Seljavallalaug – Das schönste Schwimmbad an Islands Südküste

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Erfahrungsberichte / Heiße Quellen / Island / Islands Süden

Seljavallalaug ist ein kleines aber feines Schwimmbad, gespeist von einer natürlichen heißen Quelle am Rande des Hochlands. Mitten in den Bergen bzw. an einem Berghang gelegen, macht der kleine Pool vor allem fotografisch einiges her und ist daher in den vergangenen Jahren zu einem der beliebtesten Spots an Islands Südküste geworden.

Vorhang auf für Seljavallalaug…

 

 

Seljavallalaug – Anfahrt und Lage

Das kleine Freibad liegt ziemlich direkt an der Ringstraße bzw. an der Straße 242 im Süden des Landes, zwischen dem Wasserfall Seljalandsfoss und dem Wasserfall Skogafoss. Es bietet sich also an, hier einen kleinen Zwischenstop einzulegen. Mit dem Auto kommt man bis zu einem kleinen Parkplatz an dem einige Holzhäuschen stehen. Von hier aus kann man dem Flusslauf in die Berge folgen und dabei links des Flusses bleiben.

Die Wanderung dauert ca. 15 Minuten und man sollte einigermaßen festes Schuhwerk dabei haben. Der Weg ist weder anstrengend noch kompliziert, führt aber über einige Steine und besonders bei Nässe könnte man in Turnschuhen schnell nasse Füße bekommen.

Seljavallalaug Schwimmbad in Island

Seljavallalaug Schwimmbad in Island

 

Tipps zum Baden & Sauberkeit im Seljavallalaug

Wer einmal am Schwimmbad angelangt ist, findet am Nordende des Pools Umkleidekabinen vor. Hier kann man leider besonders gut erkennen, wie viele Menschen diesen Hotpot besuchen und wie wenig sie sich darum scheren, wie dieser Ort erhalten bleibt. Bilder sagen mehr als tausend Worte:

Verdreckte Umkleidekabinen am Seljavallalaug

Verdreckte Umkleidekabinen am Seljavallalaug

Verdreckte Umkleidekabinen am Seljavallalaug

Verdreckte Umkleidekabinen am Seljavallalaug

An dieser Stelle also zuerst die Bitte: Sein ein verantwortungsvoller Tourist und nimm alles was du hierher mitbringst wieder mit nach Hause. Ich würde mich freuen wenn du wie ich sogar noch einen Schritt weiter gehst und dabei hilfst den Ort sauber zu halten: Nimm eine Tüte mit und räume ein bisschen auf bevor du gehst. Das ist natürlich freiwillig und ich kann jeden verstehen, der die Sachen nicht anfassen möchte: Ich habe einfach ein paar Sachen mit einem Stock in eine Tüte geschoben.

Es gibt da einen interessanten Effekt: Je dreckiger etwas ist, desto mehr fühlen sich Menschen dazu berechtigt es nicht nur so zu belassen sondern auch weniger auf die Sauberkeit zu achten. Deshalb betreiben Hausbesitzer in Großstädten und Unternehmen wie die Bahn so großen Aufwand um Schmierereien möglichst zeitnah zu entfernen. Indem du den Ort sauberer verlässt, als du ihn vorgefunden hast, hilfst du nachhaltig dabei ihn so zu erhalten!

 

Abseits von dieser Bitte habe ich natürlich auch noch einen Tipp für das Baden: Nimm dir eine Plastiktüte und Flip Flips mit! Das gilt für jeden Hotpot in Island und diese Strategie ist ein echter Lebensretter: Nicht nur kannst du dein Handtuch in die Tüte und direkt neben den Hotpot legen, ohne Angst davor haben zu müssen dass es regnet. Auch kannst du nach dem Baden direkt deine Flip Flops anziehen und damit in die Umkleiden gehen, egal wie dreckig der Boden ist.

Ich habe die Umkleiden übrigens nicht genutzt, aus offensichtlichen Gründen. Ich fürchte, sich darauf vorzubereiten sie nicht nutzen zu können ist ein Tipp den ich ebenfalls geben muss.

Seljavallalaug Schwimmbad in Island

Seljavallalaug Schwimmbad in Island

 

Die Geschichte des Seljavallalaug Schwimmbad

Der kleine Pool wurde 1923 erbaut und diente damals vor allem Schülern aus der Region um das Schwimmen zu lernen. Der Isländer Bjorn Andrésson Berjaneskoti erbaute den Pool zusammen mit dem Jugendclub und brachte den Kindern, in dem bis 1936 größten Schwimmbad des Landes, das Schwimmen bei.

Der Pool, in dem du heute schwimmen kannst, ist übrigens ein Anderer. Dieser wurde 1990 erbaut und liegt deutlich näher an der Straße. Von hier aus kann man in etwa einer halben Stunden zum alten Pool gelangen, der jedoch nicht mehr gepflegt wird.

Im Jahr 2010, als der Vulkan Eyjafjallajökull ausbrach, lief der gesamte Pool mit Vulkanasche voll und Freiwillige mussten diese mit Baggern und anderem schweren Gerät wieder entfernen. Heute sieht man davon nichts mehr, selbst zwischen dem Pool und dem Fluss sind keine Aschehäufchen oder so etwas zu sehen.

Seljavallalaug Schwimmbad in Island

Seljavallalaug Schwimmbad in Island

 

Erhaltung und Pflege des Seljavallalaug

Der Pool wird von der Jugendgemeinde der Region gepflegt und das auf freiwilliger Basis. Seitdem der Pool sich größerer Beliebtheit erfreut, ist das offensichtlich kaum noch zu machen und nicht nur die Umkleidekabinen leiden darunter. In den letzten Jahren gab es immer mal wieder die Theorie, dass das Wasser im Pool Keime enthalte und nicht mehr zum Baden geeignet sei. Da es hier weder eine regelmäßige Pflege noch einen Bademeister gibt, wird es wohl immer bei Vermutungen bleiben.

An den Umkleidekabinen gibt es eine Spendenbox: Ich halte das ehrlich gesagt für eine fragwürdige Praxis, einfach weil viele kein Bargeld dabei haben wenn sie herkommen.

Seljavallalaug Schwimmbad in Island

Seljavallalaug Schwimmbad in Island

Ich selbst werde im nächsten Jahr (2019) einen Teil der Einnahmen aus dem Blog Projekten zur Verfügung stellen, die sich um die Erhaltung von heißen Quellen und anderen solchen Sehenswürdigkeiten kümmern. Dafür werde ich mir allerdings Partner in der isländischen Tourismusindustrie suchen: Es kann nicht sein, dass Unternehmen Millionen an Bustouren, Mietwagen, Flügen etc. verdienen und dabei das Land ausnutzen, ohne sich an dieser Stelle an der Erhaltung zu beteiligen! Einen Pool wie Seljavallalaug zu pflegen wäre für die meisten solchen Unternehmen aus der Portokasse zu bezahlen, es kann also nicht sein, dass man hier immer den schwarzen Peter immer nur den bösen Touristen zuschiebt (ohne aktiv zu werden).

 

Fazit: Seljavallalaug

Das Schwimmbad Seljavallalaug an der Südküste in Island ist zweifelsohne eines der schönsten im ganzen Land. Es ist gleichzeitig ein trauriges Zeugnis davon, wie Unachtsamkeit einen wunderschönen Ort langsam aber sicher zerstören kann.

Ich war im Oktober 2017 das erste und vermutlich auch das letzte Mal hier: So lange hier nicht von beiden Seiten, den Isländern und den Touristen, mehr Verantwortung für die Erhaltung dieser tollen Sehenswürdigkeit übernommen wird, möchte ich hier nicht Teil des Problems sein und bleibe lieber fern. Sollte ich herkommen, dann mit Handschuhen- die es an Tankstellen an der Diesel-Zapfsäule gibt – und Müllbeuteln 🙂

 

Seljavallalaug Island Hotpot Schwimmbad

 

Viel Spaß in Island!

Dynjandi – Camping und Wandern am Wasserfall in den Westfjorden

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Island / Sehenswürdigkeiten
Dynjandi Wasserfall in Island

Der Dynjandi ist vielleicht der schönste Wasserfall in Island. Tief im Herzen der Westfjorde versteckt sich dieser riesige Wasserfall am Scheitelpunkt eines Fjordes.

 

Hier also ein paar Fakten zum Dynjandi:

Fallhöhe: 100 Meter
Koordinaten65.732849, -23.199853
Unterkünfte: Hótel Flókalundur
Lage: Von der Ringstraße über die 60 nach Nord-Westen (250km, Schotterpiste)
Direktzugang: ❌ Nein (Man parkt etwas unterhalb und muss hinauf laufen)
Wanderung: Es geht ein paar Minuten bergauf, entlang eines Pfades und anderen kleinen Wasserfällen
Ohne Allradfahrzeug erreichbar: ✅ Ja (Die Piste ist allerdings recht holprig!)

 

 

Dynjandi der tobende Wasserfall

Der Name Dynjandi übersetzt sich frei zu:”Der Donnernde” bzw. “Der Tobende”. Das woher dieser Name kommt wird einem schnell bewusst wenn man sich dem riesigen Gebilde nähert. Schon von weitem kann man das donnern des Wasser wahrnehmen, schon kurz nachdem man den weißen Wasserfall als solchen am Felsen wahrnimmt. Egal von welcher Seite man kommt, man muss einen langen Fjord entlang zum Wasserfall fahren und wird den Wasserfall anfangs vielleicht gar nicht als solchen sehen, denn von weitem sieht man nur eine helle Stelle am Scheitelpunkt des Felsen. Je näher man kommt, desto klarer kann man den riesigen Wasserfall erkennen.

Die Westfjorde sind der älteste Teil Islands, sie entstanden von über 14 Millionen Jahren. Der stufenweise verlaufende Dynjandi entstand vermutlich, ähnlich wie die Felsschlucht Ásbyrgi, vor etwa 10.000 Jahren am Ende der letzten großen Eiszeit. Damals schoben sich verschiedene Gletscher über das Land hinweg oder schmolzen und hinterließen dabei riesiger Furchen im Land. Auch die, an der der Dynjandi in die Tiefe fällt ist wahrscheinlich auf diesem Wege entstanden.

Der Wasserfall ist knapp 100 Meter hoch und am oberen Ende etwa 30 Meter breit. Auf dem Weg nach unten verbreitert er sich dann schrittweise auf die doppelte Breite von gut 60m. Dabei verteilt sich das Wasser gleichmäßig und bildet ganz natürlich den charakteristischen weißen Schleier. Diesen kennst du vermutlich von vielen Bildern von Wasserfällen in Island und er wird normalerweise durch eine lange Belichtungszeit erreicht. Hier am Dynjandi ist das nichtmal wirklich nötig, denn selbst bei einer relativ normalen Belichtungszeit entsteht der Schleiereffekt recht automatisch.

Unter dem großen Wasserfall gibt es noch sieben weitere, kleinere Wasserfälle. Unter anderem den Hundafoss (Dynjandisá), Göngufoss, Háifoss (Dynjandisá), Úðafoss, Bæjarfoss (Dynjandisá). Der Fluss Dynjandisá, welcher die Wasserfälle aus verschiedenen Seen in der Nähe speist, mündet am Flussende in den Borgarfjörður (Arnarfjörður).

Die Umgebung rund um Dynjandi besteht vor allem aus Gras und Büschen, vereinzelt finden sich hier auch Birken und Birkensträucher. Eine für Island eher besondere Pflanze ist der Sonnentau, welcher an einigen feuchten Stellen an den kleineren Wasserfällen zu sehen ist. Der gesamte Bereich rund um den Wasserfall ist seit 1981 Naturschutzgebiet und die Natur hier ist besonders fragil, der Boden ist sehr lose und dadurch anfällig für Erosion: Bitte halte dich, wie überall in Island, an die ausgewiesenen Wege und sei ein verantwortungsvoller Besucher!

 

Camping am Dynjandi

Nach meinem Wissensstand ist der Campingplatz am Dynjandi geschlossen und es gibt keine Möglichkeit direkt am Wasserfall zu campen!

