große Herausforderung für Island und seine Einwohner dar. Ich liebe die Dynamik die er nach Reykjavik gebracht hat. Die arktische Flora und Fauna in Island außerhalb der Stadt ist empfindlich und leicht zu beschädigen. Touristen möchten gerne beides erleben und wir müssen hier eine Balance finden. Naturschutz muss ein Schlüsselfaktor bei der Gesetzgebung sein. Die Tourismusindustrie ist in ihren Kinderschuhen und ich hoffe wir als Nation realisieren das wir hier schnell Konsens für die Zukunft finden müssen.

Anmerkung Marc: Ich finde es sehr interessant, dass Maria von „Tourismusindustrie in ihren Kinderschuhen“ spricht, womit sie natürlich 100% recht hat. Für uns Deutsche ist Tourismus sowohl aus Anbieter als auch Verbraucher ein Gut mit dem wir sehr vertraut sind. In Island gibt es das in der Form einfach noch nicht so lange.

The tourism explosion poses serious challenges to Iceland and its inhabitants. I absolutely love the vibrancy it has brought to the city of Reykjavík. The arctic flora and fauna mostly found outside of urban areas is on the other hand very delicate and easily destroyed. The tourists seek both experiences so we need to strike a balance. Nature preservation needs to be a key factor in policy making. The tourism industry is still in its infancy in Iceland and I just hope that we realize as a nation that we need to come to a consensus for a vision for the future fast.

Welche Probleme kommen in den nächsten 3-5 Jahren auf Island zu? (Which problems does Iceland face in the next 3-5 years?)

Die lokale Währung wird auch zukünftig ein großes Problem für die Tourismusindustrie sein. So lange keine größeren Vulkanausbrüche in Island passieren, werden wir aber für alle Probleme eine Lösung finden.

The local currency will continue to be a problem and the tourism will continue contributing to this dilemma in a big way. As long as we don’t have any major volcanic eruptions we should be able to solve whatever problems are thrown at us though.

Iceland on a budget: Your #1 tip to save money

Ich bevorzuge es die Worte „sparen“ und „Island“ nicht in einem Satz zu nutzen. Aber folgenden Rat möchte ich aussprechen: Wasser aus dem Hahn ist in Island immer genießbar!

Anmerkung Marc: In meiner Übersicht zu den Kosten eines Urlaub in Island habe ich ja bereits geschrieben.

Wasser aus dem Hahn ist in Island trinkbar!

Wasser aus dem Hahn ist in Island trinkbar!

I prefer not to use budget in the same sentence as the great island. But I’ll leave this solid advice: Drinking water from the tab is always safe in Iceland

Yay or nay…

…Wahlfleisch (…whale meat):

Yay

…Pferdefleisch (…horse meat):

Yay

Gammelhai / Rochen (…fermented shark/skat)e:

Nay

…Wildcampen (…wild camping):

Yay

…Campervans(…camper vans):

Nay

Alle Yays sollte man in Maßen genießen.

Please note that moderation applies to all yays above.

Was hat Island, das Andere nicht haben? (Diversity: Name one thing that is completely different in Iceland compared to the rest of the world!)

Wir haben ECHTEN Skyr!

We have real SKYR.

Snæfellsnes – Gute Gründe für eine Tour

Kommentare 23
Island / Islands Westen
Snæfellsnes

Snæfellsnes ist eine kleine Halbinsel nördlich von Reykjavik und daher gut für einen langen Tagesausflug geeignet, auch wenn man aufgrund der Entfernung vielleicht besser eine Übernachtung mit einbaut. Die Gegend hat einiges zu bieten und gibt einen kleinen Vorgeschmack auf die Westfjorde welche sich nördlich von ihnen erstrecken.

 

Wissenswertes & Fakten zu Snaefellsnes

Ortschaften: Arnarstapi, Búðardalur, Grundarfjörður, Hellnar, Ólafsvík, Rif, Stykkishólmur
Koordinaten64.858056, -23.115
WasserfälleKirkjufellsfoss
Route: Von Reykjavik die Ringstraße (1) hinauf bis Borgarnes, dann auf die 54 und so lange auf dieser bleiben bis man am Ende die 55 wieder nach Süden fährt
Länge und Dauer: 450km, ca. 6 Stunden reine Fahrzeit
Hotels: Hótel Borgarnes, Icelandair Hotel Hamar, Hótel Fransiskus Stykkishólmi, Fosshotel Stykkisholmur, Arnarstapi Hotel
Bustouren: Guide to Iceland (Tour), Get your guide (Tour)
Snæfellsnes Excursions (Tour), Reykjavik Excursions (Tour), Extreme Iceland (Tour)
Mietwagen: Guide to Iceland (Buchen)

 

 

Tipp für Snæfellsnes: Gatklettur

Die Steinformation Gatklettur findet sich ganz im Westen der Halbinsel, kurz vor der Ortschaft Hellnar. Hier findest du auch die Bárðar Saga Snæfellsáss Statue.

Hier kannst du sehen wie die geballte Kraft des Nordatlantik auf die Steine prallt und wunderschöne Formen aus ihnen heraus schnitzt. An den meisten Tagen wird es hier sehr, sehr windig sein, pack dich also gut ein.

Ganz in der Nähe findest du auch eine steinerne Statue welche an die Saga von Bárðr und seinem Sohn Gestr erinnern soll. Die Saga erzählt die Geschichte von Bárðr, seiner Frau und seinen Töchtern. Er selbst zieht sich später in die Eiskappe des nahe gelegenen Gletschers Snæfellsnesjökull zurück und wird zum Wächter der Region. Eine vollständige Übersetzung der Saga habe ich leider nicht gefunden, wenn du eine kennst schreib es mir doch bitte in den Kommentaren!

 

Steinformation Gatklettur auf Snæfelsness in Island

Steinformation Gatklettur auf Snæfellsnes in Island (Foto)

 

Als ich im April 2015 hier war, schneite und stürmte es schwer. Wir mussten an diesem Tag mehrere Stunden an der Westküste ausharren bis die Straßen nach Reykjavik wieder freigegeben wurden. Trotzdem ein wirklich tolles Erlebnis, denn hier merkt man wie nah man der Natur kommen kann.

 

Whale watching in Ólafsvík

Bei Laki Tours kann man vom Delphin über Buckelwalen bis zum Orca so ziemlich jeden Wal in Island bestaunen. Im späten Winter, Frühling und Frühsommer sind die Chancen auf Orcas besonders hoch und im Verlauf des Sommers steigt die Wahrscheinlichkeit Buckelwale, Delfine und viele andere Walarten zu sehen. Sollte es keine Sichtung geben, bekommen Gäste eine Freikarte. Es lohnt sich also die Waltour so zu legen, dass man eine zweite auch noch durchführen kann.

Whale Watching

Whale Watching

 

Reiten auf Snæfellsnes

Snæfellsnes ist eine der schönsten Gegenden in Island, mit tollen Stränden und wunderschönen Landschaften. Was wäre also naheliegender als ein Ausritt um die Gegend zu erkunden.

Im Galopp den Strand entlang und im Tölt zurück zur Farm. In aller Ruhe den Nationalpark im Westen entdecken und die Natur genießen.

Anbieter für Reittouren sind Lysuholl, Eldhestar und es gibt auch eine 6 tägige Tour von Tophorses.

 

Heiße Quelle auf Snæfellsnes: Landbrotalaug

Kein Geheimtipp aber ein absoluter Leckerbissen der heißen Quellen in IslandLandbrotalaug

Diesen Hotpot habe ich zum ersten Mal im Dezember 2016 besucht und dort auch gleich ein paar Nette Leute kennen gelernt. An einem kleinen Gewässer finden sich sowohl der kleine Hotpot in den maximal 2-3 Personen passen sowie eine Quelle für heißes Wasser welches den kleinen Tümpel aufheizen kann. Das aus dem Boden kommende Wasser ist allerdings so heiß, dass man das Rohr regelmäßig schließen muss und beim Verlassen sollte man es ebenfalls geschlossen zurücklassen.

Man kann mit dem Auto relativ nah ran fahren, muss man aber nicht: Die Wanderung dorthin ist kurzweilig und macht den Sprung in’s heiße Nass noch schöner. Aus dem Hotpot heraus hat man eine schöne Aussicht in Richtung Küste und kann sich an schönen Tagen an den Versteckspielen von Sonne und Wolken erfreuen.

Wasserfall auf Snæfellsnes: Kirkjufellsfoss

Vielleicht einer der schönsten, definitiv einer der am meisten fotografierten Wasserfälle in Island ist der Kirkjufellsfoss. Zu Füßen des gleichnamigen Berges liegt dieser Wasserfall und sieht dabei umwerfend fotogen aus. Nur weniger Meter fällt das Wasser die Stufen hinunter, aber durch die Lage und häufigen Wetterspiele ist die Ansicht jederzeit ein Augenschmaus.

Der nahe gelegene Berg Kirkjufell lädt den mutigen Wanderer zu einer Besteigung ein. Die Wände sind allerdings steil und im oberen Bereich musst du dich an Ketten entlang bis zur Spitze hangeln. Entsprechend also bitte nur hinauf laufen wenn du ein wenig Erfahrung hast und fit bist.

Wasserfall in Island: Kirkjufellsfoss

Wasserfall in Island: Kirkjufellsfoss

 

Der Gletscher von Snæfellsnes: Snæfellsjökull

Vielleicht einer der bekanntesten Orte Islands ist der Gletscher Snæfellsjökull, denn von hier unternahm Jules Verne seine berühmte Reise zum Mittelpunkt der Erde.

 

Der Snæfellsjökull ist Teil des gleichnamigen Nationalparks und hat eine reiche Geschichte: Der Stratovulkan entstand vor über 700.000 Jahren und brach zuletzt vor etwas über 2000 Jahren aus. Stratovulkane sind bekannt für explosive Ausbrüche, wenn es also soweit ist möchte man nicht in der Nähe sein.

Im Sommer kann man hier relativ gut wandern, die Flanken des Berges sind dann gut begehbar. Wenn du in die Nähe der Spitze bzw. den Ausläufern des Gletschers kommst solltest du gut wissen was du tust oder einen erfahrenen Guide buchen. Wer hinauf zur Spitze will muss mit professionellem Equipment hinaufklettern.

Der Nationalpark ist einer von vier in Island und beinhaltet den Strand Djúpalónssandur und schützt die verlassenen Hütten der Fischer in Dritvík. Wanderwege sind ausgewiesen bzw. markiert und durchqueren die gesamte Gegend. Die Umgebung ist reich an Vögeln, aber auch Polarfüchse fühlen sich hier wohl.

 

Tipp für Snæfellsnes: Wandern

Die Halbinsel ist voll von tollen Wanderwegen, nicht nur im Nationalpark. Die Isländische Umweltbehörde hat einen Guide mit Wanderrouten auf der Halbinsel herausgegeben. Hierin findest du jede Menge tolle Tourenvorschläge und auch ein paar Sehenswürdigkeiten werden gezielt eingebunden.