Es gibt bzw. gab einen Campingplatz direkt am Wasserfall, neben dem Parkplatz. Als ich im Oktober 2017 dort war, berichtete mir ein Fotograf der am Abend zuvor dort sein Lager aufschlagen wollte, dass er von einer Isländerin darauf hingewiesen wurde, dass der Campingplatz nicht mehr besteht und man im weiteren Umkreis um den Wasserfall auch nicht mehr campen darf.

Die letzten Berichte über den Campingplatz die ich im Internet finden konnte stammen aus dem Jahr 2015. Die meisten Übersichtsseiten für Campingplätze in Island weisen ebenfalls keinen Campingplatz mehr direkt am Dynjandi aus. Die nächsten Plätze wären demnach Þingeyraroddi, Bíldudalur und Flókalundur.

Generell gilt wie immer: Wildcamping ist in Island nicht generell erlaubt. Man darf sein Zelt bspw. nicht auf privatem Land oder in Naturschutzgebieten aufschlagen. Ich empfehle immer ausgewiesene Campingplätze aufzusuchen!

Solltest du, liebe Leserin / lieber Leser, hier mehr wissen oder aktuellere Informationen haben: Lass es mich bitte in den Kommentaren wissen!

 

Wanderungen am Dynjandi

Manche bezeichnen den kleinen Weg zum Wasserfall hinauf bereits als Wanderung, doch länger als 20 Minuten ist man hier nicht unterwegs. Es geht zwar ein paar Höhenmeter hinauf, aber der Weg ist weder anstrengend noch unwegsam!

Davon abgesehen, gibt es in der näheren Umgebung keine Wanderwege. Ich denke, das hängt mit der Tatsache zusammen, dass der Boden hier sehr empfindlich ist und entsprechend möchte ich an dieser Stelle nochmal betonen sich an die ausgewiesenen Wege zu halten!

Wenige Kilometer entfernt in Richtung Norden befindet sich der Hof Hrafnseyri auf dem Jón Sigurðsson, der Begründer der isländischen Unabhängigkeitsbewegung im 19. Jahrhundert geboren wurde. Daran angeschlossen ist ein kleines Museum welches man sich durchaus anschauen kann.

 

Fazit: Der Dynjandi

Der Dynjandi gehört zweifelsohne zu den Highlights im Bezug auf Wasserfälle in Island. Er lässt sich nur schwer beschreiben und ist dadurch nur noch beeindruckender, wenn man einmal davor steht.

 

Dynjandi Wasserfall in Island

Dynjandi Wasserfall in Island

 

Dynjandi Wasserfall in Island

 

Viel Spaß in Island!

Ásbyrgi – Die beeindruckende Schlucht im Norden von Island

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Island / Islands Norden / Sehenswürdigkeiten
Ásbyrgi

Die Ásbyrgi Schlucht im Norden Islands ist eine der beeindruckendsten natürlichen Steinformationen im Land. Der Hort der Götter, wie sie im Volksmund auch genannt wird, zieht seit tausenden von Jahren Menschen in ihren Bann. In diesem Beitrag möchte ich dir die Schlucht und die umliegende Region ein wenig näher bringen.

Los geht’s…

 

 

Die Ásbyrgi Schlucht: Entstehung und Geschichte

Geformt wurde die Schlucht vermutlich duch den Abgang eines Gletschers, kurz nach der letzten Eiszeit. Vor 10.000 Jahren führte der Fluss Jökulsá á Fjöllum so viel Wasser, dass er die Hufeisenform in den Fels fräste. Der Fluss wird vom Vatnajökull gespeist und ergießt sich über die Wasserfälle Selfoss, Dettifoss und Hafragilsfoss im Norden des Landes in die Gönlandsee. Wie stark der Fluss selbst bei normalem Wasserstand ist belegt die Tatsache, dass der Dettifoss Europas stärkster Wasserfall ist.

In die ganze Sache involviert war vermutlich der Vulkan Bárðarbunga, den der ein oder andere aus den vergangenen Jahren noch kennen dürfte: Im Jahr 2014 brach dieser zuletzt in einer großen Spalteneruption aus und neben einem neuen Lavafeld entstanden in seinem Umfeld auch neue heiße Quellen.

Doch zurück zu Ásbyrgi: Nach der letzten Eiszeit, davon geht man aus, brach eben der Vulkan Bárðarbunga wobei sich riesige Massen von Schmelzwasser bildeten und dem Lauf des Jökulsá á Fjöllum folgten. Irgendwann müssen diese Massen so groß geworden sein, dass sie Risse und kleine Schluchten derart ausspülten, dass selbst riesige Gesteinsbrocken sich lösten. Im Laufe der Zeit entstand die Hufeisenform, wie wir sie heute kennen.

In Worten kann man wohl nicht beschreiben, welche Kräfte hier am Werk gewesen sein müssen, doch wer schon einmal an der Gletscherlagune Jökulsárlón im Süden war, kann es sich vielleicht so vorstellen: Nähme man all das Wasser der Gletscherzunge zusammen mit dem über 200m tiefen See, wäre das immer noch nur ein kleiner Bruchteil der Wassermassen die man bei dem Ereignis damals vermutet.

Im Laufe der Jahrtausende kamen verschiedenste solcher Ereignisse hinzu und formten die Felsen sowie das Tal. Vor etwa 2000 Jahren verlagerte sich der Flusslauf. Das Tal trocknete aus und Bäumen begannen hier zu wachsen. In der Mitte der Schlucht befindet sich noch ein großer Felsen, Eyjan, welcher die Schlucht teilt.

Die Isländer haben, abseits der wissenschaftlichen Untersuchungen, ihre ganz eigene Theorie zur Entstehung der Schlucht: Der nordische Gott Odin war auf seinem achtbeinigen Pferd auf der Jagd nacht Frost-Riesen und die Schlucht ist schlichtweg ein Hufabdruck des Pferdes.

Ásbyrgi - Die beeindruckende Schlucht im Norden von Island

Ásbyrgi – Die beeindruckende Schlucht im Norden von Island

 

Wandern in der Ásbyrgi Schlucht

Direkt am Parkplatz, am Anfang der Straße 861 findest du neben einer Tankstelle auch das Besucherzentrum von Ásbyrgi. Ein paar Meter weiter, auf der rechten Seite befindet sich der Campingplatz wo du auch dein Auto abstellen kannst.

Von hier aus gibt es einen Weg der hinauf auf den Eyjan führt, also der Fels welcher die beiden Seiten der Schlucht in der Mitte trennt. Um auf den Sattel des Felsen zu kommen, muss man ein kleines Stück zurück in Richtung der Straße 85 laufen und dann knapp 100 Höhenmeter hinauf. Das ist auch für ungeübte Wanderer entspannt zu bewältigen. Der gesamte Weg sind nur etwa 2km und das Ganze kann man im unter einer Stunde schaffen. Bei schlechtem Wetter sollte man, wie immer beim Wandern in Island, die richtige Kleidung und vor allem wetterfeste Wanderschuhe tragen.

Von oben bekommt man einen tollen Eindruck über die Ausmaße und wenn man sich bewusst macht, dass der gesamte Canyon einmal mit Wasser gefüllt war, wird schnell klar welche Kräfte hier gewirkt haben. Absolut beeindruckend!

Vom Campingplatz aus kann man zusätzlich, oder auch alternativ zur Wanderung auf den Eyjan dann weiter nach Süden. Den Weg kann man je nach belieben gehen oder fahren und kurz vor dem Scheitelpunkt der Schlucht parken. Da der Weg zum Gehen relativ lang ist empfehle ich mit dem Auto vor zu fahren und dafür mit mehr Ruhe die Natur vor Ort zu genießen.

Hier findest du eine gute Beschreibung für die Wanderung

Du fragst dich vermutlich auch: Komme ich auch nach oben? Es gibt, direkt gegenüber dem Campingplatz einen Weg der auf die Kante der Schlucht führt. Ich war selbst nicht dort und kann daher nur auf diesen Track bei GPSies verweisen. Wenn ich das nächste Mal in der Gegend bin, werde ich den Weg definitiv ausprobieren!

Ásbyrgi - Die beeindruckende Schlucht im Norden von Island

Ásbyrgi – Die beeindruckende Schlucht im Norden von Island

 

Wasserfälle in der Nähe von Ásbyrgi

Abgesehen von der Tatsache, dass die Abbruchkante der Schlucht vermutlich einmal ein riesiger, wirklich überdimensionaler Wasserfall war, gibt es hier heute keine fallenden Flüsse mehr. Doch unweit von Ásbyrgi finden sich gleich drei große und wunder schöne Wasserfälle.

Allen voran der Wasserfall Dettifoss. Dabei handelt es sich um den stärksten Wasserfall in ganz Europa. Auch an diesem Wasserfall kann man eine Schlucht erkennen und auch hier ragen die Wände teilweise über einhundert Meter in die Höhe. Der Fuss führt hier regelmäßig über 200 Kubikmeter Wasser pro Sekunde und würde eine Energie von über 80 Megawatt produzieren: Damit könnte man vermutlich den gesamten Stromverbrauch des Nordens decken und mehr. Besonders beeindruckend ist trotz dieser Fakten die schiere Kraft, welche der Ort ausstrahlt wenn man einmal vor Ort ist.

Ein paar hundert Meter nördlich vom Dettifoss findet sich der Wasserfall Hafragilsfoss. Hier hat das Wasser schon einiges an Kraft verloren und man kann im Verlauf des Flusses schön erkennen, wie viel Sediment sich im Wasser befindet. Ein Taucher würde hier die Hand vor Augen nicht sehen. Wirklich. Ein paar hundert Meter südlich des Dettifoss, findet man dann noch den Wasserfall Selfoss. Nicht zu verwechseln mit dem Ort an der Südküste von Island!

 

Camping an der Ásbyrgi Schlucht in Island

Der Vatnajökull Nationalpark betreibt direkt an der Schlucht einen Campingplatz, der zu den wohl schönsten des Landes gehört. Als ich im April 2018 mit dem Campervan in Island unterwegs war, habe ich mich ordentlich geärgert hier nicht übernachtet zu haben.

Der Campingplatz verfügt über Toiletten, heißes Wasser und Duschen. Eine Übernachtung kostet 15€ für die erste und knapp 13€ für folgende Nächte. Es gibt hier auch Waschmaschinen, Strom und WLAN. Vor allem aber eine atemberaubende Atmosphäre!

Hier gibt es mehr Infos zum Campingplatz.

Ásbyrgi - Die beeindruckende Schlucht im Norden von Island

Ásbyrgi – Die beeindruckende Schlucht im Norden von Island

 

Hotels an der Ásbyrgi Schlucht in Island

Für diese Recherche habe ich übrigens die Island App genutzt: Darin kann man Hotels in Island anhand der Lage finden.

Ich habe mich damals entschieden im Gästehaus Storu Laugar zu übernachten, das von hier aus nur eine knappe Stunde entfernt ist.

Die Gästehäuser Nordic Natura wurden mir zusätzlich empfohlen: Die kleinen Hütten liegen direkt an der Kante der Schlucht und sind daher ein perfekter Ort um von hier aus Wanderungen zu unternehmen!

 

Fazit: Ásbyrgi Schlucht in Island

Ich kann jedem der im Norden unterwegs ist empfehlen die Schlucht Ásbyrgi und auch die angrenzenden Sehenswürdigkeiten, zu denen einige der schönsten Wasserfälle in Island gehören, zu besuchen! Wer eine gute Portion Zeit mitbringt kann eine Wanderung einplanen, wer keine Zeit hat muss hier nicht viel mehr als 45 Minuten verbringen und trotzdem einen tollen ersten Eindruck bekommen.

Von hier aus kann man hervorragend sowohl nach Westen in Richtung Husavík oder nach Osten weiterfahren. Nach Osten werden die Wege dann allerdings etwas länger und man sollte etwas mehr Zeit einplanen.

 

Ásbyrgi

 

Viel Spaß in Island!

 

Fotos: Cover

Was ich gerne vor meiner ersten Islandreise gewusst hätte

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Erfahrungsberichte / Island

Meine erste Islandreise war eine Rundreise um die gesamte Insel im Jahr 2013. Im Juni hatte ich einen günstigen Flug gefunden, einen Mietwagen gebucht und mich auf den Weg nach Reykjavík gemacht. Die Reise war ein voller Erfolg und ich würde sie heute genau so wieder machen wollen: Für mich war sie allerdings nur der Grundstein einer langen Liebesgeschichte mit diesem tollen Land und viele weitere „Dates“ sollten folgen.

Für viele Leser ist das oft nicht so oder zumindest beschäftigen sie sich nicht nebenberuflich mit Island wie ich und daher zielen die meisten Fragen die ich bekomme immer darauf ab, wie man das Beste aus einer Islandreise herausholen kann. Hier also meine Tipps, wie man das hinbekommt. Los geht’s…

 

Island ist teuer

Damals war das gar nicht der Fall, für einen Euro bekam ich damals über 160 Kronen und der Preisanstieg durch den Tourismus sollte erst in den folgenden Jahren richtig Fahrt aufnehmen. Aber die Kosten für einen Islandurlaub waren auch damals relativ hoch für mich: Über 400€ kostete der Flug, der Mietwagen nochmal über 800€ und die Unterkünfte waren auch damals nicht gerade günstig: Alles in Allem hat mich der einwöchige Road Trip rund um die Insel damals weit über 2000€ gekostet. Eine hübsche Stange Geld für jemanden, der gerade seinen Job gekündigt hatte!

Natürlich war die Reise jeden Cent wert, das steht außer Frage. Heute wüsste ich allerdings ein paar Stellschrauben, mit denen ich einen einwöchigen Urlaub wieder in eine bezahlbare Region bekomme, obwohl die Krone mittlerweile viel stärker (1€ = 120ISK) und die Preise teilweise markant höher geworden sind:

Beim Flug sparen wäre mein erster Punkt: Ich fliege mittlerweile selten für mehr als 300€. Ich suche mir dazu einfach die zeitlich besten Verbindungen heraus und vergleiche bei Portalen wie Skyscanner oder Opodo. Oft macht es Sinn, sich verschiedene Flughäfen anzuschauen, denn durch die Gebühren kann der Endpreis hier schonmal variieren. Mir ist das teilweise so viel, dass ich statt von Berlin von Frankfurt aus fliege oder umgekehrt.

Der nächste Posten ist das Auto und mittlerweile weiß ich ganz gut, wie man am Mietwagen in Island sparen kann: Vergleichen, Vergleichen und dann nochmal kurz Vergleichen. Ich benutze Portale wie Billiger Mietwagen, Guide to Iceland oder Check24 und schaue mich dort nach günstigen Angeboten um. Man kann sehr gut filtern, welche Dinge einem wichtig sind und welche nicht: Weil ich ein alter Knacker bin, kann ich auch auf Anbieter zurückgreifen die nur an ältere Menschen (Über 25) vermieten und wenn ich weiß, dass ich keine Rundreise plane sondern in Reykjavík und Umgebung bleiben werde, buche ich den Wagen an einer Station in der Stadt statt direkt am Flughafen. Meistens buche ich so, dass alle Kilometer inklusive sind. Bei den Versicherungen ist mir mittlerweile vor allem die Steinschlagversicherung wichtig.

Bei Unterkünften in Island sparen ist mittlerweile relativ schwer geworden. Früher hatte man mit AirBNB noch eine gute Alternative, doch heute sind die Unterkünfte dort oft genauso teuer oder gar teurer als in Hotels. Deshalb gilt auch hier: Vergleichen! Ich benutze immer die Island App um Hotels in der Region zu finden, die ich besuchen möchte und prüfe dann nochmal bei AirBNB ob es eine Alternative gibt. Wenn du noch nicht bei AirBNB angemeldet bist, kann ich dir zumindest für die erste Übernachtung über diesen Link ein paar Euro Guthaben schenken (und bekomme selber auch welches, Danke!).

Vor Ort versuche ich dann meistens nicht mehr großartig zu sparen: Ein Urlaub ist zum Genießen da und nicht zum Münzen zählen. Ich esse meistens günstig (Supermarkt / Tankstellen) und gönne mir dafür zwischendurch mal einen Restaurantbesuch. Ich gehe sowieso lieber wandern und schaue mir die Natur an, statt Touren zu machen. Doch manche Touren in Island sind einfach lohnenswert und dann muss man eben im Monat danach mal auf den Flatwhite hier und da verzichten.

 

Zum erkunden braucht man Zeit

Immer wieder lese ich so Sachen wie:“Plane nichts, lass dich einfach treiben“ oder „Fahre einfach los, irgendwas schönes entdeckst du schon!“.

So reise ich auch selber. Aber ich empfehle es euch nicht pauschal, denn die meisten reisen unter ganz anderen Vorraussetzungen als ich: Sie haben 30 Tage Urlaub im Jahr oder sogar weniger, sie kommen nicht 1-2 mal im Jahr nach Island sondern vielleicht einmal alle 10 Jahre, weil sie danach andere Orte sehen wollen. Sie haben nicht vier bis zwölf Wochen für ihre Reise sondern zwei.

Da ist dieser Ratschlag meiner Meinung nach nicht unbedingt zielführend, denn wer das Beste aus einer Islandreise mache möchte sollte sich durchaus vorbereiten und auch vor Ort nicht unbedingt alles dem Zufall überlassen. Wer gut vorbereitet ist kann Pläne immer noch über den Haufen werfen und sich treiben lassen.

Ich recherchiere mittlerweile ausgiebig die Regionen in die ich reise, suche mir Orte oder Touren aus, die ich gerne erleben möchte und schreibe das alles auf. Vor Ort hilft mir die Island App indem sie mir nahe liegende Orte von Interesse anzeigt: Hotels. Tankstellen, Sehenswürdigkeiten und Touren. Eine Funktion die ich seit kurzem häufiger nutze: Wikipedia. Darin kann man sich Wikipedia Artikel zu Orten in der Nähe anzeigen lassen. Die Suche mache ich immer mal wieder wenn ich bei einem Roadtrip anhalte und manchmal kommen verblüffende Orte dabei zu Tage, die ich sonst niemals gefunden hätte.

 

 

Durch eine gute Vorbereitung zu Hause, gewinne ich also Zeit vor Ort und die kann ich dann nutzen wie ich mag!

 

Isländische Straßen sind anstrengend

Bei meiner ersten Islandreise hatte ich einen Kleinwagen gebucht und einen Kombi bekommen: Mein Glück, denn die Reise wurde dadurch entspannter. Für dieselbe Reise, eine Umrundung entlang der Ringstraße im Sommer, würde ich auch heute immer einen Kleinwagen buchen: Vollkommen ausreichend!

Bei meinem zweiten Aufenthalt, im Winter 2013 kurz vor Weihnachten, buchte ich wieder einen Kleinwagen und bekam auch einen. Damit fuhr ich zum Wasserfall Gullfoss wo es zu schneien begann und auf dem Rückweg schlitterte ich von einem Beinahezusammenstoß zum nächsten. Einmal trennte mich höchstens eine Zigarettenschachtel von der Leitplanke.

Routen wie der Golden Circle in Island oder die Ringstraße sind im Normalfall mit jedem Auto gut befahrbar und nur selten braucht man hier ein Allradfahrzeug. Im Winter würde ich jedoch immer dazu raten einen solchen anzumieten. Schneefall in Island ist definitiv anders als in den meisten Teilen Deutschlands, vor allem weil es im Winter so wenig Sonnenlicht gibt und es eigentlich immer ein wenig stürmt.

Doch auch im Sommer kann ein Allradfahrzeug sinnvoll sein: In großen Teilen der Westfjorde und auf einigen Kilometern im Norden der Halbinsel Snæfellsnes sind Schotterpisten ganz normal. Wer über viele Kilometer hinweg auf diesen unterwegs ist, wünscht sich schnell ein Auto mit größeren Reifen und mehr Federung.

Ich versuche also immer den passenden Mietwagen zur Jahreszeit in Island zu buchen und versuche in diesem Punkt auch nicht unnötig Geld zu sparen, weil man es im Ernstfall bereuen und ggf. sogar mehrfach zurückbezahlen würde.

 

Heiße Quellen sind nicht der heilige Gral

Die natürlichen heißen Quellen in Island sind wunderschön und auch ich steuere diese regelmäßig an. Wann immer ich in einer Region bin, wo es eine Quelle gibt die ich nicht kenne, versuche ich sie zu finden um sie mir anzuschauen.

Das tun viele Besucher und entsprechend tun es auch viele, die nicht wissen wie fragil diese Quellen sind. Manche richten dann großen schaden an, teilweise wissend und teilweise unwissend.

Seit einiger Zeit bin ich also dazu übergegangen, die Quellen mit großer Vorsicht zu besuchen: Wenn der Weg dorthin bereits zu ausgelatscht ist, bleibe ich lieber direkt im Auto. Wenn ich vor Ort bin und sehe, dass die Quelle eindeutig zu sehr unter den Besuchermassen leidet, steige ich nicht hinein und sammle vielleicht noch eine Handvoll Müll ein, bevor ich weiterfahre.

Die Blaue Lagune ist für mich keine heiße Quelle, sondern ein Spa: Wenn du mich fragst ob man sie gesehen haben sollte, sage ich: Ja. Aber eben nur wenn man gerne einen Tag in einem besonderen Spa verbringen möchte. Wenn du sehen willst wie die Isländer baden, dann wirst du dort einen vollkommen falschen Eindruck bekommen.

Ich wünschte, ich hätte schon bei früheren Reisen gewusst: Es gibt auch unglaublich schöne Schwimmbäder in Island, welche für höhere Besucherzahlen ausgelegt sind und die vor allem durch Eintrittsgelder Arbeitsplätze schaffen: Die von den Menschen, die sich darum kümmern. Ich wünschte es gäbe so etwas auch für heiße Quellen!

Das vielleicht schönste Schwimmbad Islands: Sundlaugin á Hofsósi

Das vielleicht schönste Schwimmbad Islands: Sundlaugin á Hofsósi

 

Du musst dir von niemandem vorschreiben lassen, wie ein “guter Islandurlaub” zu sein hat

Vor allem Menschen die schon in Island waren, bevor es “cool” war und diejenigen, die seit Jahrzehnten regelmäßig herkommen versuchen immer wieder Touristen – auch mich – zu belehren. Das ist für mich OK, denn ich freue mich neue Dinge zu lernen und vor allem aus den Erfahrungen von Anderen.

Aber nur weil mir jemand sagt, slow travel wäre die einzig richtige Art Island zu erkunden, muss das nicht die universelle Wahrheit sein. Ich habe meinen ersten Road Trip rund um Island – 1500km in 6 Tagen – sehr genossen. Heute reise ich anders, aber ich würde es vermutlich auch nochmal machen. Dafür muss ich mich nicht rechtfertigen und niemand hat das Recht mir so einen Urlaub schlecht zu reden.

Auch Aussagen wie:”Du hast Island nicht gesehen, wenn du nicht in XYZ warst!” bekam ich immer und immer wieder zu hören. Unsinn. Ich habe es vielleicht nicht so gesehen wie dieser Mensch, aber dafür hat er es vermutlich auch nicht so gesehen wie ich. Ich empfehle jedem, in Island tauchen zu gehen, weil es mein Lieblingssport ist und ein einmaliges Erlebnis. Wenn sie mir sagen, dass sie darauf keine Lust haben ist es vollkommen OK und sie verpassen dann auch nichts: Es hätte ihnen vermutlich keinen Spaß gemacht wenn ich sie dazu überreden hätte müssen. Warum sollte ich auch: Jeder wie er mag 🙂

 

Die Absperrungen haben einen tieferen Sinn

Beinahe jeder, vom Action-Touristen über nachhaltige Reisende, vom Influencer bis zum Touristenguide hat einmal eine Absperrung übertreten. Ich habe es gemacht, du hast es vermutlich auch irgendwann und irgendwo einmal gemacht.