Ich nutze gerne Seiten wie GPSies und WikiLoc für meine Recherchen, muss man aber nicht unbedingt. Touren wie diese finden sich dort, ausprobieren würde ich sie auf jeden Fall einmal.

Wer in Island wandern geht, sollte vor allem im Bereich Kleidung gut ausgestattet sein: Festes und wasserdichtes Schuhwerk sowie Kleidung die einen trocken von innen wie außen hält sind wichtig! Selbst an warmen Tagen kann ein Regenschauer vermeintlich hohe Temperaturen sehr schnell sehr unangenehm werden lassen, denn es windet häufig sehr.

Zieh dich warm an! 😉

Snæfellsjökull - Der Gletscher auf Snæfellsnes

Snæfellsjökull – Der Gletscher auf Snæfellsnes

 

Tiere auf Snæfellsnes: Seehunde

Insbesondere an der Südküste von Snæfellsnes tummeln sich viele Seehunde und häufig kann man sie schön von der Küste aus beobachten.

Besonders viele finden sich im Süden am Ytri Tunga Strand. Dieser liegt ein bisschen abseits der Straße 54, 10-15km vor dem Ort Budir. Hier kannst du oft Seehunde beobachten wie sie sich die Sonne auf den Pelz scheinen lassen. Sie lassen sich gerne auf den vielen kleinen Felsen nieder die hier aus dem Meer herausragen. Am besten ist es, wenn du bei Ebbe hier bist, denn sonst siehst du die Tiere nur beim Auftauchen aus dem Wasser.

 

Vatnshellir Lava Höhle auf Snæfellsnes

Diese Höhle entstand vor über 8000 Jahren und liegt gute 35m unter der Erdoberfläche.

Sie liegt ganz im Westen der Halbinsel, mitten im Nationalpark. Es gibt täglich Führungen, im Winter etwas weniger als im Sommer.

Hier kann man die Besonderheiten einer Vulkaninsel wie Island hautnah erleben und bekommt tolle Hintergrundinformationen zur Entstehung der Steinformationen die man überall auf der Insel findet. Hier kann man schonmal in’s grübeln kommen, was sich so unter den bizarren Formen verbergen mag, die man auf der Reise bisher am Wegesrand sah.

Die Führung dauert knapp eine Stunde und kostet 25-30€. Man sollte sich warm anziehen, selbst im Sommer herrschen hier relativ geringe Temperaturen. Wenn du mit dem Bus unterwegs bist bzw. eine geführte Bustour machst, solltest du dich beim Anbieter erkundigen ob hier Halt gemacht wird.

Eine Alternative ist übrigens die Víðgelmir Lavahöhle, etwas nördlich von Reykjavik.

Der Eingang zur vatnshellir Lava Höhle auf Snæfellsnes

Der Eingang zur vatnshellir Lava Höhle auf Snæfellsnes (Foto von Janko)

 

Karte der Sehenswürdigkeiten auf Snæfellsnes

Auf folgender Karte kannst du nochmal alle Sehenswürdigkeiten auf Snæfellsnes auf einen Blick sehen und so deine Route für den Tages- oder Mehrtagestrip planen.

Die Halbinsel selbst ist wirklich sehr kompakt und auch gut erschlossen, die Straßen sind asphaltiert und in gutem Zustand. Die An- und Abreise solltest du aber unbedingt bedenken damit es nicht stressig wird.

 

Viel Spaß auf Snæfellsnes!

Island Faktencheck: Irrtümer, Fehler und Missverständnisse

Kommentare 4
Island
Island Tipps

Faktencheck: In diesem Beitrag möchte ich mit ein paar Fehlinformationen, Vorurteilen und Missverständnissen im Bezug auf Island aufräumen.

Vor allem möchte ich in diesem Kontext aber einmal an die Netikette erinnern und folgendes klarstellen: Niemand ist frei von Fehlern. Auch in diesem Blog wirst du Fehlinformationen finden, da bin ich leider ziemlich sicher. Ich recherchiere alle meine Beiträge nach bestem Wissen und Gewissen, das heißt aber nicht dass sie dadurch Fehlerfrei sind. Ich freue mich daher immer über konstruktive Kritik, denn das Ziel ist immer ein kleines bisschen besser zu werden in allem was man tut. Unfreundliche, nicht sachdienliche oder sogar beleidigende Kritik wird bei mir ignoriert.

 

Falsche Aussagen im ARD Beitrag zu Island

Grund für diesen Beitrag ist folgendes Video von der ARD, welches ich bei Facebook geteilt habe. Sofort gab es Kommentare die darauf hinwiesen, dass der Beitrag ziemlich platt sei und teilweise schlicht falsch. Ich habe mir also gedacht, ich schaue ihn mir an und berichtige alle Aussagen zu denen ich anderer Meinung bin. Ich kann mir nicht anmaßen absoluter Islandexperte zu sein, es gibt viele Menschen die das Land viel besser kennen also ich (mindestens 330.000 😉 ).

Absichtlich sehr haarspalterisch und bitte mit einer Prise Humor einzunehmen, hier ein paar Kommentare:

Sprache

Aussage: „Guten Morgen“ heißt „Moronn“

Richtigstellung: Góðan daginn bzw. Góðan dag

Sonnenstunden

Aussage: Im Februar ist es schon hell in Island, „ein paar Minuten länger als bei uns“.

Richtigstellung: Im Februar geht die Sonne in Reykjavik so gegen 10 auf und gegen 17 Uhr wieder unter. In Berlin geht sie gegen 7 Uhr auf und zwischen 17 und 18 Uhr unter. Die Verteilung kippt im April: Ab da hat Island mehr Sonnenlicht pro Tag als Deutschland. Das geht bis Oktober so, dann haben wir wieder mehr Sonne pro Tag.

Orte & Namen

Aussage: „Der Ort Geysir“

Richtigstellung: Auch wenn es sich im eine Örtlichkeit handelt, ist Geysir kein Ort im Sinne von Siedlung. Er ist eher als Sehenswürdigkeit zu sehen. Der Geysir ist Namensgeber für alle Geysire auf dem Planeten und wird oft verwechselt: Der regelmäßig, etwa 10-minütlich ausbrechende Strokkur ist nicht der Geysir sondern ein Geysir. Weitere berühmte Examplare sind im Yellowstone Nationalpark zu finden (Old Faithful und Castle Geysir). Dies beiden brechen zum Beispiel weitaus seltener aus und auch in ganz anderen Formen.

Kontinentalplatten

Aussage: „Die kleine Spalte zwischen Nordamerika und und Europa, die im Jahr 170cm breiter wird“

Richtigstellung: Sportlich. Dann würden die Fotos aus Silfra jedes Jahr markant anders aussehen. Tun sie aber nicht. Ich habe drei Monate vor Ort gearbeitet und es gab verschiedene Aussagen: Es gibt wohl Studien die besagen, die Spalte bewege sich derzeit so gut wie gar nicht, andere sagen etwas von wenigen Millimetern pro Jahr. Fakt ist, dass das Höhlensystem unter der Silfra-Spalte derzeit nicht von Tauchern betreten werden darf, weil man einfach kein Risiko eingehen möchte.

Essen

Aussage: „Walfleisch essen geht nicht mehr“

Richtigstellung: Geht schon. Muss man nur mit sich selbst ausmachen ob es moralisch OK ist oder nicht. Ich habe 2015 dann auch mal ein Wal-Steak probiert: Schmeckt erstaunlich anders als Fisch, hat mich aber nicht so begeistert. Hätte es mir geschmeckt, würde ich wohl wie auch bei meinem normalen Fleisch einfach darauf achten, dass es nachhaltig erwirtschaftet wird.

Die Siffra-Spalte

Aussage: Siffra-Spalte

Richtigstellung: Nur falls ihr es Googlen möchtet: Silfra!

Tauchen in Silfra kostet 200€

Aussage: „Man kann in Silfra tauchen, für 200€“

Richtigstellung: Naja. 2013 ging das sicher, als die Preise in Island noch überschaubar waren. Heute kostet der Tauchgang knapp 44.000ISK was im April 2017 einem Betrag von knapp 370€ entspricht. Schnorcheln kostet etwa die Hälfte. Es ist davon auszugehen, dass dieser Preis bis Jahresende nochmal ansteigt!

Fazit zum Beitrag

Für mich war der Beitrag eher ein Stupps in die Richtung, diesen Artikel mal zu schreiben. Die meisten Aussagen im Beitrag sind vollkommen korrekt und er ist auch schön und humoristisch gemacht.

Wenn ein Land so sonderbar ist wie Island und mit so vielen Extremen um sich wirft, dann steigen da immer Trittbrettfahrer auf und auch ich muss leider zugeben hier und da mal etwas zu übertreiben: Superjeeps sind nicht haushoch und Silfra vielleicht nur für mich einer der schönsten Orte auf der Welt (über Wasser ist es dort bei weitem nicht so beeindruckend!).

Hier sind also noch ein paar „Fakten“, die man mit Vorsicht genießen sollte:

Die blaue Lagune

Aussage: Die Blaue Lagune ist eine natürliche heiße Quelle

Richtigstellung: Die Blaue Lagune ist ungefähr so natürlich wie die Tropical Islands im Norden Deutschlands: Gar nicht. Sie entstand während dem Bau eines Geothemalen Kraftwerks, das direkt nebenan Strom für die Isländer erzeugt. Das Wasser ist übrigens Brackwasser: So heißt das offiziell wenn ein Gewässer nur ganz wenig Salz enthält, bspw. in Flussmündungen 😉

Das Islandpony

Aussage: Islandpferde sind keine Ponies

Richtigstellung: Sind sie doch! Aber a) darfst du das nicht sagen, wenn ein Isländer in Hörweite ist, weil es b) einfach daran liegt das es in Island nur das Wort „Pferd“ und keine weitere Unterscheidung gibt. Rein von Rasse und Stockmaß her, sind die Tiere Ponies.

Trinkgeld

Aussage: In Island gibt man kein Trinkgeld bzw. die Leute nehmen es nicht an.

Richtigstellung: Unsinn und leider immer wieder eine Ausrede für Leute, die einfach kein Trinkgeld geben wollen. Servicekräfte in Island freuen sich genauso über Trinkgeld wie die anderswo auf der Welt. Davon abgesehen: Ich gebe ebenfalls kein Trinkgeld mehr in Island, was aber den Grund hat dass ich bei den Preisen finde, dass die Arbeitgeber ihren Angestellten ordentlich Löhne zahlen können und das sage ich ggf. einfach dazu wenn ich meine Rechnung zahle.

Es gibt kein Jedermannsrecht in Island!

Aussage: In Island gilt das Jedermannsrecht und man darf überall zelten!

Richtigstellung: Das ist schlichtweg falsch. Auch ich bin dieser Aussage lange aufgesessen und bei vielen ist hier einfach der Wunsch Vater des Gedanken. In vielen skandinavischen Ländern (Schweden, Finland, Norwegen…) gilt ein Jedermannsrecht. Dies erlaubt es eine bestimmte Nutzung von Wildnis und teilweise auch Privatgrund, zum Beispiel zum zelten, Feuer machen und zur Nahrungssuche.