Ich zwinge mich, seit dem letzten Aufenthalt nicht mehr zu denken:”Naja, ein Schritt und es ist ja auch niemand anderes hier!”, denn ich habe bei verschiedenen Wanderungen erlebt wie fragil die isländische Natur ist. Der Boden war an manchen Stellen wie Treibsand und jeder Schritt hinterließ einen Fußabdruck, den du vermutlich ein Jahr später noch sehen kannst. Mir war das nicht so bewusst, bis ich es mit eigenen Augen gesehen habe und auch wenn die Absperrungen manchmal sinnlos erscheinen, weil der abgesperrte Fleck sowieso schon zertrampelt ist: Es geht um das Prinzip!

In den letzten Wochen sind immer wieder Fälle von Offroad fahrenden und campenden Touristen in den Zeitungen erschienen und im letzten Fall wurde eine Strafe von über 11.000€ ausgesprochen: Bringen tut es vermutlich wenig bis gar nichts und der Schaden an der Natur ist sowieso vorhanden. Es wird in diesem Fall vermutlich Jahre oder Jahrzehnte dauern, bis der Boden sich erholt und die Wahrscheinlichkeit dass sich hier wieder unwissende Touristen austoben ist durch die nun vorhandenen Spuren ein Vielfaches höher.

Don't be this guy…!

Don’t be this guy…!

 

Ein bisschen extra-Aufwand zahlt sich oft sehr aus

Wenn ich heute in Island bin, werde ich zur Nachteule und zum Frühaufsteher: Wer früh morgens an den touristischen Orten ist, hat diese oft für sich alleine. Gegen 9 Uhr kommen meist die ersten Busse und andere Besucher: Da versuche ich dann schon wieder unterwegs zu sein. Klappt natürlich nicht immer, aber hier und da hat es mir schon tolle Momente beschert.

Im Oktober 2017 war ich in den Westfjorden Islands und auf dem Weg zum Wasserfall Dynjandi. Auf halber Strecke drehte ich um, weil es a) dunkel wurde und b) meine Route am nächsten Tag sowieso dorthin führen sollte. Am Tag darauf traf ich einen Fotografen und erzählte die Geschichte mit dem Zusatz:”…und Nordlichter waren auch keine zu sehen auf dem Weg.” Wortlos klickte er auf der Kamera herum und zeigte mir eines der beeindruckendsten Fotos von Nordlichtern die ich je gesehen habe. Aufgenommen nur wenige Stunden nachdem ich den Rückweg angetreten hatte.

Wer Nordlichter in Island sehen will, braucht Geduld. Ich wünschte, das hätte ich schon bei vorherigen Reisen nach Island gewusst!

 

Fazit: Heute weiß ich manches besser

Seit 2013 komme ich 1–2 mal im Jahr nach Island und jedes mal lerne ich etwas Neues. Durch das Blog, durch den Podcast und durch Leser die mit mir in Kontakt treten wird es immer mehr und ich hoffe es wird niemals ein Moment komme an dem ich das Gefühl habe, jetzt genug zu wissen.

Ich hoffe die obigen Punkte helfen dir ein bisschen bei deiner Islandreise, egal ob bei der Ersten oder Zehnten!

Viel Spaß in Island!

Islands Norden – Die besten Tipps & Sehenswürdigkeiten

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Island

Der Norden von Island ist voll mit Sehenswürdigkeiten und relativ mager besetzt mit Reisenden. Während diese sich vor allem an der Südküste und im Westen des Landes aufhalten, bleiben der Norden und Osten Islands wenige besuchte Regionen. Gut für jeden der die Einsamkeit in Island genießen möchte.

In diesem Beitrag will ich dir die schönsten Sehenswürdigkeiten im Norden Islands zeigen und dir alle Infos an die Hand geben, welche man für einen Trip in den Norden braucht.

Los geht’s…

 

 

Die Top Sehenswürdigkeiten im Norden Islands

Für alle die entlang der Ringstraße eine Rundreise durch Island machen, möchte ich an dieser Stelle die Top Sehenswürdigkeiten aufschreiben die man bei 1–2 Tagen Aufenthalt gesehen haben sollte. Für alle in diesem Beitrag beschriebenen Orte kann man gut und gerne auch eine Woche oder zwei reservieren, hier also eine kompakte Liste.

 

Die schönsten Wasserfälle im Norden

Der Norden ist nicht ganz so zahlreich mit Wasserfällen gesegnet wie Islands Südküste, doch auch hier finden sich eine tolle Exemplare.

 

Goðafoss – Wasserfall der Götter

Der Goðafoss ist einer der schönsten Wasserfälle des Landes. Egal ob im Sommer oder im Winter, hier kann man zu jeder Jahreszeit imposante Bilder machen oder einfach den Anblick genießen. Über 150m breit und mehr als 10m tief fällt das Wasser in einem großen Halbkreis die große Stufe herunter um sich im Becken darunter zu sammeln.

Wasserfall in Island: Goðafoss

Wasserfall in Island: Goðafoss

Seinen Namen hat der Goðafoss aus der Zeit um 1000 herum, als die Norweger den Isländern das Christentum im Gegenzug für Holzlieferungen vorschrieben: Damals wurden alle heidnischen Götterbilder in das Wasser des Goðafoss geworfen.

 

Dettifoss – Europas stärkster Wasserfall

Dettifoss ist nicht nur in Island etwas besonderes, Europaweit ist er der Stärkste seiner Art. Das wird einem schnell bewusst, wenn man einen Blick auf die Kante wirft von der das Wasser über 100m weit in die Tiefe stürzt. Seine enorme Kraft erhält der Wasserfall aber durch die riesigen Massen an Schmelzwasser, die auf einer enormen Breite in die Tiefe fallen.

Der Name Dettifoss übersetzt sich zu „Stürzender Wasserfall“ und das beschreibt die Szenerie sehr gut: Die Wassermassen stürzen sich tatsächlich mit voller Wucht hinab.

 

Aldeyjarfoss – Der vielleicht schönste Wasserfall Islands

Der Aldeyjarfoss ist ein echter Geheimtipp und wie das so oft bei schönen Orten ist, muss man ein wenig mehr Aufwand betreiben um hierher zu kommen. Er liegt nämlich am Rande des Hochlands und ohne Allradfahrzeug kommt man nicht ganz heran: Die letzte Stelle, an der man ein Auto abstellen kann ist mehr als eine Stunde Wanderung vom Wasserfall entfernt und kein offizieller Parkplatz. Wer ein Allradfahrzeug hat, kann bis zum Wasserfall fahren. Die Strecke hat es jedoch in sich, vor allem im Winter.

Aldeyjarfoss - Einer der schönsten Wasserfälle im Norden von Island

Aldeyjarfoss – Einer der schönsten Wasserfälle im Norden von Island

Einmal angekommen, sind die Strapazen jedoch schnell vergessen: Der Aldeyjarfoss ist ein Prachtexemplar von einem Wasserfall und die gesamte Umgebung erinnert einen schnell an die vulkanischen Ursprünge des Landes. Überall liegen Lavabrocken herum und der Wasserfall selbst ist eingebettet in Basaltsäulen. Ähnlich wie der Svartifoss, doch nicht ganz so hoch, dafür etwas breiter.

 

Interessante Orte: Sehenswürdigkeiten im Norden

Nahe am Polarkreis gibt es neben Wasserfällen und heißen Quellen natürlich noch vieles mehr. Hier möchten wir also ein paar sehenswerte, interessante Orte vorstellen.

 

The Arctic Henge – Steinkreise im Norden Islands

Heimskautsgerðið, die Steinkreise in der Nähe von Raufarhöfn wurden von Erlingur Thoroddsen aufgestellt. Es handelt sich also nicht um eine historische Stätte, eher eine moderne Homage an Steinkreise wie Stonehenge.

 

Ásbyrgi – Gletscherschlucht im Norden

Nördlich vom Wasserfall Dettifoss, auf dem Weg nach Husavík kann man perfekt einen Stop bei der beeindruckenden Ásbyrgi Schlucht einlegen. Diese entstand vor etwa 10.000 Jahren bei einer großen Flut des Flusses Jökulsá á Fjöllum und wurde wenige tausend Jahre später vermutlich noch einmal durch eine ähnliche Flut erweitert.

 

Langanes / Fontur – Die vielleicht einsamste Gegend Islands

Ganz oben im Norden, auf der kleinen Halbinsel die wie ein Entenschnabel aussieht, kann man die Folgen der Landflucht in Island sehen wie nirgends sonst. Das sehenswerte an dieser Region dürfte sein, dass es wenig zu sehen gibt. Viel Natur, wenig Mensch. Ein paar verlassene Farmen, eine holprige Schotterpiste und je nach Jahreszeit eine Menge Vögel. Am Ende der langen Strecke, wartet ein kleiner Leuchtturm.

 

Das Geothermalgebiet Hverir / Namafjall

Ein kleines Stück östlich des kleinen Ortes Reykjahlíð befindet sich eines der schönsten Geothermalgebiete in IslandHverir / Namafjall. Am Fuße eines kleinen Berges findet man hier alles was das Herz begehrt: Fumarole, Schlammtöpfe und rauchende (dampfende) Steinhaufen für das perfekte Selfie! Durch die große, flache Ebene wirkt das Gebiet wie ein anderer Planet und selbst an Tagen mit vielen Besuchern verteilen sich diese relativ gut auf das große Gebiet.

 

Stuðlagil – Eine Schlucht mit kurzer und langer Geschichte

Die Schlucht Stuðlagil bietet einen faszinierenden Einblick in die bewegte Geschichte Islands und in die beeindruckende Natur dieser Region. Mit ihren markanten, säulenartigen Basaltformationen, die sich entlang des Jökulsá á Dal-Flusses erstrecken, zieht Stuðlagil nicht nur Naturliebhaber, sondern auch Fotografen aus der ganzen Welt an. Diese Schlucht ist nicht nur schön anzusehen, sondern hat auch eine interessante Geschichte: Als der Fluss im Jahr 2016 umgeleitet wurde, wurde die Schlucht erst wirklich sichtbar weil sie nicht mehr voller Wasser stand.

Was Stuðlagil so einzigartig macht, sind die prismatischen Basaltsäulen, die wie riesige Orgelpfeifen aussehen und sich am Rand der Schlucht erheben. Diese Formationen sind das Ergebnis von vulkanischer Aktivität und schneller Abkühlung der Lava, die vor Tausenden von Jahren floss. Die Säulen sind nicht nur ein visuelles Spektakel, sondern erzählen auch eine Geschichte von geologischen Prozessen, die über Jahrtausende hinweg stattgefunden haben.

 

Kolugljúfur – Die Schlucht der Trollfrau

Die Schlucht Kolugljúfur, wurde der Sage nach von der Trollfrau Kola erschaffen. Sie zieht sich einige Kilometer und bis zu 100m tief durch die Landschaft. Am Boden schlängelt sich der kleine Fluss Víðidalsá durch die Landschaft. Die Schlucht liegt etwas abseits der Ringstraße und man muss einen kleinen Umweg über eine Schotterpiste dorthin nehmen. Dadurch werden glücklicherweise viele eilige Reisende abgeschreckt und man hat die beeindruckende Szenerie oft ganz für sich.

 

Akureyri, Siglofjördur… – Die schönsten Orte Nord-Islands

Im Norden von Island gibt es keine Großstädte wie im Westen (wenn man Reykjavík als Großstadt bezeichnen möchte) und doch, anders als im Süden, zumindest eine größere Stadt. Akureyri ist mit knapp 20.000 Einwohnern die Hauptstadt des Norden uns Dreh- und Angelpunkt der Region. Doch es gibt noch ein paar kleine Orte in denen man die Abgelegenheit genießen kann.

 

Akureyri

Akureyri ist die Hauptstadt des Nordens und von hier aus lassen sich alle in diesem Beitrag genannten Orte innerhalb weniger Stunden, also als Tagesausflug erreichen. Wer möchte kann also gerne hier seine Zelte aufschlagen, egal ob Wort-wörtlich auf einem der Campingplätze der Stadt oder in einem der vielen Hotels, Hotels und Gästehäuser.

Die Stadt hat kulturell einiges bieten. Es gibt viele Ausstellungen und Geschäfte im Kontext der Kunst. Eine kleine Einkaufsstraße mit Geschäften und ein paar Restaurants. Die Auswahl ist sicherlich nicht so groß wie in Reykjavík doch es sollten sich für jeden Geschmack etwas finden lassen.

Zu den Highlights der Stadt gehört zweifellos der tolle botanische Garten, der sich im Süden der Stadt befindet. Am besten vorher die Öffnungszeiten prüfen, denn vor allem im Herbst und Winter ist der Garten nicht immer geöffnet. Die Akureyrarkirkja ist das Pendant zur Hallgrimskirkja in Reykjavík und wirklich sehenswert, auch wenn die vielen Treppenstufen nach oben erst einmal abschreckend wirken können.

Neben einigen Gallerien und Kunst-Geschäften gibt es in Akureyri auch ein Kunstmuseum. Hier gibt es regelmäßig wechselnde Ausstellungen zu sehen, zum Beispiel von Fotografen oder Malern. Das Museum liegt direkt im Stadtkern, schräg gegenüber der Kirche.

Ein kleiner Tipp: In der Stadt nimmt man es relativ genau mit dem Parken und daher sollte man eine Parkscheibe auslegen bzw. ein Parkticket ziehen, wenn nötig.

 

Húsavík

Húsavík hat zwar nur etwas über einem Zehntel der Einwohner von Akureyri, dafür aber andere interessante Einwohner: Wale. Das kleine Örtchen hat sich einen Namen als Walhauptstadt Islands gemacht, nicht ohne Grund. In der nahe gelegenen Skjálfandi-Bucht tummeln sich das ganze Jahr über verschiedene Arten von Walen. Vom kleinen Minke-, über den oft gesehenen Buckel- bis hin zum riesigen Blauwal kann man hier beinahe alle Exemplare der Spezies beim Whale Watching antreffen.

Im Hafen gibt es neben den Veranstaltern der Rundfahrten ein paar kleine Restaurants, in denen man sich vor oder nach der Ausfahrt stärken kann. Ebenfalls direkt am Hafen liegt das Walmuseum, welches nach einer Renovierung heute eine beträchtliche Größe hat. Eine lebensechte Nachbildung eines Blauwal und viele verschiedene kleinere Wale sind dort zu sehen. Bei den meisten Touren gibt es Rabatt auf den Eintritt, es lohnt sich also zuerst das Ticket für die Bootstour zu kaufen und dann zum Museum zu gehen.

Etwas nördlich, am Ortsrand, befindet sich zudem noch ein kleiner Hotpot: Ostakarið.

 

Siglufjörður

Siglufjörður ist ein ganz besonderer kleiner Ort im Norden Islands. Wir haben im oben verlinkten Artikel schon ein paar Zeilen dazu geschrieben, daher hier in aller Kürze: Siglufjörður hatte seine besten Zeiten bereits hinter sich, denn die Überraschung der Herings bedeutete das Aus für die blühende Industrie die sich am Ort angesiedelt hatte.

Jahrelang verlor Siglufjörður an Glanz und Einwohnern. Heute blüht der kleine Ort jedoch wieder auf. Firmen siedeln sich hier an, eines der schönsten Museen des Landes findet sich mitten im Ortskern: Das Hering Era Museum zeigt wie es zur Zeit der Heringe hier aussah, was das leben ausmachte und das auf eine beeindruckend realistische Weise.

Im Sommer kann man hier Kanu Touren buchen, wandern gehen oder die Umgebung erkunden. Im Winter wird Siglufjörður zur Ski-Hauptstadt des Landes, denn hier befinden sich besonders schöne und abgelegene Skigebiete.

Siglufjörður Island

 

Hjalteyri

Im kleinen Ort Hjalteyri findet man nicht viel, aber bekannterweise geht es ja oft nicht um Masse, sondern um Klasse. Zum Einen befindet sich hier mit dem Strytan Tauchcenter einer der besten Divespots der Welt. In wenigen Metern tiefe kann man hier an heißen Quellen mitten im Fjord tauchen. Diese sind normalerweise tausende Meter tief im Ozean und für Menschen unerreichbar. Erlendur Bogason betreibt das Tauchcenter, ein kleines Museum dazu und bei ihm kann man auch Standup Paddle Boards leihen: Im Fjord sind häufig Wale unterwegs, mit etwas Glück taucht einer direkt neben deinem Bord auf.

Ein paar Meter neben dem Tauchcenter ist ein Anleger für Walbeobachtungsschiffe, die von hier aus in den Fjord starten und eine tolle Alternative zu den Kollegen in Húsavík bieten!

 

Whale Watching & Wildwasser rafting – Die besten Aktivitäten im Norden

Ein paar Aktivitäten haben wir ja weiter oben schon beschrieben, dazu also nur eine kurze Zusammenfassung. Doch die Region hier hat einiges an Action zu bieten.

 

Whale Watching im Norden Islands

Im Norden des Landes befinden sich mit Húsavík, Hjalteyri und Akureyri gleich drei Orte an denen Walbeobachtungen unternommen werden können. Alle drei Orte haben einen hervorragenden Ruf und hohe Sichtungsquoten, hier kannst du nicht viel Falsch machen. Hier gibt es noch weitere Infos zum Whale Watching in Island.

Whale Watching

Whale Watching in Islands Norden

 

Tauchen in Islands Norden

Mit Strytan hat der Norden einen der beeindruckendsten Divespots des Planeten zu bieten. Damit aber nicht genug: Hier gibt es auch noch eine Alternative zur Silfra Spalte im Süd-Westen des Landes. Nesgjá heißt die Felsspalte, die sich auf derselben Grabenbruchkante wie Silfra befindet. Eiskaltes und glasklares Wasser erlaubt Sichtweiten von weit über 100 Metern.

Tauchen Island Strytan

 

Wildwasser Rafting in Island

Etwa eineinhalb Stunden westlich von Akureyri findet sich in der Nähe von Varmahlíð ein kleines Unternehmen welches Whitewater Rafting in den umgebenden Flüssen anbietet. Ich habe das selber (noch) nicht ausprobiert, ich lasse dich aber wissen sobald ich dazu mehr sagen kann 😉

 

Hofsos und Grotagja – Die schönsten heißen Quellen in Nord-Island

Neben tollen Erlebnissen in kaltem Wasser, hat der Norden auch ein paar heiße Quellen zu bieten. Allen voran eine der berühmtesten heißen Quellen Islands, die wegen ihrer Attraktivität leider vor kurzem für Besucher verschlossen wurde.

 

Grotagja – Die Quelle aus Game of Thrones

Allem voran: Grotagja ist derzeit für Besucher nicht mehr zugänglich. Die Besitzer konnten dem Vandalismus nicht weiter zusehen und sahen sich gezwungen den Zugang zu verschließen. Bitte nimm das als Hinweis darauf, wie man sich in heißen Quellen in Island benehmen sollte.

Die heiße Quelle im Lavafeld dürfte dem Ein oder Anderen aus Game of Thrones bekannt vorkommen: Hier hatten Jon Snow und Inga Ygritte ihr Techtelmechtel.

Grjotagja - Eine heiße Quelle im Norden Islands (Geschlossen!)

Grjotagja – Eine heiße Quelle im Norden Islands (Geschlossen!)

 

Die Myvatn Nature Baths

Das nordische Pendant zur blauen Lagune: Die Myvatn Nature Baths laden zum Entspannen ein. Nicht ganz so luxuriös ausgestattet wie die Blaue Lagune, dafür aber auch nicht so überlaufen und etwas natürlicher. In den letzten Jahren ist das Bad wohl renoviert worden, seitdem war ich leider nicht mehr persönlich vor Ort.

Die Myvatn nature baths im Norden Islands

Die Myvatn nature baths im Norden Islands

 

Sundlaugin á Hofsósi

Das vielleicht schönste Schwimmbecken der Welt befindet sich im kleinen Ort Hofsós. Neben einem normalen Schwimmbecken, welches vor einem unglaublich schönen Panorama mitten in den Fjord hinein ausgerichtet ist, gibt es noch einen kleinen Hotpot aus dem man die Aussicht nicht weniger gut genießen kann!

Das vielleicht schönste Schwimmbad Islands: Sundlaugin á Hofsósi

Das vielleicht schönste Schwimmbad Islands: Sundlaugin á Hofsósi

 

Die schönsten Unterkünfte im Norden von Island

Im Norden gibt es mittlerweile viele schöne Gästehäuser, Hotels und Hostels. Auch via AirBNB kann man hier schöne Unterkünfte finden. Ich war im April 2018 in den folgenden drei Unterkünften und kann diese wärmstens empfehlen.

 

Skjaldarvik

Das Gästehaus Skjaldarvik befindet sich nur ein paar Kilometer nördlich von Akureyri, auf der Westseite des Fjordes. Das Haus ist Familiengeführt und mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Man kann Ausritte mit den Pferden der angeschlossenen Farm unternehmen, sich Buggies ausleihen und die Gegend damit erkunden oder einfach den Blick in den Fjord aus dem hauseigenen Hotpot genießen. Von hier aus ist man in wenigen Minuten in Akureyri und Hjalteyri, sowie in ca. 1 Stunde in Siglufjörður oder bei den Sehenswürdigkeiten im Nord-Osten.

 

Storu-Laugar

Das Gästehaus Storu Laugar liegt perfekt in der Region östlich von Akureyri um von hier aus die nahe liegenden Sehenswürdigkeiten anzusteuern. Wer also von Osten kommt, kann hier super die erste Nacht verbringen und danach in Richtung Westen weiterfahren.

Der ehemalige Hof wurde vor etwa 12 Jahren von den jetzigen Besitzern übernommen und renoviert. Heute befinden sich mehrere Gebäude mit eigenen Hotpots auf dem Gelände.

 

Siglo Hotel

Das große, grüne Hotel Siglo direkt am Hafen in Siglufjörður ist eine top Adresse. Nicht gut geeignet für den schmalen Geldbeutel, aber wer sich eine richtig tolle Übernachtung gönnen möchte ist hier genau richtig aufgehoben. Das Hotel wurde erst vor kurzem fertig gestellt und bietet neben einem Hotpot direkt im Hafen Zimmer mit Meerblick. Außerdem kann man mit dem hauseigenen Boot eine Tour durch den Fjord drehen.

Mein Zimmer im Siglo Hotel in Siglufjörður: Mit Meerblick

Mein Zimmer im Siglo Hotel in Siglufjörður: Mit Meerblick

 

Karte mit allen Sehenswürdigkeiten im Norden von Island

Auf folgender Karte habe ich nochmal alle im obigen Text genannten Orte für dich markiert, damit du sie besser in deine Reiseplanung aufnehmen kannst.

 

 

Fazit: Islands Norden

In diesem Artikel kann ich leider nur einen kleinen Ausschnitt über Islands Norden beschreiben. Hier oben gibt es noch so viel mehr zu entdecken und erleben. Ich hoffe du hast trotzdem eine gute Übersicht bekommen. Ich werde den Artikel im Laufe der Zeit vermutlich noch erweitern und immer mal wieder auf aktuellen Stand bringen.

Wenn du Fragen oder Anmerkungen hast, freue ich mich sehr über Kommentare! 🙂

 

 

Viel Spaß in Island!

Skjaldarvik Guest House – Im Norden Islands bei Akureyri

Kommentare 5
Island / Islands Norden / Unterkünfte

Ganz im Norden Islands, befindet sich das Skjaldarvik Guest House. Etwas nördlich von Akureyri, direkt am Fjord Eyjafjörður gelegen, findet sich hier eine kleine Perle für jeden der in der Gegend eine oder auch mehrere Nächte verbringen möchte.

Ich war im April 2018 zum ersten Mal hier und fühlte mich schon bei der Anfahrt auf das Grundstück wie zu Hause, denn ich kannte die Umgebung bereits. Von Instagram… 😉

Update: Das Skjaldarvik Guest House hat leider geschlossen.