In Island gibt es kein Jedermannsrecht und es ist dir auch nicht gestattet zu zelten wo auch immer du möchtest. Nach einiger Recherche landet man irgendwann beim isländischen Naturschutzgesetz (auf Deutsch) und da steht in Artikel 20, frei übersetzt:

Wer mit weniger als 3 Zelten für eine Nacht auf unbewirtschaftetem Land nächtigen möchte, kann dies tun insofern er die Erlaubnis des Landbesitzers hat. Ausgeschlossen sind Nationalparks, besiedelte Gegenden und eben kultiviertes Land.

Wild campen sollte man bitte auch nicht wörtlich nehmen: Benehmt euch! 😉

 

Strom kostet auch in Island Geld

Aussage: Strom ist in Island kostenlos

Richtigstellung: Schön wär’s! Denn auch wenn Strompreise in Island etwas niedriger sind als bei uns und die Energie fast ausschließlich aus erneuerbaren Quellen wie Geothermie und Wasserkraft kommt, müssen auch Isländer ihre Stromrechnung bezahlen.

Auch gibt es in Island Energie aus fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas, nicht die ganze Energie kommt aus erneuerbaren Quellen. Ca. 15% der Energie werden auch hier durch Verbrennung gewonnen, ein Großteil davon allerdings im Straßenverkehr bzw. umliegenden Industrien.

 

Fazit

Um Island ranken sich einige Mythen. Die meisten davon sind schnell entlarvt, andere halten sich hartnäckig. Manche sind einfach nur lustig und vor allem die Isländer selbst machen sich einen Spaß daraus sie zu verbreiten, andere haben sich leider als nicht so hilfreich herausgestellt.

Um nichts falsch zu machen: Am besten immer aus mehreren Quellen informieren und im Zweifel bei den offiziellen Stellen nachfragen! Auch was hier im Blog steht, solltest du übrigens nicht ungefragt hinnehmen: Ich mache auch Fehler und ich freue mich sehr wenn du Medienkompetenz zeigst indem du mich darauf hinweist! Konstruktive Kritik ist hier immer Willkommen, egal ob in Form einer E-Mail oder eines Kommentars.

Liebe ARD: Wenn ihre zufällig auf diesen Beitrag stoßt, genau so ist das auch an euch gemeint. Euer Beitrag war größtenteils total gut und die paar kleinen Fehlerchen für mich einfach nur ein schöner Anlass zur Haarspalterei 😉

 

Viel Spaß in Island!

Interviews & Gesprächsrunden mit Island Experten

Schreibe einen Kommentar
Interviews / Island

Interviews & Gesprächsrunden zum Thema Island fand ich immer schon interessant und habe sie oft als erstes angeschaut, wenn ich zu Themen recherchiert habe. Am besten können Experten ihre Informationen in solchen Formaten weitergeben, finde ich.

Seit einiger Zeit betreiben wir auch einen Podcast rund um das Thema Island, bei dem wir regelmäßig mit Menschen aus Island oder einfach rund um das Thema Island sprechen. Jede Woche gibte es eine neue Folge, abwechselnd in Deutsch und Englisch.

Deshalb möchte ich hier ebenfalls solche Formate bieten und freue mich immer sehr, wenn ausgewiesene Experten zum Thema Island mit mir sprechen möchten. Du musst kein Thema studiert haben um Experte zu sein und es auch nicht hauptberuflich machen. Aber wenn du etwas zu sagen hast, freue ich mich sehr über einen Kommentar oder eine E-Mail.

Hier also ein paar Beiträge. Los geht’s…

Interview mit Vulkanologe Florian:“Das war auf dem Balkon von meinem Hotel in Hveragerði, unter mir plätscherte der Bach und über waren Polarlichter vom Allerfeinsten.“

In meinem Interview mit dem Vulkanologen Florian Becker geht es nicht nur um die Touren die er mit seinem Unternehmen Vulkankoltur anbietet sondern auch um seine ersten Erfahrungen in Island, Gänsehautmomente und den immer weiter ansteigenden Tourismus in Island.

 

Interview mit Maria Edwardsdottir, einer Isländerin auf Abwegen

Maria habe ich beim Tauchen in Island kennen gelernt und wir haben uns oft über das Land und Leute unterhalten. Jetzt hatte ich einmal Zeit ein richtiges Interview mit ihr zu machen und möcht euch ihre Antworten natürlich nicht vorenthalten!

 

Interview mit Tanja Ney zum Rad fahren in Island

Tanja Ney ist im Sommer 2016 mit dem Fahrrad einmal run um Island gefahren und hat dabei einiges erlebt. Ich hamche mich mit ihr über das Rad Fahren, Camping und Island im Allgemeinen unterhalten. Interessante Einblicke gibt es hier im Interview mit Tanja Ney.

 

Silja berichtet von ihrer Farmarbeit beim Work & Travel in Island

Silja war drei Monate auf einer Farm in Island und hat dort Land und Leute intensiv kennen gelernt. Dabei hat sie sich wohl auch ein kleines bisschen in Island verliebt. Dazu hat Silja uns ein paar Fragen beantwortet und diese könnt ihr hier nachlesen: Erfahrungsbericht zu Farmarbeit und Work & Travel in Island.

 

Island Expertin Jutta von 6 Grad Ost im Gespräch

Jutta war schon oft in Island und lernte die Insel jedes Mal ein bisschen besser kennen. Vor allem durch die Hilfe von Einheimischen. Ihre Fotos sagen mehr als tausend Worte über die Schönheit des Landes im Norden aber wir haben trotzdem ein paar Zeilen zusammenbekommen. Jutta von 6 Grad Ost im Island Interview.

Interview mit Geologe Florian Becker zum Thema Island

Kommentare 12
Interviews / Island

Ich habe mich mit Florian Becker, Geologe und Islandfan, unterhalten um herauszufinden wie man sich eine Tour mit ihm in Island vorstellen kann und was einen erwartet.

Florian veranstaltet mit seinem Unternehmen Vulkankultour regelmäßig Reisen zu vulkanisch aktiven Regionen wie Sizilien, den Azoren und eben auch Island. Sein Team besteht aus vier absoluten Experten auf diesem Gebiet und bei Gruppengrößen von maximal 8 Teilnehmern sind Nachhaltigkeit und eine hohe Qualität garantiert.

Im Folgenden also eine Zusammenfassung unseres etwa 90 minütigen Gesprächs. Los geht’s…

 

 

Hallo Florian. Wer bist du und was machst du?

Ich bin Florian und habe eine kleine Reiseagentur namens Vulkankultour.

Vor 12 Jahren habe ich angefangen mit kleinen Reisegruppen nach Italien zu fahren und dann kam Island relativ schnell dazu. Es handelt sich hier nicht um abenteuerliche field trips, sondern geführte Wandertouren die wirklich jeder mitmachen kann. Ich und meine Kollegen sind alle Geologen und/oder Vulkanologen, sodass Geologie schon einen besonderes Fokus bekommt. Kleine Gruppen sind uns wichtig.

Island ist für uns wegen seiner Natur interessant und weil es vulkanologisch interessant ist, wir machen jedoch keine besonderen Touren zu Ausbrüchen etc. Es ist aber nicht so, dass wir nur zu Vulkanausbrüchen wie z.B. Bárðarbunga 2014 oder Eyjafjallajökull 2010 fahren. Aber wenn sowas passiert während wir in Island sind, versuchen wir natürlich schon dorthin zu kommen. Ansonsten unternehmen wir „normale” Wanderreisen, auch abseits der Vulkane.

Geologe Florian am Ätna in Sizilien

Geologe Florian am Ätna in Sizilien

 

Wann warst du zum ersten Mal in Island und wie kam es dazu?

Zum ersten Mal war ich im Sommer 2004 dort. Ich sage immer ‚die gute alte Zeit‘, bevor es zum Massentourismus kam also. Damals bin ich mit meinem alten Golf ganz klassisch über die Faröer Inseln mit der Fähre nach Island gekommen. Damals musste man dort einen 2-tägigen Zwischenstop einlegen, sodass man sich auch nochmal in Ruhe die Faröer anschauen konnte: Für mich ein absolutes Highlight. Gerade für Islandinfizierte ist dieses tolle Archipel sehr empfehlenswert!

 

Wie hast du Island in den letzten Jahren erlebt, wie hat es sich deiner Meinung nach verändert?

Island ist & bleibt eines der schönsten Länder der Welt, vielleicht sogar das schönste Land der Welt! Was ich natürlich miterlebe, ist dieser wahnsinnig ansteigende Tourismus. Den ich natürlich, im ganz kleinen Rahmen, auch ein bisschen mitverantworte. Ich sehe da aber einen Unterschied, ob ich jetzt Busladungsweise Touristen von Hotspot zu Hotspot fahre oder in kleinen Gruppen nachhaltig die Insel erkunde.

Jedes Mal wenn ich in Island bin habe ich das Gefühl es ist schon wieder mehr geworden und mittlerweile unabhängig von den Jahreszeiten.

Ich kann mich noch daran erinnern wie es war im Winter 2007 zum ersten mal in der kalten Jahreszeit in Island zu reisen: Wir wurden, weit weg von Reykjavik, schräg angeschaut und gefragt was wir denn hier treiben zu dieser Jahreszeit. Auf dem Land hatten die Leute damals wochenlang keine anderen Menschen gesehen und dann standen wir da auf der Matte. Heute sind sie den ganzen Winter über ausgebucht.

Am Wasserfall Seljalandsfoss gibt es mittlerweile riesige betonierte Parkflächen und in Þingvellir stehen die ersten Parkautomaten. Das sind so die offensichtlichen Dinge, neben all denen die nicht so herausstechen.

Kommentar Marc: Ich war 2015 zum Tauchen in Island und habe 3 Monate im hiesigen Tourismus gearbeitet. Damals sagten die Kollegen, es sei der erste Winter in dem sie Saison und Nebensaison nicht mehr wirklich unterscheiden konnten.

 

 

Wie gehen die Isländer mit dem Tourismus um?

Im Jahr 2004 waren etwa 120.000 Besucher in Island, im ganzen Jahr! Mittlerweile sind es im November, ehemals krasse Nebensaison, schon über 100.000 Touristen. In einem Monat. Das Land steuert deutlich auf 2 Millionen Besucher im Jahr zu.

Die Isländer, die historisch keine Probleme mit Touristen haben, wissen meiner Meinung nach damit nicht umzugehen bzw. was das bedeutet: Die Natur leidet und es wurde keine Infrastruktur geschaffen um sie zu entlasten. Wege werden immer mehr ausgetrampelt und so weiter.

Vor Ort sieht man die Dollarzeichen in den Augen derer, die hier ihr Geld verdienen. Dass man langfristig die Grundlage dessen zerstört, hierfür ist das Bewusstsein einfach noch nicht ausreichend vorhanden.

Eine Anekdote: Im November war ich mit einer ganz kleinen Gruppe in Island, 5 Personen. Natürlich kenne ich mittlerweile ein paar Geheimtipps und mit den richtigen Leuten steuere ich diese dann auch gerne einmal an. In diesem Fall ein kleiner Wasserfall, der selbst vielen Locals nicht bekannt ist. Nun kommt mir auf diesem Feldweg dieses mal jedoch ein riesiger Omnibus voll mit Touristen entgegen und als ich den Fahrer frage, warum er es für nötig hält diesen fragilen Weg zu nehmen statt den nahe gelegenen Skógafoss anzusteuern, antwortet dieser:“Der Boss will das so.“

Man könnte hier eine tolle Reise anbieten, ohne die fragile Natur so massiv zu belasten, aber wie gesagt ist das Bewusstsein einfach noch nicht vorhanden.

 

Was kann man tun?

Kommentar Marc: An der Uni habe ich damals in den BWL Vorlesungen gelernt, der Markt regle es. Angebot und Nachfrage. Meine Theorie ist, dass genau dies in Island gerade passiert und bei meiner letzten Reise nach Reykjavik, im Dezember 2016, dachte ich bei mir: Das wird wohl das letzte Jahr in dem Normalverdiener sich einen Islandurlaub leisten können.

Ich sehe das ähnlich. Im Herbst fahre ich mit meinem Sohn nach Island und wir übernachten in einfachsten Unterkünften, Hütten und Jugendherbergen etc. Wenn man da schon über 100€ pro Nacht bezahlen muss ist das einfach irgendwann nicht mehr machbar mit Familie.

Die hiesigen Unternehmer können es sich erlauben die Preise in Island zu erhöhen, denn die Hotels werden sowieso voll. Jahrelang war ich Stammgast in einem bestimmten Hotel das mir sehr am Herzen lag. Nachdem der Besitzer wechselte und die Preise mehrfach erhöht wurden, musste ich für meine Gruppen nun leider ein anderes Hotel finden weil ich diese Preise einfach nicht mehr abbilden kann.

Für mich sind die Nationalparks in den USA ein gutes Vorbild: Hier gibt es Permits welche die Anzahl der Besucher beschränken. Diese muss man im Voraus buchen, was die ganze Sache planbarer für die Locals macht.

Du kennst ja sicher den heißen Fluss im Reykjadalur Tal bei Hveragerði. Hierher führt mittlerweile auf den ersten hundert Metern eine betonierte Strecke, die man theoretisch mit dem Auto befahren kann. Irgendwann einmal, werden die Leute bis zum Wasserfall hinauf fahren wollen und das ist einfach der falsche Weg! Die Natur hier ist so sensibel, ist sie einmal kaputt wird sie sich einfach lange Zeit nicht erholen.

Kommentar Marc: Im April 2015 war ich zum ersten mal hier und habe damals den Aufbau der ersten Holzplanken gesehen. Damals gab es noch einen Schotterweg und nur wenige Fußspuren. Schon damals war klar, das Landschaftsbild würde sich verändern.

 

Deine Lieblinge?

Saison: Frühjahr

Region: Der einsame Nordosten Islands

Café: Kaffi Krus in Sellfoss und Halldórskaffi in Vík

Bar: Keine

Restaurant: Suður-Vík (Bestes, aber auch teuerstes Lammfilet meines Lebens!)

Tour: Nord-Island im Winter

Ort: Ísafjörður bzw. die Insel Grímsey

 

Yay oder nay?

Gammelrochen (Kæst skata): Nay!

Lammkopf (Svið): Nay!

Walfleisch: Nay!

Pferdefleisch: Jau! (Schmeckt wie Rindergoulasch)

Skyr: Jauuu!

Wildcampen: Jain. (Kommt drauf an, wo und wie…)

Campervans: Jain. (Für mich ist es nichts, aber total OK mit dem Campervan durch Island zu reisen)

 

Gänsehaut-Moment: Was war dein einschneidenstes Erlebnis in Island?

Ich glaube da stehen mir ein paar bevor, denn ich plane im Sommer 2018 eine ganz besondere Tour in die Wetsfjorde von Island. Hierfür habe ich einen lokalen Guide gefunden, der die Gegend in die wir fahren wie seine eigene Westentasche kennt und ich denke eine solche Tour wird sonst nur schwer zu finden sein.

Das erste Mal Polarlichter: Das war auf dem Balkon von meinem Hotel in Hveragerði, unter mir plätscherte der Bach und über waren Polarlichter vom Allerfeinsten. Das war Wahnsinn! Hast du auch schonmal welche gesehen?

Kommentar Marc: Im März 2015 sah ich zum ersten Mal Nordlichter in Island, die sehr schwach und sehr unspektakulär waren. Im Hafen von Reykjavik, bei voller Beleuchtung der Stadt. Mein Gänsehaut-Moment hat aber ebenfalls mit Nordlichtern zu tun und ereignete sich nur wenige Tage später an einem meiner liebsten Orte auf der Welt: Silfra.

Florian in einem Hotpot in Hveragerði in Island

Florian in einem Hotpot in Hveragerði in Island

Ausblick: Wie wird sich Island in den kommenden 3 Jahren entwicklen?

Ich versuche hier positiv zu sein und erhoffe mir einen harmonischen Tourismus in der Zukunft. Wenn ich an Islands Zukunft denke, dann denke ich fast ausschließlich an den Tourismus.

OK, das ist nicht ganz richtig: Ein weiterer großer Faktor ist der Klimawandel: Ich habe den Skógafoss im Winter noch mit riesigen Eiskaskaden links und rechts erlebt. Das habe ich Jahre nicht mehr gesehen. Vor allem die Winter sind in den letzten Jahren deutlich wärmer geworden. Die Gletscherlagune wird jedes Jahr größer, der Gletscher selbst geht jedes Jahr hunderte Meter zurück. Man merkt es schon brutal, wie sich das Land in den vergangenen Jahren durch dem Klimawandel verändert hat.

Kommentar Marc: Seltsamerweise, hatte ich diesen Aspekt nicht so auf dem Schirm. Florian ist viel regelmäßiger und schon über markant längere Zeiträume in Island als ich und so fallen diese Veränderungen einfach noch markant mehr auf: Wenn man Referenzpunkte aus Vorjahren hat, kann man Veränderungen quantifizieren. Wenn du also nach Island reist: Frag hier und da mal einen Local / Guide wie es am jeweiligen Ort vor 10 Jahren aussah, im Hinblick auf die Natur. Die Antworten werden dich vielleicht hier und da überraschen!

 

Geheimtipp: Was darf man in Island nicht verpassen, was nicht im Lonely Planet zu finden ist?

Kommentar Marc: Florian hat richtig, richtig viele tolle Geheimtipps. Sie wären aber keine Geheimtipps, wenn er sie mir verriete 😉 

Ganz im Nord-Osten Islands gibt es noch die endlos lange Halbinsel Langanes, sie sieht aus wie ein Entenschnabel. Hier kannst du eine lange Schotterpiste, vorbei an unzähligen verfallenen Höfen vorbei fahren bis zu einem Leuchtturm und dem verlassenen Fischerdorf Skálar. Hier ist der von Reykjavik am weitesten entfernte Ort und entsprechend kannst du hier auch die Anzeichen der Landflucht am besten sehen. Eine bizarre Gegend und touristisch noch relativ unerschlossen.

Anti-Tipp: Worauf kann man guten Gewissens verzichten?

Blaue Lagune.

Kommentar Marc: Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen!

Ich war früher gerne und oft dort, ein Dutzend Mal in meinem Leben. Ich weiß noch wie es damals war, deshalb ist es jetzt heute abtörnend für mich. Sie ist für mich ein Symbol für den ’neuen Tourismus‘ in Island geworden.

 

Fazit

Tolle Einblicke von einem absoluten Experten. Vielen Dank für das tolle Gespräch!

Wenn ihr Fragen an Florian habt könnt ihr diese am besten hier in den Kommentaren loswerden, er wird sie sicher gerne beantworten! 🙂

Island beste Reisezeit: Wetter, Nordlichter und Winter

Kommentare 54
Island
Island Tipps

Was ist die beste Reisezeit für Island? In welchem Monat sollte man nach Island reisen um dort eine optimale Reisezeit zu erleben?

Für mich ist es der Mai!

Jetzt könntest du also aufhören diesen Artikel zu lesen. Aber vielleicht solltest du es doch nicht tun… 😉

 

Beste Reisezeit: Das Klima in Island, Temperaturen und Regen

Die Frage nach der besten Reisezeit ist ja oft eher eine Frage des Wetters. In Island herrscht ein einigermaßen mildes Klima, auch wenn man das nicht erwarten würde. Im Sommer liegen die Temperaturen meist zwischen 10 und 15°C. im Winter knapp über dem Gefrierpunkt bis 3°C. Hierbei muss man ein wenig unterscheiden, denn während es in Reykjavík und entlang der Südküste Islands meist relativ warm ist, herrschen vor allem im Hochland und Regionen wie dem Þingvellir Nationalpark oft gleichzeitig markant tiefere Temperaturen.

Die Südküste ist dabei die wärmste Region des Landes. Der Norden und das Hochland gehören zu den kälteren Regionen. Regen gibt es überall gleich viel, doch die Regentage pro Monat unterscheiden sich deutlich: Während man im July etwa 10 Tage Regen hat, sind es im Oktober gute 15. Grob gesagt regnet es also jeden zweiten Tag und daher gilt für Island: Es gibt kein schlechtes Wetter sondern nur schlechte Kleidung!

Auch wenn im Sommer die Sonne fast den ganzen Tag scheint, bekommt man davon oft gar nicht viel ab: Nur 4-6 Stunden bekommt man sie im Schnitt zu sehen. Im Winter sind es oft nur 2-3 Sonnenstunden am Tag. Gemeint ist hier natürlich, dass sich die Sonne hinter den dichten Wolken versteckt.

 

Beste Reisezeit für Road Trips in Island

Die beste Reisezeit für einen Road Trip auf Island ist meiner Meinung nach zu mehreren Zeitpunkten: Zum Einen im früh- oder spätsommer – also Mai oder August – oder im frühen oder späten Winter – also im November oder März. Zu diesen Zeiten kann man alle Sehenswürdigkeiten entlang der Ringstraße in Island bestaunen.

In diesen Monaten wird man Island jeweils von der jahrestypischen Seite kennenlernen, das heißt man sieht im Sommer viel Sonne und hat lange Tage, die Blumen blühen und die Moosfelder sind grün. Sehr kurze Tage im Winter sind die Berge mit Schnee bedeckt, es ist eiskalt und die Wasserfälle ganz oder teilweise zugefroren. Das sind vielleicht auch die kleinen Besonderheiten für Island im Winter.

Seljalandsfoss ist unabhängig von der Reisezeit in Island sehenswert

Seljalandsfoss ist unabhängig von der Reisezeit in Island sehenswert

Wer im Hochsommer nach Island kommt hat extrem lange Tage und wird vielleicht Probleme mit der (unechten) Mitternachtssonne haben. Es ist die Hauptreisezeit und die Touristen sind überall. Außerdem gibt es dann viele Mücken. Im tiefsten Winter werden Straßen oft nicht passierbar sein, Seen sind zugefroren und es gibt viele Stürme. Wer im tiefsten Winter nach Island kommt, muss sich darauf gefasst machen viele Touren nicht unternehmen zu können und sollte Alternative Pläne für Tage in Reykjavík bereithalten.