 

Die Geschichte und das Team des Skjaldarvik Guest House

Das Gästehaus direkt am Fjord ist ein Familienbetrieb und entsprechend packt hier jeder an: Mama, Papa, die Kinder und alle Tiere am Hof.

Das Gebäude ist ein ehemaliges Pflegeheim, welches die Familie im 2010 übernommen und zum Gästehaus umgebaut hat. Heute ist das Haus eines der Bekanntesten in der Gegend rund um Akureyri und durch sein vielfältiges und besonderes Angebot sehr beliebt.

Mir war die Gegend und die Leute schon bekannt und deshalb konnte ich Dagur, den Hund des Hauses bereits am Eingang mit Namen begrüßen. Wer hier regelmäßig mitliest erinnert sich vielleicht an die Folge des Iceland Podcast in der Elisa über ihre Arbeiten in Island berichtete: Hier ist ihr Arbeitsplatz! Leider war sie zu der Zeit, in der ich in Island war in ihrer Heimat, sodass wir uns knapp verpasst haben.

In Skjaldarvik wird Nachhaltigkeit groß geschrieben und das sieht man an allen Ecken im Haus: Alte Möbel die restauriert wurden, wiederverwendetes Holz und handgemachte Souvenirs im eigenen Laden. Im Garten werden Gemüse und Kräuter angebaut und viele der Leckereien am Frühstücksbuffet oder im Restaurant kommen aus eigener Herstellung.

Handgefertigte Souvenirs im Skjaldarvik Gästehaus

Handgefertigte Souvenirs im Skjaldarvik Gästehaus

 

Aktivitäten im Skjaldarvik Gästehaus

Besonders die Reittouren mit den Pferden vom Hof sind sehr beliebt. Von kleinen Touren in der Gegend bis hin zu längeren Ausritten ist alles möglich. Auch für die Kleinen ist gesorgt: Kinder können hier das Reiten erlernen.

Wem etwas mehr Action lieber ist, findet sich vielleicht bei den Buggy Touren wieder. Mit den kleinen und wendigen Gefährten lässt sich die Gegend um das Gästehaus hervorragend erkunden und dabei ist eine Menge Spaß garantiert. Ob der Spaß komfortabler als das Reiten ist, vermag ich nicht zu beurteilen 😉

Und wer lieber mit den eigenen Beinen arbeitet kann sich auch ein Fahrrad leihen und damit auf den Pisten rund um das Gästehaus auf Erkundungstour gehen. Vor allem im Sommer sicher mal eine Option, die man sonst nicht überall wahrnehmen kann.

 

Die Gegend: Akureyri, Hjalteyri und Siglufjörður

Skjaldarvik liegt nur etwa 15 Minuten nördlich von Akureyri, von hier aus lassen sich also besonders gut Tagesausflüge in die Hauptstadt des Nordens unternehmen. Hier gibt es ein reichhaltiges kulturelles Angebot, insbesondere im Bezug auf Kunst jeglicher Art hat die kleine Stadt im Zentrum viel zu bieten. Die Kirche ist ein idealer Ausgangspunkt um von hier zu Fuß die Stadt zu erkunden.

Von hier aus kann man ebenso gut den Wasserfall Goðafoss und das Geothermalgebiet Namafjall (Geothermalgebiet Hverir) besuchen. Beide sind Teil des weniger bekannten Diamond Circle, das nordischen Pendant zum Golden Circle im Westen von Island. Etwas nördlich dieser beiden Sehenswürdigkeiten findet sich dann auch noch der beeindruckende Wasserfall Dettifoss und die ebenso imposante Schlucht Ásbyrgi.

Das Geothermalgebiet Námafjall liegt ganz in der Nähe des Gästehaus

Das Geothermalgebiet Námafjall liegt ganz in der Nähe des Gästehaus

All diese Sehenswürdigkeiten kann man von Skjaldarvik aus zusammen als Tagestour entdecken, im Sommer etwas einfacher weil die Tage länger sind. Im isländischen Winter sollte man das Tageslicht optimal nutzen oder ggf. auf zwei Tage verteilt losziehen.

Auch die die Hauptstadt des Whale Watching in Island nur eine gute Dreiviertelstunde entfernt auf der anderen Seit des Fjordes liegt, kann man auch direkt von dieser Seite des Fjordes losziehen um Wale zu beobachten: Im kleinen Örtchen Hjalteyri, nur 10 Minuten nördlich des Gästehauses, kann man nicht nur mit wunderschönen Holzschiffen in den Fjord aufbrechen sondern auch mit Standup Paddle Boards. Außerdem ist hier das Tauchzentrum Strytan angesiedelt, welches Tauchgänge der Extraklasse an den hydrothermalem Schloten im Fjord anbietet.

Etwas weiter Nördlich, am Ende der Landzunge befindet sich das kleine Örtchen Siglufjörður, das mit einer ganz besonderen Geschichte aufwartet. Wer etwas über die Geschichte des ländlichen Islands wissen möchte, wie es hier zu Zeiten der Fischerei war und wie sich das Land in den letzten 100 Jahren entwickelt hat, sollte hier einen Abstecher machen und auch die unglaublich schöne Strecke entlang der Küste genießen.

Siglufjörður: Ein tolle kleiner Ort in Islands Norden, abseits des Touristenpfad

Siglufjörður: Ein tolle kleiner Ort in Islands Norden, abseits des Touristenpfad

 

Fazit: Skjaldarvik Guest House Im Norden von Island

Das Skjaldarvik Gästehaus ist eine der schönsten Unterkünfte die ich bei meiner letzten Islandreise bewohnt habe. Nicht nur die Einrichtung, die Gastfreundschaft und das Leckere Essen sondern das heimische Gefühl welches einem hier vermittelt wird gefielen mir besonders gut.

Die Lage ist perfekt, denn man ist jeweils in nur wenigen Minuten in der Stadt oder direkt am Meer, in den Bergen oder im Hotpot des Hauses.

 

 

Viel Spaß in Island 🙂

8 Dinge, die du beim Buchen deines Mietwagen in Island beachten solltest

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Island / Mietwagen

Island ist das perfekte Land für einen Roadtrip. Die meisten Fragen die bei mir eingehen drehen sich um das Thema Mietwagen in Island und alles was das Auto Fahren in Island angeht.

An dieser Stelle möchte ich also ein paar der Antworten die ich in den letzten Tagen per E-Mail individuell gab noch einmal zusammengefasst mit euch teilen.

Wie immer freue ich mich sehr über Feedback, am liebsten in Form von Kommentaren, denn dann haben alle etwas davon! 🙂

Los geht’s…

 

Buche den Mietwagen niemals vor Ort / just in time!

Ich reise gerne sehr spontan. Oft habe ich einfach Abends meine Tasche gepackt, einen Flug gebucht und bin am nächsten Tag los. Das geht, wenn man flexibel ist und durch Angebote kann es teilweise günstiger sein als lang im Voraus geplante Urlaube.

Für das Buchen von Autos hat das bei mir noch nie funktioniert. Last minute rental cars sind offenbar kein Ding: Eine Marktlücke? 😉

Immer wenn ich ein Auto kurzfristig und spontan buchen wollte oder musste, wurde es teuer. Richtig teuer. In Südafrika habe ich einmal einen Aufschlag von über 100% hinnehmen müssen, weil ich ein Auto am Flughafen in Johannesburg buchen wollte. Das tut ganz schön weh im Portemonnaie, aber glücklicherweise sind Mietwagen dort unten im Vergleich zu Island noch einigermaßen günstig. Ich habe also gelernt und später, aus reinem Interesse, ein paar Mal geschaut was mich das spontane Anmieten in Island kosten würde: Ähnliche Aufschläge sind dort, wie überall auf der Welt, ebenfalls nicht unüblich und das Doppelte von ‘sehr teuer’ ist schnell ‘geht nicht’.

Ausnahmen bestätigen vielleicht die Regel, mir ist es aber noch nie passiert: Dein Mietwagen wird nicht günstiger mit der Zeit. Es macht keinen Sinn den Preis zu beobachten und später zu buchen.

Das erste, was ich buche ist also regelmäßig der Mietwagen: Sobald ich weiß, wann ich reise und an welchen Tagen ich den Wagen haben möchte, beginne ich mit der Recherche und buche so früh wie möglich.

 

Höre auf dein Bauchgefühl, nicht auf den Geldbeutel!

Erste Frage im Bezug auf den passenden Mietwagen für Island: Brauche ich ein Allradfahrzeug?

Zweite Frage: Welche Versicherung brauche ich / Macht die XYZ Versicherung Sinn?

Beide Fragen beantworte ich im oben verlinkten Artikel ausführlich, aber an dieser Stelle möchte ich eine Frage beantworten die ich mindestens genauso wichtig finde: Wie entscheide ich, welchen Mietwagen ich wo buche und mit welchen Versicherungen?

Meine einfache Antwort: Höre auf dein Bauchgefühl!

Ich kenne viele Menschen, die ausschließlich bei einem einzigen Unternehmen buchen. Immer bei derselben Gruppe, nie über Portale, Preise und Leistungen werden nicht hinterfragt oder verglichen. Und das ist vollkommen OK!

Andere nutzen Vergleichsportale suchen sich den kleinsten lokalen Anbieter aus, buchen dann direkt bei diesem um die Vermittlungsgebühr zu sparen und wählen das kleinstmögliche Versicherungspaket: Auch OK!

Wenn der Entscheider dein Bauch und nicht deine Geldbörse ist!

 

Gutes Bauchgefühl: Auf Islands Straßen lieber stressfrei und entspannt unterwegs

Gutes Bauchgefühl: Auf Islands Straßen lieber stressfrei und entspannt unterwegs

 

Denn ob du dich mit dem gebuchten Fahrzeug wohl fühlst hängt nur davon ab, ob dein Bauchgefühl stimmt und im Umkehrschluss fährst du nur dann entspannt und sicher, wenn du dich in dem Wagen mit den von dir gebuchten Leistungen wohl fühlst.

Immer wenn ich aus irgendeinem Grund ein kleineres Auto als das von mir gewünschte oder ein kleineres Versicherungspaket als das mit dem ich mich wohl gefühlt hätte buchte, waren meine Reisen weniger entspannt und oft kam es durch meine angespannte Art zu mehr brenzligen Situationen.

Ein Smart in der Leitplanke ist aber am Ende teuerer als ein Jeep auf der Straße. Die 100€ für die Steinschlagversicherung sind definitiv günstiger als der Austausch einer Frontscheibe in Island. Ein entspannter Urlaub statt angespannter Atmosphäre bei jedem Kilometer ist hingegen beinahe unbezahlbar.

Ich fühle mich mittlerweile eigentlich immer wohl, wenn ich mit Mietwagen unterwegs bin: Egal ob Links- oder Rechtsverkehr, Schotterpiste oder Schnee, Klein- oder Geländewagen. Weil ich den für den Trip passenden Wagen miete oder es eben sein lasse.

Ein Auto ohne Steinschlagversicherung würde ich nicht mehr mieten, damit würde ich mich nicht wohlfühlen. Auf die Sand- und Asche Versicherung habe ich bisher immer verzichtet und habe keinerlei Bauchschmerzen damit. Das gilt aber nur für mich und ich habe mittlerweile zehntausende Kilometer in Mietwägen auf 4 Kontinenten hinter mir. Bei meinen ersten Trips in Schottland hatte ich immer das Rundum-Sorglos Paket, mein Smart hat für eine Woche mehr gekostet als eine C-Klasse in Kapstadt für einen Monat. Aber in beiden Fällen galt: Mein Bauchgefühl stimmte.

 

Wenn du sparen willst: Vergleiche Mietwagenanbieter in Island!

Wenn du beim Mietwagen sparen willst, gibt es zwei Möglichkeiten:

A. Für mein Budget das bestmögliche Auto bekommen

B. Ein bestimmtes Auto für möglichst wenig Geld bekommen

Viele versuchen das beste Auto für den geringsten Betrag zu buchen: Schwierig bis unmöglich!