Auto fahren in Island ist zu jeder Zeit des Jahres eine gute Idee, wenn man richtig ausgestattet ist. Im Sommer reicht für einen Road Trip entlang der Ringstraße ein Kleinwagen. Wer mehr Platz braucht kann günstig auf einen Kombi upgraden. Wer in die Highlands will muss F-roads passieren und braucht ein dafür zugelassenes Fahrzeug, das sind meist SUVs und Jeeps. Während der Wintermonate würde ich immer auf ein größeres Auto setzen und um sicher durch Schnee und über eisbedeckte Straßen zu steuern ist ein Allradfahrzeug auf jeden Fall empfehlenswert!

Islands Hauptsaison und Nebensaison

Für viele stellt sich vielleicht auch die Frage: Sollte ich in der Hauptsaison nach Island oder lieber die Nebensaison nutzen?

Wer flexibel ist, dem rate ich auf jeden Fall zur Nebensaison! Das sind im Grunde alle Monate außer Juni, Juli und August. Der Winter zieht zwar mittlerweile auch immer mehr Besucher an, doch in den kalten Monaten sind trotzdem markant weniger Besucher im Land. Dezember, Januar und Februar sind allerdings auch keine besonders leichten Monate: Ohne ein passendes Auto und ggf. viel Geduld ist nicht viel zu holen. Die Nordlichter sind in dieser Zeit aktiv, aber viele Aktivitäten wie Wandern, Whale Watching, Reiten und viele andere sind nicht zu machen. Monate wie April und Mai, September und Oktober sind oft von stark wechselnden Wetterverhältnissen geprägt: Während in einem Jahr purer Sonnenschein herrscht kann es in einem anderen Jahr verregnet sein oder sogar schneien. Innerhalb eines Tages kann es teilweise zu markanten Wetterwechseln kommen, außerdem sind zu dieser Zeit Stürme wahrscheinlicher.

Die Hauptsaison in Island, die Monate Juni, Juli und August sind von hohen Preisen und vielen Besuchern geprägt. Doch auch von gutem Wetter. Wer mit Kindern reist und dadurch auch auf Ferien angewiesen ist, sollte möglichst früh buchen und auch Pauschalreisen gegenüber nicht komplett verschlossen sein: Viele Anbieter haben vorgefertigte Pakete im Angebot, die einem im Grunde genug Freiheit lassen aber durch die Zusammenstellung der Reisebüros wesentlich günstiger sind als die individuelle Buchung. Die Hauptsaison überzeugt aber auch im Bezug auf die Planungssicherheit, denn in diesen Monaten ist das Wetter tendenziell am besten: Viel Sonne, wenig Regen, weniger Stürme. Für alle die kein Risiko eingehen wollen, ist diese Jahreszeit definitiv zu empfehlen.

 

 

Beste Reisezeit für den Städtetrip nach Reykjavík

Reykjavík ist das ganze Jahr über gut besuchbar und es gibt immer mehr günstige Flüge nach Island. Die Anbindung an den Flughafen ist super, Busse fahren nach jeder Ankunft und zu jedem Abflug. Wer einen Städtetrip nach Reykjavík plant, kann auch die Hauptzeiten nutzen und im Hochsommer oder im tiefsten Winter anreisen.

In Reykjavík gibt es viele Museen, Ausstellungen und generell Sehenswürdigkeiten. Man kann in der Innenstadt fantasisch shoppen und essen. Rekjavik hat viele schöne Cafés die zum gemütlichen Kaffeklatsch einladen und gute Restaurants in denen man nach dem Schlendern durch die Stadt herzhaft und gut essen kann.

Reykjavík von oben

Reykjavík von oben

Wer doch mehr von Island sehen möchte kann jederzeit Touren buchen die einen zum Whale watching, zum Golden Circle oder in den Süden bringen. Es gibt regelmäßig Busse die einen zur blauen Lagune bringen und je nachdem wie es weitergehen soll entweder zum Flughafen oder zurück in die Stadt.

All das geht zu jeder Jahreszeit, meine generelle Empfehlung ist der Juni, denn da sind die Chancen auf gutes Wetter hoch und die Flüge sind günstig.

 

Die beste Reisezeit für Nordlichter in Island

Die beste Reisezeit um Nordlicher zu sehen ist der Winter, also grob die Zeit zwischen Oktober und März. In dieser Zeit ist die Aktivität am höchsten, leider ebenso die Wolkendecke. Diese Webseite gibt euch eine Vorhersage für Nordlicher in Island und ist ziemlich gut im Bezug auf die Aktivität. Im Bezug auf die Wolkendecke gibt sie sicher gut Anhaltspunkte aber mehr sollte man in diese Zahlen nicht interpretieren!

Generell haben viele Islandreisende offenbar das Bild von ständig grünen Abendhimmeln im Winter und denken ein 1-2 tägiger Zwischenstop in Island reicht aus um die Nordlichter zu sehen während man in seinem Hotelzimmer in Reykjavík sitzt. Das mag für einige so sein, für die meisten sieht die Realität anders aus: Ich war über 30 Tage in Island bevor ich die ersten Nordlichter sah und musste dafür ziemlich genau hinsehen.

Wenn euer Hauptanliegen für die Islandreise die Nordlicher sind, plant die Reise entsprechend gut und lasst euch vielleicht nochmal von einer Agentur beraten.

 

Whale watching in Island zur besten Jahreszeit

Die meisten Wale reisen im Winter in südlichere Gebiete und im Sommer zurück in den Norden. Dementsprechend ist die beste Jahreszeit für eine Walbeobachtung in Island der Sommer, also die Zeit von März bis Oktober.

In dieser Jahreszeit kann man von den meisten Orten in Island aus Touren buchen, zum Beispiel direkt in Reykjavík, in Akureyri oder in Husavik. Mir war beim Whale Watching in Island sehr wichtig, die Tiere nicht zu sehr zu stören. Bei vielen Veranstaltern werden kleine und laute Boote eingesetzt die bis auf einige Meter an die Dickhäuter heranfahren, manchmal dürfen Touristen die Tiere auch berühren. Es sieht zwar nicht danach aus, aber für die Tiere kann das ein nicht unerheblicher Stress sein und es kommt oft zur Verhaltensänderungen und Krankheiten dadurch. Wenn ihr also eine solche Tour macht, haltet ein bisschen die Augen offen und wenn euch ein solches Fehlverhalten auffällt, sagt etwas und schreibt es ggf. in die Bewertung des Veranstalters.

Nachdem das gesagt ist, will ich aber anmerken dass die meisten Veranstalter in Island sehr gut sind, die Tiere gut kennen und ihre Signale und Körpersprache gut zu deuten wissen!

Der Sommer ist die ideale Reisezeit zum Whale Watching in Island

Der Sommer ist die ideale Reisezeit zum Whale Watching in Island

Beste Reisezeit für das Hochland in Island

Wer gerne das Hochland in Island erkunden möchte hat dafür nicht ewig Zeit: Die F-Straßen im Landesinneren sind meist nur im Juli und August geöffnet. Oft schon im Juni und bis September, doch in diesen Übergangszeiten sollte man sich bereits auf die Schließung einstellen. Wer ins Hochland will, braucht nicht nur den passenden Mietwagen für Island sondern auch Fahrkönnen. Besonders beim Furten von Flüssen ist es wichtig, dies vorher gelernt und mit einem Experten gesprochen zu haben. Hierbei geht es vor allem um Erfahrungswerte und wie man einen Fluss einschätzen kann.

Im Winter ist das Hochland Tabu. Auch wenn man sich den stärksten Jeep mit den größten Reifen kauft und dieser die Strecken mit links wegstecken könnte: Gesperrte Straßen sind für alle gesperrt und das aus gutem Grund. Wer Sperrungen missachtet bringt nicht nur sich selbst sondern ggf. vor allem die freiwilligen Retter in Gefahr.

 

Frühling als Reisezeit für Island

Der Frühling in Island ist geprägt von Ausläufern des Winters und später von länger und sonniger werdenden Tagen. Der Frühling ist die perfekte Reisezeit um Island kennen zu lernen, also für deinen ersten Ausflug hierher.

März, April und Mai

Im März lässt der Winter Island langsam wieder los und die Tage werden sonniger, länger und angenehmer. Das heißt nicht, dass es frühlingshaft wird wie man es aus Deutschland gewohnt ist. Die Temperaturen bewegen sich meist unterhalb von 10°C und es schneit regelmäßig, besonders in den Highlands. März ist ein etwas undankbarer Monat zum Reisen Island, daher rate ich dazu lieber später her zu kommen.

Der April ist die Übergangszeit und genau wie in Deutschland extrem wechselhaft. Das Wetter rangiert zwischen Schnee und Sonnenschein, zwischen T-Shirt und Zwiebeloutfit. Der April ist der Zockermonat, für diejenigen die gerne etwas riskieren. Aus meiner Sicht gilt leider: Die Bank gewinnt immer. Deshalb würde ich lieber einen Monat später nach Island reisen…

Der Mai ist mein Lieblingsreisemonat für Island! In dieser Zeit sind die Temperaturen für mich genau richtig, die Tage sind lang aber nicht zu lang. Es regnet sehr selten und wenig. In dieser Zeit kann man alle Unternehmungen machen, die keine winterlichen Temperaturen vorraussetzen, wie whale watching in Island, den golden circle, lava caving und alle möglichen Wanderungen. Außerdem sind die Touristenzahlen überschaubar und man kann einigermaßen in Ruhe auch zu touristischen spots fahren.

Blumen sind, zumindest im Sommer, keine Seltenheit in Island

Blumen sind, zumindest im Sommer, keine Seltenheit in Island

Sommer, die beste Reisezeit für Island?

Der Sommer in Island ist eine relativ warme Reisezeit, zumindest für die einheimischen und geprägt von sehr langen Tagen. Die Sonne geht manchmal nur 4-5 Stunden unter und in dieser Zeit wird es nichtmal richtig dunkel. Die Temperaturen bewegen sind um die 15°C und es regnet weniger oft.

Juni, Juli und August

Im Juni wird es in Island immer wärmer und es bleibt immer länger hell. Der Monat läutet definitv den Sommer ein und die ersten Blumen beginnen zu blühen. Für Vogelbeobachtungen soll der Juni der beste Monat sein.

Der Juli ist Island’s wärmster Monat, und der mit den wenigsten Regentagen. Er eignet sich perfekt für Camping Trips und zum Trampen.

Im August findet der Sommer langsam seinen Höhepunkt und es bleibt weiterhin sehr warm und lange hell. Der gesamte Monat eignet sich fantastisch für alle Outdooraktivitäten und läd dazu ein die Insel mit dem Auto zu erkunden oder lange Spaziergänge zu unternehmen.

Sommer in Island, eine gute ReisezeitSommer in Island, eine gute Reisezeit

Sommer in Island, eine gute Reisezeit

Ist der Herbst trotzdem eine gute Reisezeit für Island?

Der Herbst als Reisezeit in Island wird von Stürmen und viel Regen dominiert, es ist eine Reisezeit für Menschen die es gerne etwas rauer haben. Es ist gleichzeitig die Saison in der am wenigsten los ist auf der Insel und in der man die größten Chancen auf ein wenig Ruhe in der Hauptstadt Reykjavík hat. Unbedingt Regenfeste Kleidung mitnehmen, wirklich regenfest!

September, Oktober und November

Im September zieht der Sommer sich langsam zurück und die Tage werden wieder kürzer, kühler und regnerischer. Diese Zeit eignet sich perfekt für diejenigen die ein wenig Risikofreudig sind und als Belohnung eine weniger touristische Reisezeit erleben möchten.

Der Oktober ist der regenreichste Monat in Island, im Schnitt regnet es jeden zweiten Tag. Es ist kühl und oft Wolkenverhangen. Die Chancen auf Nordlichter sind relativ gering. Wer allein sein will und dafür mieses Wetter gerne in Kauf nimmt, reist im Oktober nach Island!

Der November übergibt den Staffelstab an den Winter und unterstreicht das mit den ersten Schneestürmen, mit viel Regen und wenig Sonne. Dieser Monat ist für die wirklich hart gesottenen unter euch, welche die volle Island-Experience mitnehmen wollen. Wer Island im November gesehen hat, weiß wovon er spricht wenn er über das Klima in Island spricht!

Schon im Herbst kann in Island Schnee liegen. Trotzdem eine tolle Reisezeit…

Schon im Herbst kann in Island Schnee liegen. Trotzdem eine tolle Reisezeit…

Winter, die kalte Reisezeit in Island…

Der Winter in Island ist ungefähr so, wie du ihn dir gerade vorstellst: Es ist die Reisezeit für Schneehasen und Vikinger. Wer im Winter nach Island kommt muss sich auf erschwerte Bedingungen einstellen, unter anderem Temperaturen weit jenseits des Gefrierpunkt (-20°C sind keine Seltenheit), teilweise extremer Schneefall, viel Regen und stürmische Tage. All diese Bedingungen klingen nicht annähernd so dramatisch wie sie in Island sein können, Island ist ein Land der Extreme. Stürme sind hier manchmal so stark, dass sie den Asphalt von Straßen fegen und manchmal fällt so viel Schnee das selbst die Hauptverkehrsstraßen nicht geräumt werden. Straßen werden oft geschlossen und in die Highlands kommt man nur noch mit Allradantrieb. Viele Wasserfälle in Island frieren zu und hinterlassen bizarre Gebilde aus Schnee und Eis…

Dezember, Januar und Februar

Im Dezember nimmt der Winter Island fest in den Griff und lässt seine Muskeln spielen. Selbst in Reykjavík wird es nun zunehmend ungemütlich kalt und die Sonne zeigt sich oft weniger als eine Stunde am Tag. Die Nordlichtaktivitäten nehmen allerdings kräftig zu und man hat hohe Chancen diese zu sehen.

Der Januar ist ebenfalls stark von winterlichen Temperaturen, Stürmen und eisigen Tagen geprägt. Er ist der kälteste Monat für eine Reise nach Island, man wird dafür allerdings mit relativ wenig touristischem Andrang belohnt. Wer die typischen Sehenswürdigkeiten in Island etwas meidet, kann vielleicht sogar mit dem Eindruck davon kommen hier ziemlich allein zu reisen.

Heiß und kalt: Der Winter als kontrastreichste Jahreszeit für Island

Heiß und kalt: Der Winter als kontrastreichste Jahreszeit für Island

Im Februar lässt der Winter nicht locker, was viele unterschätzen. In Deutschland ist dies üblicherweise die Zeit in der man steigende Temperaturen wahrnimmt und den Winter gedanklich bereits etwas hinter sich lässt. Das gilt für Island nicht! Im Februar werden auch in Reykjavík noch oft Whale watching Touren angeboten, von denen ich eher abraten würde. Die Chancen Dickhäuter zu sehen sind relativ gering, sodass man diese Touren lieber im Sommer antreten sollte. Alternativ kann man Eishöhlen erkunden, Lava caving machen oder auch mit Hundeschlitten durch Islands Highlands sausen.

Der Gullfoss im Winter

Der Gullfoss im Winter

Meine persönlichen Tipps zur besten Reisezeit in Island

Ich liebe es Island zu entdecken und dabei ist mir das Wetter sehr wichtig: Ich mag keinen Regen. Ich kann gut mit Schnee und auch die Sonne und ich haben uns arrangiert. Aber Regen ist so gar nicht meins. Auch in der besten Regenjacke macht es keinen Spaß zu wandern, wenn man konstant nass wird. Das lässt sich in Island jedoch nicht vermeiden und daher versuche ich es immer mit einem Trick, der vermutlich mehr mit Aberglauben zu tun hat als alles andere: Ich schaue mir morgens die Wettervorhersage an, Windrichtung und Wolken und fahre dann so, dass ich dem Regen entkommen kann. Manchmal, aber wirklich nur manchmal, klappt das gut. Ich würde jedoch niemals ein Ziel aussortieren nur weil ich befürchte, dass es hier regnen könnte.

Außerdem versuche ich immer zu abwechselnden Zeiten in Island zu sein. Mal im Sommer und mal im Winter. Letztlich hat das nicht so gut geklappt, weil ich aus Zeitgründen immer in der Nebensaison in Island war, aber Oktober und April haben sich dabei als richtig gute Reisemonate herausgestellt: Im Oktober 2017 hatte ich zwar viel Regen, aber dafür einige meiner liebsten Sehenswürdigkeiten in Island komplett für mich. Im April 2018 hatte ich fünf Nächte in Folge Nordlichter vom Allerfeinsten und bis auf ein paar Tage keinerlei Regen. Es muss also nicht immer die Hauptsaison sein!

Die beste Reisezeit ist am Ende doch sowieso die, die man sich macht: Wer den Urlaub vom Wetter abhängig macht wird in Island früher oder später enttäuscht. Dieses Land ist eines der letzten natürlichen Paradiese dieser Welt und die Natur richtet sich nach ihrem eigenen Kalender. Am besten ist es, wenn man sich treiben lässt und alles so nimmt, wie es auf einen zukommt. Gute Vorbereitung ist dabei das A und O, aber so kann man eben aus jeder Zeit die beste Reisezeit für Island machen!

 

Fazit, die beste Reisezeit für Island

Wie bereits zu Anfang erwähnt ist für mich der Mai die beste Reisezeit für Island.

Generell aber kann ich nur den Ratschlag geben, zuerst im Sommer und ein Andermal im Winter herzukommen. Im Sommer lang (1-2 Wochen) und im Winter erstmal kurz (2-3 Tage). Den Winter unterschätzen viele, das sollte man sich erstmal vorsichtig anschauen.

Egal wann ihr kommt, die Reise wird nur so gut sein, wie ihr euch darauf vorbereitet. Bringt also immer regenfeste und warme Kleidung mit und mietet einen Wagen welcher der Jahreszeit und den Straßenverhältnissen angemessen ist.

 

Viel Spaß in Island!

 

Island Reisetipps

Kommentare 8
Island
Island Tipps

Reisetipps für Island, danach werde ich immer wieder gefragt. Den einen Tipp für die Reise, soll ich oft geben. Das ist wirklich schwierig bis unmöglich zu beantworten, denn was für den Einen ein Geheimtipp, ist für den Anderen langweilig. Was für die Eine sinnvoll ist, hilft der Anderen keinen Meter weiter.

Ich möchte in diesem Beitrag versuchen die Tipps für deine Reise nach Island etwas zu gruppieren und dadurch sinnvoll und hilfreich zu gestalten. Pro Sektion möchte ich dir liefern: Jeweils 2-3 Must See Tipps, also Dinge die du unbedingt anschauen / unternehmen / kaufen solltest. 1-2 Geheimtipps, also Dinge die ein wenig Abseits des Touristenpfades liegen. Außerdem gibt es dann noch 1-2 Anti Tipps, also Sachen die du dir durchaus sparen kannst 😉

Los geht’s…

Reisetipps für Island im Winter

Must see: Gletschereis und Nordlichter

Was du im Winter unbedingt erleben solltest, sind Nordlichter! In dem verlinkten Beitrag findest du alle wichtigen Infos im Detail. Hier nur kurz zusammengefasst: September, Oktober & März sind die beste Reisezeit für Nordlichter. Schau dir immer wieder die Wettervorhersage an oder nutze die Island App um dich auf dem Laufenden zu halten. Außerhalb der Stadt sind die Chancen viel höher, also raus auf’s Land.

Gletscher sind heute selten. Gut das Island gleich mehrere davon hat. Diese kann man natürlich idealerweise im Winter besteigen und bestaunen. In der kalten Jahreszeit sind die Eishöhlen auch begehbar, die im Sommer meist geschlossen sind. Hier rate ich dringend zu geführten Touren, bitte nicht auf eigene Faust losziehen wenn du nicht genau weißt was du tust. Ein einmaliges Erlebnis!

Reisetipp in island: Die Gletscherlagune

Reisetipp in island: Die Gletscherlagune

Geheimtipp: Sequences festival und Surfen

Ein kleiner Geheimtipp: Das Sequences Art Festival (Hat nichtmal eine eigene Homepage 😉). Das Festival fokussiert sich ganz auf visuelle Kunst und es werden Kunstwerke von über 300 internationalen Künstlern ausgestellt. Es findet immer im Oktober statt.

Wer es gerne kühl und actionreich mag, kann surfen gehen. Die Jungs & Mädels von Arctic Surfers laden im Süden und Westen auf die Wellen des Atlantik ein. Man kann auch Standup Paddling (SUP) Touren buchen, zum Beispiel zwischen Eisbergen.

Anti Tipps: Whale watching

Im Winter kannst du dir das Whale Watching eher sparen. Gerade in der Region rund um Reykjavik, wirst du hier nicht das gleiche Erlebnis haben wie im Sommer. Das ist schade für die Tourbetreiber und wenn du nichts dagegen hast, vielleicht keine großen Wale zu sehen sondern ein paar Delfine oder vielleicht einfach nur eine Schifffahrt genießen magst: Es wird definitiv ein Erlebnis. Ich persönlich würde es aber eher für den Sommer empfehlen, da sind die Bedingungen einfach besser.

Reisetipps für den Sommer in Island

Must see: Whale watching, Lava tubing und Reiten

Im Sommer solltest du es dann auf’s Wasser schaffen: Besonders im Norden kann man beim Whale Watching in Island unglaubliche Erfahrungen machen. Wer es noch nicht getan hat: Diese riesigen Kreaturen live zu sehen ist ein tolles Erlebnis und macht einem bewusst wie schön die Welt doch ist. Sucht euch bitte einen Veranstalter heraus, der nachhaltig agiert, also nicht zu nah an die Tiere heran fährt und dadurch Stress generiert. Ich kann North Sailing in Husavik wärmstens empfehlen!