Aber egal ob du Variante A oder B wählst, der beste Weg zu einem optimalen Ergebnis führt zum Vergleich verschiedener Anbieter. Bei Reisen in Island nutze ich die folgenden Drei Anbieter:

Mietwagen in Island

Außerdem schaue ich mir immer auch die lokalen Unternehmen an, bei denen ich bereits (durch die oben genannten Portale) einmal ein Auto gemietet habe:

Werbung: An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass ich bei den Vergleichsportalen als Partner gelistet bin und eine kleine Provision bekomme, wenn du über sie dein Auto buchst: Damit unterstützt du dieses Blog und zahlst durch meine Tipps evtl. sogar ein bisschen weniger: Danke dafür!

Lotus hat mir bei zwei Reisen einen Wagen vergünstigt überlassen. Ich würde das Unternehmen auch deutlich empfehlen, wenn sie das nicht getan hätten! 🙂

Beim Vergleichen kann man Tage damit verbringen das beste Angebot zu finden und sich im Dschungel der Angebote verlaufen. Die oben genannten Varianten A und B vereinfachen das Ganze etwas und Ausschlusskriterien wie “Ich will unbedingt freie Kilometer” oder “Der Anbieter muss ein internationales Unternehmen sein” helfen weiter beim Eingrenzen.

Ich versuche mittlerweile lokal zu buchen um Isländer direkt zu unterstützen. Ich buche für größere Reisen SUVs, einfach weil es auf Schotterpisten angenehmer und sicherer ist. Freie Kilometer sind mir wichtig und ein einfaches Versicherungspaket (keine komplizierten Zusatzversicherungen). Das ist aber wie immer persönliche Präferenz.

Wenn du bei einem großen Konzern arbeitest, informiere dich ob dieser mit einem Mietwagenunternehmen zusammenarbeitet: Es gib hier oft Rabatte.

Prüfe ob deine Kreditkarte ein Versicherungspaket beinhaltet und lasse dir ggf. schriftlich bestätigen, dass es eben auch für deine Reise Gültigkeit hat.

Sammle Punkte / Meilen, wenn du regelmäßig Mietwagen buchst: Ich bin mittlerweile bei zwei Unternehmen im Vielfahrer-Programm und bekomme ein paar Annehmlichkeiten wie kostenlose Upgrades und hier und da mal eine Wochenendmiete Gratis, obwohl ich gar nicht so oft Mietwagen buche!

 

Sei nett und dankbar!

Immer wieder bekomme ich mit, wie Menschen am Schalter nach einem Upgrade fragen: In einem bestimmenden Ton, als sei es eine Notwendigkeit für ihr Wohlbefinden als Kunde.

So läuft das nicht: Wenn du einen Smart buchst und dann einen Smart bekommst, ist die Leistung erfüllt und gut.

Das heißt aber nicht, dass man nicht freundlich fragen darf. Ich mache das nicht immer, weil ich weiß wie genervt die Mitarbeiter davon sind und ich bin auch nicht beleidigt wenn es nicht klappt. Aber ab und zu funktioniert es eben doch:”Ich wollte mal Fragen, ob ihr vielleicht gerade ein paar Autos mit größerem Kofferraum frei habt: Ich habe einfach gerne ein Auto mit mehr Platz und wenn ihr eins übrig habt wäre ich sehr glüklich!”. Es ging um eine einwöchige Anmietung bei der ich einen Golf gemietet hatte und letztendlich mit einem großen Chevrolet Cruz Kombi die Insel umrundete. Hätte die junge Dame “Nein” gesagt, hätte ich trotzdem 5 Sterne bei der Bewertung gegeben.

 

Mein erster Roadtrip in Island: Gebucht war ein Golf, es wurde ein Kombi

Mein erster Roadtrip in Island: Gebucht war ein Golf, es wurde ein Kombi

 

Eigentlich gesunder Menschenverstand, aber wie oft habe ich Menschen am Schalter gesehen die genervt von der Schlange ihren Frust an den Mitarbeitern ausgelassen haben und dann auch noch nach einer kostenlosen Extraleistung fragten: Wie würdest du selbst reagieren?

Also: Immer nett und freundlich sein. Dann kommt gutes Karma zurück, manchmal vielleicht nicht sofort aber sicherlich irgendwann! 🙂

 

Buche deinen Mietwagen in Reykjavik statt am Flughafen Keflavik!

Diese Tipp gilt für beinahe jeden Flughafen: Die Mietwagenverleiher verlangen hier oft einen Zuschlag. Der ist nicht extra aufgeführt, wie z.B. beim Taxi, aber wenn man vergleicht kann man es leicht sehen.

Fast alle Verleiher in Island haben ein office in Keflavik, einige aber eben auch in Reykjavík oder anderen kleinen Orten: Hier sind die Kosten für Parkplätze und Büros geringer und das wird meist an die Kunden weiter gegeben. So kann man bei einer Anmietung schnell mal 50€ oder mehr sparen.

Ich nutze diesen “Trick” aber nur, wenn es zu meiner Reise passt. Will ich zum Beispiel die ersten 2–3 Tage sowieso in Reykjavik verbringen, verzichte ich in der Zeit meist komplett auf den Mietwagen und buche ihn dann erst am dem vierten Tag der Reise und dann eben in der Stadt. In Reykjavik braucht man nicht unbedingt ein Auto, vieles kann man zu Fuß, mit dem Fahrrad oder auch mit den Bussen erreichen.

Am letzten Tag der Reise gebe ich den Wagen eigentlich immer am Flughafen ab, denn viele Flüge gehen in den frühen Morgenstunden und da möchte ich nicht noch zur Bushaltestelle wanken müssen. Der kleine Aufpreis ist für mich dann gut investiertes Geld 🙂

 

Fahre vorausschauend, vorsichtig und langsam!

Ich gebe es zu: Ich bin ein typischer Deutscher und fahre gerne “schnell” Auto. Fast überall im Ausland gelten Beschränkungen im Bereich von 90 bis 120km/h: Das ist für mich keine angenehme Reisegeschwindigkeit und – Kinder bitte weg schauen – ich fahre oft schneller…

Aber das könnte mich irgendwann teuer zu Stehen kommen: Eine Freundin ist im Norden mit 20km/h Überschuss angehalten worden und musste umgerechnet beinahe 400€ Strafe zahlen. Dagegen sind Knöllchen in Deutschland ein Schnäppchen!

Ganz abgesehen davon sind Straßen in Island anders als Straßen in Deutschland: Es gibt oft Schlaglöcher, große Steine und teilweise riesige Brocken können von den Hängen auf die Fahrbahn fallen und dir so gefährlich werden. In vielen Gegenden sind zudem verschiedenste Tiere unterwegs, die nicht auf einen Zebrastreifen warten: Schafe, Pferde, Rentiere und gelegentlich Polarfüchse. Eine besonders spezifische Art spreche ich im nächsten Punkt an: Touristen die für Fotos oft mitten auf der Straße parken.

Aber deine Geschwindigkeit ist nicht das einzige worauf du achten solltest: Fahre vorausschauend und achte auf den Fahrbahnbelag vor dir. Besonders im Schnee, auf Schotterpisten oder gar im Hochland is es wichtig schon an deine nächsten Meter zu denken: Auch wenn du auf dem Hinweg durch ein Schlagloch fahren kannst: Klappt das auch noch in der anderen Richtung? Wenn du deinen Zeitplan bis zum Ende der Schotterpiste nicht einhalten kannst, was heißt das für deinen Heimweg? Hast du noch genug Sprit im Tank um sicher zur nächsten Tankstelle in Island zu kommen?

Über die meisten dieser Punkte mache ich mir übrigens schon vor meiner Fahrt Gedanken, damit ich sie während der Tour nicht dauernd im Kopf durchgehen muss. Ich schaue vorher in der Island App wo die Tankstellen sind, die ich ggf. anfahren möchte und prüfe auf der Karte ob die Strecken Schotterpisten sind oder nicht.

Mietwagen in Island

 

Sei kein Tourist und parke nur da, wo du den Verkehr nicht behinderst!

Mein letzter Tipp und ich hoffe ihr werdet ihn alle beherzigen: Bitte seid keine “typischen Touristen” und haltet einfach mitten auf der Straße an.

Ja, ich bin dieses Vergehens auch schonmal schuldig geworden. Kein Aber: Ich gelobe Besserung! 🙂

Es ist einfach extrem gefährlich in Island mitten auf der Straße anzuhalten, auch wenn die teilweise lang einsehbaren und einsam wirkenden Straßen geradezu dazu einladen. Man kann oft nicht abschätzen ob durch eine Bodenwelle hinter einem, der nachfolgende Verkehr dich selbst auf weniger hundert Meter im Voraus vielleicht nicht sehen kann. Bei Kurven ist es noch schlimmer.

Am besten ist es in Ruhe weiter zu fahren, bei der nächsten Ausfahrt anzuhalten und ein paar Meter zu gehen. Kein Mensch ist böse wenn er um ein parkendes Auto an einer Ausfahrt herumfahren muss. Aber ein Auto welches die Fahrbahn so blockiert, dass das Umfahren gefährlich wird ist mehr als unangenehm!

 

Fazit: Tipps rund ums mieten und fahren von Mietwagen in Island

So, das sind die acht Fragen die ich in den letzten Tagen zum Thema Auto fahren in Island beantwortet habe. Ich hoffe es waren ein paar Infos für dich dabei, die dir helfen einen passenden Mietwagen für Island zu finden, mit einem guten Gefühl in Island zu reisen und dabei vielleicht auch noch die ein oder andere Krone zu sparen.

 

 

Ich freue mich wie immer über Kommentare und wünsche viel Spaß in Island!

Warum ich bei meiner letzten Islandreise weitgehend auf AirBNB verzichtet habe

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Island / Unterkünfte
AirBNB in Island

Ich nutze AirBNB oft und gerne. Ich bin ein großer Fan des Konzept der Sharing Community und aus diesem Gedanken heraus ist AirBNB ja auch entstanden. Viele Reisen habe ich nur machen können, weil ich meine eigene Wohnung dort untervermieten konnte, während ich unterwegs war und durch AirBNB habe ich viele Leute kennen gelernt mit denen ich heute noch in Kontakt stehe. Deshalb nutze ich es auch heute noch: Ich vermiete eine Ferienwohnung in meiner Heimat im Westerwald und wenn ihr da mal hin möchtet gibt es für Leser natürlich immer einen Rabatt. Ich empfehle den Dienst auch nach wie vor gerne und regelmäßig.

Doch auf meiner letzten Reise habe ich den Dienst nur für einen Bruchteil meiner Übernachtungen genutzt und viel weniger, als möglich gewesen wäre.

Hier ein paar Zeilen zum Warum. Los geht’s…

 

AirBNB – Wie alles anfing

AirBNB wurde von zwei jungen Männern in den USA gestartet, die ein leer stehendes Zimmer während einer Konferenz mit Luftmatratzen ausstatteten um Gäste aufnehmen zu können. Sie hätten sonst die hohe Miete nicht zahlen können und ihre Gäste waren sehr froh darüber, überhaupt ein Bett zu haben denn sämtliche Hotels waren entweder voll oder hatten ihre Preise so vervielfacht, dass sie es sich nicht leisten konnten.

Ich sehe in den Szenario nur Gewinner, außer den Hotels und die sind es selbst schuld denn sie nutzten den Markt für sich und wurden dann auf selbigem von einem besseren Anbieter geschlagen.

Als ich mich zum ersten mal bei AirBNB anmeldete, primär weil ich die 30€ Willkommensbonus mitnehmen wollte, war das ein Augenöffner für mich: Während ich reise und in den Räumen von jemand anderem wohne, steht meine Wohnung leer. Ich könnte sie also jemandem wie mir selbst anbieten und so meine eigene Reise gegenfinanzieren.