Reisetipp in island: Whale Watching

Reisetipp in island: Whale Watching

Weil man im Sommer nicht so gut hoch hinaus auf die Gletscher Islands steigen kann, empfehle ich den Abstieg: In eine der Lava Höhlen. Davon gibt es einige, zu den Bekannteren gehören die Songhellir Höhle, Leiðarendi, Raufarholshellir sowie Víðgelmir. Hier solltest du dir einen passenden Guide suchen und lieber nicht alleine losstiefeln. Höhlen können schnell gefährlich werden, wenn man nicht weiß was man tut.

Geheimtipp: Westfjorde und Grimsey / Vestmannaeyjar

Westfjorde, immer wieder Westfjorde! Die meisten Besucher Islands verirren sich nicht hierher, weil sie es einfach nicht in den Zeitplan der Tour einbauen können. Bei einer 7 tägigen Islandreise ist dies auch schwierig, ab 10 Tagen aufwärts ist es komfortabel machbar. Doch selbst dann finden viele den Weg zu weit oder die Gegend zu rau. Ich empfehle die Westfjorde für den Wiederkehrer, also für deine zweit oder dritte Islandreise. Bei der ersten nur dann, wenn du wirklich viel Zeit und Abenteuerlust mitbringst.

Die zwei Inseln Grimsey und Vestmannaeyjar liegen jeweils im Norden und Süden Islands und werden ebenfalls nicht so oft von Touristen besucht wie die meisten anderen Ecken Islands. Grimsey ist der nördlichste Punkt Islands, der noch bewohnt ist und der Polarkreis läuft exakt über diese Insel. Hier leben keine 100 Menschen und ist entsprechen ruhig. Man kommt mit Flugzeug oder Fähre hierher. Im Süden befinden sich die Westmännerinseln. Hier leben etwa 4000 Menschen und es gibt einige zum Thema Vulkanismus zu sehen und lernen. 1973 wurde die Insel von einem Vulkanausbruch heimgesucht und hierzu gibt es einiges zu sehen und lesen.

Anti Tipps: Golden Circle

Nicht falsch verstehen: Der Golden Circle ist immer gut und immer sehenswert. Lass dir bitte von niemand einreden, das sei ‚touristisch‘ oder ‚hype‘: Selbst wenn, dann ist dies aus gutem Grund so. Warum ist es also trotzdem ein Anti-Tipp aus meiner Sicht? Weil ich den Golden Circle im Winter beeindruckender finde. Gullfoss in Eis, Strokkur mit Dampfwolken, Althing mit Schneedecke. Das macht einfach noch ein kleines Bisschen mehr her, als dieselben Orte im Sommer. Ich würde aber beides nicht missen wollen und so rate ich: Wenn 100% weißt, dass du mal im Winter und mal im Sommer hier bist, schau dir beide Male den Golden Circle an und schreib mir in den Kommentaren wann er dir besser gefiel 🙂

Reisetipps zur Kleidung in Island

Must have: Wasserfeste Kleidung, Zwiebelprinzip und festes Schuhwerk

Das Wichtigste Kleidungsstück für deine Islandreise ist jenes, welches dich vor Wasser schützt. Sei es die Jacke, die Hose oder die Schuhe: Sind sie nicht wasserdicht, werden sie dich früher oder später unglücklich machen. Island ist eine Insel im Nordatlantik, so wie Großbritannien: Da regnet es. Andauernd! Wenn du dich also nicht vom Wetter abhängig machen willst, sorge für Kleidung die dich an regnerischen Tagen trocken hält.

Außerdem ist Island, Überraschung, ziemlich kühl. Im Winter geht es auch mal tiefer als -25°C, dafür aber im Sommer selten mal höher als 20°C. Totale Frostbeulen haben es relativ einfach: Dick einpacken und gut ist. Für Leute wie mich, denen bei 20°C und Sonnenschein sofort nach T-Shirt ist, wurde das Zwiebelprinzip erfunden: Trage mehrere Lagen Kleidung, welche du variabel kombinieren kannst. Es gibt 3 Grund-Lagen: Schweiß, Wärme und Wasserschutz. Die erste Lage sorgt dafür dass dein Körper trocken bleibt, also Schweiß vom Körper weg transportiert wird. Die zweite Lage hält dich warm und die Dritte trocken. Mehr dazu kannst du in meiner Packliste für Island nachlesen.

Festes Schuhwerk ist vor allem dann wichtig, wenn du wandern gehen möchtest. Im Sommer ist das alles kein Thema: Meine erste Islandreise habe ich mit Chucks absolviert und ich bin heile überall angekommen. Ich hatte aber auch besonderes Glück beim Wetter, kein einziger Regentag trübte meine einwöchige Rundreise durch Island. Das hätte auch schiefgehen können und deshalb rate ich dir: Nimm wetterfeste, wasserfeste und gemütliche Wanderschuhe mit nach Island um auf alles vorbereitet zu sein.

Geheimtipp: Anti-Rutsch-Krallen

Im Winter helfen Anti-Rutsch-Krallen die man unter jegliches Schuhwerk schnallen kann. Die bekommt man überall für relativ kleines Geld (Günstiger: Vor der Anreise kaufen!) und vor allem in der Stadt geben sie dir etwas mehr Sicherheit beim herumlaufen. Für eine Gletscherbesteigung sind sie allerdings nicht zu gebrauchen, da bitte auf einen guten Guide verlassen! 😉

Anti Tipps: Chucks

Chucks sind OK, wenn du im Sommer in Island bist und wenig abenteuerlustig. Oder hart im Nehmen. Ansonsten sind Sportschuhe in Island wirklich nahezu unbrauchbar: Deine Füße werden schnell nass, sie trocknen langsam und beim Wandern geben sie dir wenig Halt.

Wenn du nur solche Schuhe besitzt, sollte es dich nicht davon abhalten trotzdem nach Island zu fliegen. Aber wenn das so ist, wäre es vielleicht auch ein guter Zeitpunkt in gute Wanderschuhe zu investieren!

Reisetipps für Reykjavik

Must see: Hallgrímskirkja, Sun voyager, Harpa

Die große Kirche in Reykjavik, die Hallgrímskirkja, ist das Wahrzeichen der Stadt. Nahezu jedes Fotoalbum über Island hat ein Bild dieses Gebäudes irgendwo und das auch zu Recht. Majestätisch überblickt die Kirche die Stadt von einem kleinen Hügel aus und bietet dir eine tolle Aussicht von oben. Dahin bringt dich ein Aufzug. Von dort aus kannst du zum Beispiel schon die Route für die Tagestour sehen, die ich vorschlage zu gehen.

Island Reisetipps: Die Hallgrímskirkja

Island Reisetipps: Die Hallgrímskirkja

Sie führt dich hinunter zum Wasser wo der Sun Voyager auf dich wartet. Diese Skulptur wurde 1986 von einem isländischen Künstler für eine Ausschreibung erstellt und die Geschichte zum Schiff ist sehr interessant. Nur so viel vorab: Es ist kein Vikingerschiff, wie viele denken.

Nächster Halt ist die Harpa. Das Konzerthaus am Hafen wurde erst vor kurzer Zeit eröffnet und ist bei der Bevölkerung nicht unumstritten. Der Bau musste während der Finanzkrise 2008 gestoppt werden und sowohl die Finanzierung als auch die Lage der Immobilie waren vielen ein Dorn im Auge.

Island Reisetipps: Harpa

Island Reisetipps: Harpa

Geheimtipp: Streetart und Seitenstraßen

Wenn du die Zeit hast und dich ein wenig für Straßenkunst interessierst, dann stiefle einfach los und laufe durch die Straßen Reykjaviks. An jeder Ecke, in fast allen Bereichen der Stadt wirst du auf unterschiedlichste und meist beeindruckende Streetart-Werke treffen. In der Innenstadt genauso wie im Hafenbereich und den anliegenden Wohngebieten. Verlauf dich in den Seitenstraßen und sauge die Stadt und das Gefühl einfach auf, es lohnt sich!

Anti Tipps: Laugavegur

Bitte komme nicht zum Shopping nach Island, bitte bitte nicht! Dieses Land hat so viel zu bieten, Geschäfte sollten dabei nicht ganz oben auf der Liste stehen.

Nicht falsch verstehen: Wenn du nach einer Tagestour durch die Stadt schlendern magst, dann schau unbedingt auch in den vielen kleinen Läden in der Shoppingstraße Laugavegur mal rein und unterstütze die Ladenbetreiber indem du etwas kaufst, wenn es schön ist. Auch hier in Island leidet das Handwerk unter der Digitalisierung und die kleinen Läden müssen immer öfter den großen Ketten weichen. Vor allem handgemachte Waren sollten einem auch einen gewissen Aufpreis wert sein.

Reyjkavik als Shopping-Trip finde ich jedoch gruselig: Da würde ich lieber nach NewYork jetten und auf dem Rückweg einen Stopover in Island einbauen um den Golden Circle und die Blaue Lagune zu sehen.

Reisetipps für günstiges Reisen in Island

Must have: Großes Budget, wenig Ansprüche, klare Ziele

Günstiges Reisen in Island ist unmöglich. There, I said it. Wer mich kennt weiß, dass ich selten und ungern absolute Aussagen dieser Art treffe, aber hier tue ich mich damit nicht schwer.

Du kannst in Island günstiger reisen, aber du musst dann auch wissen in Relation zu was du es dann stellst. Reykjavik wird in letzter Zeit als eine der teuersten, wenn nicht sogar die teuerste Stadt Europas gehandelt. Lebenshaltungskosten wie Lebensmittel, Miete und Dienstleistungen sind in den vergangenen 3-5 Jahren immens angestiegen und die starke Krone macht das alles für Touristen Exponentiell teurer.

Wenn also jemand sagt, Camping in Island sei günstig, so lügt er: Camping in Thailand oder Afrika ist günstig. Camping in Island ist nur günstiger als ein Hotel in Island es wäre. Essen aus dem Supermarkt in Island ist nur günstiger als eine Mahlzeit im Restaurant es wäre.

Verabschiede dich von der Idee des Budget-Urlaub in Island: Wenn du primär günstig verreisen willst, lass Island links liegen und komme dann hierher, wenn Geld nicht mehr das Hauptkriterium ist. Denn sonst wirst du während des Urlaubs auf nichts anderes achten, es wird dir alles vermiesen und das solltest du wirklich vermeiden.

Wenn du nach Island reist, plane sehr gut und dazu gehört klar zu definieren was du dir von deinem Urlaub erwartest. Schreibe alles auf, recherchiere die Preise in Island und prüfe ob dein Budget ausreicht. Schraube deine Ansprüche herunter, egal wie hoch oder tief sie sind. Wer sich in einem normalen Urlaub ein gutes Hotel leisten kann, wird mit dem gleichen Budget in Island sehr wahrscheinlich in einem Hostel übernachten oder eben mehr Geld ausgeben müssen.

Einige mögen mich für solche Aussagen schief ansehen, aber ich bin da lieber (meiner Meinung nach) ehrlich. Zu hohe Erwartungen haben mir schon oft Erlebnisse vermiest, das ist ein Tipp den ich als viel Reisender generell noch mit auf den Weg geben möchte.

Geheimtipp: Supermarkt und Zelt

Hast du kein unerschöpfliches Budget, wirst du also sparen wollen wo du nur kannst. Am besten geht das bei der Anreise, bei der Unterkunft und bei den Lebensmitteln. Letztere würde ich in Supermärkten kaufen, Bonus und Krona sind weit verbreitet und qualitativ hochwertig. Es gibt auch noch Víðir, die etwas teurer sind aber vor allem bei Gemüse und Obst auch etwas besser.

Der größte Kostenfaktor wird die Unterbringung sein. Die günstigste Variante ist das Camping, denn wer eigenes Equipment mitbringt zahlt hier quasi nur die Gebühren an Campingplätzen. Das ist wirklich überschaubar und erlaubt es dir mit wirklich wenig Geld auch längere Zeit in Island zu sein.

Auch nicht zu vergessen: Der Mietwagen in Island, wenn du einen buchen möchtest. Ich nutze zum Suchen gerne den Service von Billiger Mietwagen.

Mietwagen vergleichen auf Deutschlands größtem Mietwagen-Preisvergleich

Der Service sucht hunderte Anbieter ab und bereitet die Ergebnisse ordentlich auf. Dann kann ich mich in Ruhe für den entscheiden, dessen Angebot mir am meisten zusagt.

 

Island Reisetipps: Camping

Island Reisetipps: Camping

Anti Tipps: Schlechte Vorbereitung

Schlechte Vorbereitung ist so ungefähr das Schlimmste was du als Islandreisender tun kannst. Viele sehen Fotos von den Nordlichtern auf Youtube und Flickr und sind dann todesbetrübt weil jene die sie in Echt sahen nicht Lila und tänzelnd am Himmel stehen. Andere sehen Fotos von der Blauen Lagune im Prospekt, mit 2-3 Personen im Bild und sind dann genervt von den ca. 100+ Leuten die ihnen dort in der Realität begegnen. Lange Gesichter gibt es oft auch, wenn Touristen klatschnass nach Hause kommen weil sie im Wollmantel auf Entdeckungsreise gingen oder wenn sie die Rechnung vom Mietwagenverleih bekommen der mehrere Hundert Euro für eine neue Scheibe einfordert.

Man kann sich nicht gegen alles absichern und das würde auch wirklich den Spaß am Reisen nehmen, aber sich grundsätzlich gut zu informieren und vor allem auf das zu hören was einem erfahrene Reisende empfehlen ist ein guter erster Schritt.

Ich hoffe diese Seite und meine Reisetipps helfen dir dabei, sowie mein Reiseführer für Island und meine Island App.

Island Ringstraße App im Play Store

Viel Spaß in Island!

 

Fotos von Unsplash

Faszination Island – 7 unglaubliche Erfahrungen in Island

Schreibe einen Kommentar
Island
Island Tipps

Faszination Island, das sind atemberaubende Landschaften, träumerische Straßen, märchenhafte Wasserfälle und so vieles mehr.  Was diese Faszination für mich ausmacht, möchte ich mal versuchen in diesen 7 Erlebnissen aufzuschreiben.

Los geht’s…

Baden – Im Schnee unter Sternen

Es gibt dutzende, vielleicht hunderte heiße Quellen in Island und Eine ist schöner als die Andere. Die wohl bekannteste ist die Blaue Lagune, welche direkt in der nähe des Internationalen Flughafens in Keflavik liegt und jährlich hunderttausende Besucher anlockt. Etwas weniger bekannt sind die natürlichen Pendants zu ihr, wie die Secret Lagoon und die Naturbäder von Myvatn.

Für mich machte die Faszination Island dann aber eine andere Form des Badens aus: Im Tal des Rauches, wie Reykjadalur frei übersetzt werden kann, siehst du die ganze Schönheit der geothermalen Eigenschaften Islands. Die Wanderung führt einen etwas über eine Stunde in die Berge, vorbei an Schluchten, heißen Schlammtöpfen und einem kleinen Flusslauf. Wer ganz oben ankommt, kann sich den kleinen Wasserfall anschauen, aus welchem er entsteht. Weiter unten im Flusslauf, versorgen heiße Quellen das eiskalte fließende Gewässer mit kochend heißem Wasser. Hier und da wurden kleine Staudämme gebaut die gerade genug Wasser sammeln um darin baden zu können. Durch den ständigen Fluss mischt sich das Wasser mal gut durch und mal bekommt man einen kurzen Hitze- oder Kälteschock.

Wir waren im April am heißen Fluss in Reykjadalur, um uns herum lag Schnee und auf dem Heimweg konnten wir die Sterne am Himmel sehen. Wenn ich nochmal hier bin, dann hoffentlich mit Campervan oder Zelt, sodass ich den Abend im Wasser verbringen und die Sterne bestaunen kann!

Wandern auf Gletschereis

Ewiges Eis, so wird Gletschereis häufig genannt. Tatsächlich sind Gletscher oft viele hundert Jahre alt und durch die globale Erwärmung sind fast alle auf dem Rückzug. Wie lange wir noch Gletscher in der Größenordnung eines Vatnajökull (Wassergletscher) haben werden ist ungewiss.  Wer kann, sollte sich also die Gelegenheit nicht nehmen lassen auf diesem Eis zu gehen und es sich aus nächste Nähe anzusehen.

Faszination Island ist auch zu erfahren, was es bedeutet wenn sich unsere Umwelt so rasant verändert: Jedes Jahr gehen etwa 100m Gletscher verloren. Die Gletscherlagune ist in den letzten 40 Jahren von 8 auf über 18 Quadratkilometer angewachsen und über 240m tief.

Faszination Island Gletscher Eis

Nachtwandern bei Tageslicht

Island liegt hoch im Norden, deshalb ist es dort kalt und weil es auch noch direkt im Atlantik liegt regnet es oft. Aber die Lage hat noch eine weitere, einmalige Eigenschaft zur Folge: Im Sommer scheint die Sonne hier über 20 Stunden am Tag. Auch um Mitternacht.

Faszination Island ist also auch die Mitternachtssonne. Das Licht und die Farbkulisse bei einem Spaziergang bei Mitternachtssonne ist ein tolles Erlebnis. Egal ob du an der Küste von Reykjavik herumschlenderst oder durch das Hochland wanderst. Weniger selten als die Nordlichter, aber nicht unbedingt weniger beeindruckend.

Im Gegenzug hat es im Winter oft nur wenige Stunden Sonnenlicht, sodass der Tag erst spät startet und genauso schnell wieder vorbei ist. Das eignet sich hervorragend zum Einigeln zu Hause!

Abtauchen in Lava

Island besteht zu großen Teilen aus Lavagestein. Insbesondere über dem Riss der Kontinentalplatten und an den Rändern des Landes, wird dies immer wieder sichtbar. Im Landesinneren hat Moos das Gestein fest im Griff. Manchmal entstehen in Lavaströmen Luftblasen und hier und da erkaltet das Gestein bevor die Luft entweichen kann. Unter anderem auf diese Art entstehen Hohlräume und ganz selten auch schonmal ganze Höhlensysteme.

Einige davon kann man, idealerweise mit einem erfahrenen Guide, begehen und erforschen. Diese Höhlen findest du überall im Land und alle großen Tourenveranstalter bieten Besichtigungen an. Faszination Island endet also nicht einmal an der Erdoberfläche sondern geht weitaus tiefer, in die Eishöhlen in Island.

Aurora Borealis: Die Nordlichter

Die Nordlichter in Island sind einmalig. Sie gehören vermutlich zu den am meisten herbei gewünschten Sehenswürdigkeiten für Islandreisende überhaupt und das nicht ohne Grund. Einmal Nordlichter sehen, das ist für viele Europäer wie der Wunsch einmal Schnee zu sehen für Afrikaner. Für den Isländer ein Phänomen wie für uns ein Regenbogen, weil es wenn man hier aufwächst natürlich weitaus weniger selten zu sehen ist.

Faszination Island Nordlichter

Für uns Besucher jedoch trotzdem eine Seltenheit, denn alle Faktoren müssen stimmen um die Faszination Island durch Nordlichter sichtbar werden zu lassen: Zuerst einmal, müssen die Lichter überhaupt da sein und wenn sie es sind, müssen die Wolken fern bleiben damit der Himmel klar ist. Außerdem sollten Lichtquellen wie Straßenlaternen, Autos und auch Häuser möglichst weit entfernt sein.

Faszination Island Nordlichter

Ist das alles der Fall, ist die Aurora Borealis ein Naturschauspiel, dass einem immer im Gedächtnis bleiben wird.

Zwischen zwei Kontinenten abtauchen

Island liegt genau auf der Abbruchkante zweier Kontinentalplatten: Unter deinen Füßen trennen sich Nordamerika und Eurasien, wenn du hier bist. Die Platten driften fortwärts, einige Zentimeter im Jahr. Manchmal macht sich dies bemerkbar, durch Erdbeben und auch durch kleinere oder größere Ausbrüche von Vulkanen. Im Þingvellir Nationalpark kann man den Riss zwischen den Kontinenten genau sehen und man kann zwischen den Kontinenten wandeln.

Silfra

Silfra

Die Faszination Island macht für mich aus, dass man auch zwischen ihnen Schwimmen bzw. tauchen kann. Vom kilometerweit entfernten Langjökull Gletscher fließt das Wasser Jahrelang durch das Lavafeld zu seinen Füßen und erscheint in Silfra zum ersten mal wieder an der Oberfläche. Das Wasser ist hier so klar wie nirgends sonst auf der Welt und für Taucher ist dieser Ort ein absolute must have im Logbuch. Tauchen in Island gehört für mich zu meinen absolut liebsten Beschäftigungen wenn ich vor Ort bin, probier’s auch mal aus!

Auf den Spuren von Jon Snow wandeln

Die andere Seite der Mauer? Das ist Island. Hier wurden große Teile der Serie Game of Thrones verfilm und nicht nur das Land erscheint in der Serie. Hafþór Júlíus Björnsson, Islands stärkster Mann spielt in der Serie den Charakter des ‚Mountain‘.

Neben Game of Thrones gibt es aber noch viele, viele weitere Filme die Island als Kulisse wählten: 2013 filmte man hier für ‚Star Trek: Into Darkness‘, genauso wie für ‚Das erstaunliche Leben des Walter Mitty‘. Im selben Jahr wurden hier auch ‚Thor‘ und ‚Prometheus‘ gefilmt. Vor allem die Gletscherlagune von Jökulsárlón (Tour) ist ein beliebter Schauplatz für Filmemacher und wenn du genau hinschaust, erkennst du sie vielleicht im einen oder andern Hollywood-Film wieder.

Fazit: Faszination Island

Wenn ich in einer Aussage zusammenfassen müsste, was die Faszination Island für mich ausmacht, dann wäre das wahrscheinlich: Island ist so natürlich vielfältig.

Auf engstem Raum bekommst du so viel geboten und davon ist so vieles echt und so wenig künstlich. Das macht Island zu einem der letzten Fleckchen Erde, von denen man dies behaupten kann.

Ich hoffe es bleibt noch ganz lange so!

 

Viel Spaß in Island!