Zuerst hatte ich dieselben Bedenken wie die meisten: Soll ich wirklich meine eigenen vier Wände einem Fremenden anvertrauen? Doch während meiner ersten Reisen mit AirBNB lernte ich die Menschen kennen die dort ihre Räume und Wohnungen mit anderen teilen. Freundlich, herzlich, offen und vertrauensvoll. Zu keinem Zeitpunkt fühlte ich mich wie ein Kunde im Hotel sondern wie ein Gast bei Freunden.

Ein Bild von Nordlichtern in meinem AirBNB Apartment

Ein Bild von Nordlichtern in meinem AirBNB Apartment

Jahrelang habe ich bei Reisen ausschließlich AirBNBs gebucht. Hotels, Hostels und Gästehäuser waren keine Option mehr. Während ich reiste, bot ich meine eigene Wohnung anderen Reisenden an. Viele von diesen Reisenden habe ich mehrmals wieder getroffen und mit den meisten bin ich bis heute in Kontakt.

 

Der Einfluss von AirBNB

“All Ding ist Gift, nur die Menge macht, dass ein Ding Gift sei.”

Das Angebot bei AirBNB wurde immer größer und schon nach wenigen Jahren, konnte man neben den freien Zimmern von jungen Menschen auf einmal auch ganze Wohnungen, Häuser und andere Domizile auf der Plattform buchen. Von den Luftmatratzen im Wohnzimmer hatte das nicht mehr viel und die Anbieter hatten statt einem netten Foto auf einmal Logos. Wo man Geld verdienen kann, sind findige Geschäftsleute oft nicht weit.

In größeren Städten wie New York, Paris und eben auch Reykjavík begann ein gefährlicher Trend: Menschen nutzten die Chance und mieteten oder kauften Wohnungen um diese per AirBNB zu vermitteln. Dabei kann man schnell ein Vielfaches der Miete oder des Abtrages verdienen, je nach Lage, Ausstattung und der Preise vor Ort.

Immobilienbesitzer sahen das und wollten natürlich auch ein Stück vom Kuchen, also zogen sie die Mieten an. So begann ein Teufelskreis der sich schnell aufschaukelte. In New York wurde er als erstes unterbrochen, weil sich selbst gut verdienende young professionals keine Wohnungen mehr leisten konnten. Paris, Berlin und auch Reykjavík zogen nach. Vermietungen von Wohnungen wurden verboten oder stark reglementiert.

Bizarrerweise wollte der Staat jeweils das erreichen, womit AirBNB als Mission gestartet war: Menschen sollten ihre leer stehenden Wohnräume zeitweise nutzbar machen, zum Beispiel 90 Tage pro Jahr. Nur den gewerblichen Anbietern wollte man das Tun untersagen.

 

Wie AirBNB die sharing economy veränderte

In der Zwischenzeit hatte sich AirBNB für mich als Kunden und Fan wie folgt verändert: Die Vermietung wurde professionalisiert. An den meisten Unterkünften hing auf einmal ein Schlüsselkasten mit Code. Der Betreiber wohnte teilweise auf einem anderen Kontinent, ein Kennenlernen außer per E-Mail eher schwierig. Die Zimmer waren professionell eingerichtet, Ikea Katalog Seite 83 mit extra Billie.

Persönlich finde ich das manchmal gar nicht so schlecht: Man kann einchecken wann man will. Man ist unabhängig. Man hat auch mal seine Ruhe.

Aber es fehlt auch etwas: Der Mensch. Da ist niemand, mit dem man über das Erlebte sprechen kann, den man fragen kann wo der Sonnenuntergang am besten zu sehen ist und wo man auf der kommenden Etappe halten sollte. Mit Locals in Kontakt zu kommen war für mich immer einer der bereichertsten Aspekte am Reisen und der ging immer mehr verloren. Wenn ich Anonymität will, kann ich auch in ein Hotel gehen.

Und noch etwas veränderte sich: Die Preise und die, sagen wir mal “Kreativität” der Anbieter. Im Winter 2017 entschied ich mich, Weihnachten wieder in Reykjavík zu verbringen. Aus Spaß suchte ich bei Booking.com nach Hotels und nachdem das günstigste Zimmer bei über 200€ lag wusste ich: Das wird nichts. Aber zum Glück gibt es ja noch AirBNB dachte ich und entdeckte die Abgründe der Kommerzialisierung. Für 200€ pro Nacht war dort nichts zu finden. Kleine Wohnungen lagen schnell beim Doppelten Preis, einzelne Zimmer immer noch markant darüber.

Und dann stieß is auf ein Angebot, bei dem mir mulmig zu Mute wurde: Ein Reykjavíker bot seinen Jeep als Unterkunft an. Auf dem Bild war eine durchgelegene Matratze im Kofferraum zu sehen und der Wagen parkte charmant auf dem Gehsteig. Da wollte jemand, dass ein anderer Mensch das Weihnachtsfest bei Minusgraden im Kofferraum seines Autos verbringt. Für weit über 150€.

Würdest du so gerne deinen heilig Abend verbringen?

Würdest du so gerne deinen heilig Abend verbringen?

Ganz abgesehen davon, dass ich stark davon ausgehe das ein solches Angebot illegal ist, finde ich sowas moralisch derart verwerflich, dass kann ich gar nicht in Worte fassen. Ich ließe lieber jemand am heiligen Abend in meinem eigenen Bett schlafen und würde mir ein Plätzchen unter’m Baum suchen als auch nur darüber nachzudenken so ein Angebot zu machen.

 

Ist AirBNB schuld?

Meiner Meinung nach: Nein. Auf keinen Fall und in keiner Weise.

AirBNB stellt eine Plattform zur Verfügung und wie Menschen diese nutzen ist immer noch ihnen überlassen. Das Unternehmen kann und sollte hier eine gewisse Aufsicht walten lassen, aber ob jemand so etwas anbietet oder nicht und ob jemand es bucht oder nicht, sollte es nicht entscheiden. Dazu ist zum einen der Staat da und zum Anderen, vor allem, der Mensch selbst.

Das gilt auch nicht nur in solchen krassen fällen, sondern auch beim normalen Wahnsinn, wenn also die Preise besonders überhöht oder das Angebot in sonstiger Art und Weise seltsam ist.

Das Konzept der Ferienwohnung ist ja auch nicht neu oder exklusiv für AirBNB. Die Besitzer von Ferienwohnungen könnten ihre Bleiben ja auch auf anderen Plattformen anbieten, meist tun sie dies auch.

Es handelt sich hier also um ein höher liegendes Problem: Reisen ist günstig geworden und immer mehr Menschen können es regelmäßig tun. Viele Menschen, ich eingeschlossen, pflegen heute einen teilweisen oder vollständig nomadischen Lebensstil. Sie sind teilweise 3, 6 oder mehr Monate im Jahr unterwegs und steigern somit die Nachfrage nach Kurzzeit Mietobjekten. Die Art und Weise wie wir wohnen wird sich in den kommenden Jahren dahingehend stark verändern, denke ich.

In Island, vor allem in Reykjavík, ist das Ganze natürlich stark oder sogar ausschließlich durch den Tourismus geprägt und durch den Bau von Hotels sollte sich diese Lage in den kommenden Jahren auch wieder entspannen.

 

Und warum hast du jetzt auf der letzten Reise weniger AirBNB genutzt?

Drei Gründe:

  1. AirBNB war meist teurer als Hotels oder Gästehäuser
  2. Ich war in Gästehäusern & Farmstays von und mit Locals (HeyIceland)
  3. Ich war viele Nächte im Campervan

Tatsächlich war Grund Nummer eins nicht wirklich ausschlaggebend, aber eine interessante Beobachtung: AirBNB ist mittlerweile sehr oft nicht günstiger als ein Hotel, Hostel, Gästehaus oder Farmstay in Island. Die Preis sind teilweise so abgehoben, dass ich nicht wusste ob ich lachen oder weinen soll. Ich bin sehr gerne auch in kleinen Zimmern, wenn die Gastgeber nett sind und ich dadurch eine tolle Erfahrung bekomme. Aber wenn mich das genau so viel kostet wie ein luxuriöses Hotel mit heißer Quelle und Frühstücksbuffet, dann werde ich auch schonmal schwach 😉

Was ich bei den meisten AirBNB über die letzten Jahre immer mehr vermisse, habe ich bei dieser Reise bei HeyIceland gefunden. Mit diesen habe ich zusammengearbeitet, in Form vergünstigter Übernachtungen, weshalb ich das hier als Werbung kennzeichnen will.

Ich war in insgesamt vier Gästehäusern und hier hatte ich jeweils das Gefühl, wieder das zu finden was ich von meinen ersten Reisen in Island noch kannte: Eine Verbindung zu Land und Leuten. HeyIceland ist aus einem Zusammenschluss von Farmen entstanden, die den Tourismus für sich als Einnahmequellen sahen. Alte Ställe und andere Gebäude wurden renoviert und zu Gästehäusern und Farmstays umgebaut. Diese werden fast ausschließlich von Isländern betrieben und haben oft eine bemerkenswerte Geschichte. Das Wilderness Center im Osten Islands wird zum Beispiel von einem ehemaligen Filmemacher geleitet, er in seiner Heimat mehrere alte Farmgebäude gekauft und renoviert hat. Dabei heraus kam ein einmaliger Ort mit Gästehaus, Museum und sogar einer Sternwarte. Der Chef steht an manchen Abenden noch selbst am Herd und brät Fische die er im nahe gelegenen Fluss gefangen hat. Hier hätte ich noch wochenlang bleiben, die Gegend erkunden und seinen Erzählungen lauschen können.

Das Skjaldarvik Guesthouse ist so ähnlich entstanden, indem eine Pferdefarm um ein Gästehaus erweitert wurde. Vor dem Haus, direkt am Fjord, liegt ein kleiner Hotpot an dem sich die Gäste am Abend treffen und austauschen können und tagsüber kann man die Gegend erkunden, egal ob mit dem Auto oder zu Pferde.

Außerdem war ich auf der Reise im Campervan in Island unterwegs und da brauchte ich ich entsprechend nicht jede Nacht eine Unterkunft. Diese Reiseform fand ich immer schon spannend und so konnte ich das auch mal testen. Die Kombination aus Nächten im Camper und in Unterkünften fand ich absolut perfekt. Wer mehr als eine Woche in Island unterwegs ist, wird sich auch mit Campervan sicher 1–2 Mal eine alternative Unterkunft suchen, wenn man eben einfach mal ein gemütliches Bett, eine Dusche und ein fertiges Frühstück haben möchte.

 

Fazit: AirBNB in Island

Kurz und knapp:

  1. Ich nutze AirBNB derzeit weniger, aber immer noch oft. Ich mag das Konzept der sharing economy nach wie vor und empfehle es aus tiefster Überzeugung!
  2. Es gibt Alternativen zu allem und man kann sie alle ausprobieren: Egal ob Hotel, Hostel, Campervan oder Farmstay. Alles hat seine Vor- und Nachteile und ich bin ein großer Fan davon solche Erfahrungen selbst zu machen.
  3. Ich hoffe durch smarte Gesetze und Regulierung kann der Gier ein Riegel vorgeschoben werden, sodass in Ballungszentren die Effekte nicht ausufern und eine Sharing Ecnonomy trotzdem Bestand haben kann.

Wie steht es bei dir: Warst du schonmal mit AirBNB in Island unterwegs?

 

 

Dieser Artikel enthält Werbung und Affiliate Links. Ich habe in diesem Artikel ein paar Zeilen dazu aufgeschrieben, die dich vielleicht interessieren könnten.

Into the Glacier – Erfahrungsbericht aus der Eishöhle am Langjökull

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Island / Islands Westen / Sehenswürdigkeiten

Den Besuch einer Eishöhle hatte ich schon länger auf dem Schirm, aber bei den letzten Besuchen hatte es sich einfach nie ergeben. Entweder die Höhlen waren bereits für die Saison geschlossen oder ich war nicht in der richtigen Region. Bei dieser Reise hatte ich ebenfalls keinen Besuch einer Eishöhle eingeplant und landete trotzdem in einer.

 

 

Die Eishöhle am Langjökull – Handgemacht und alljährig geöffnet

Die meisten Eishöhlen in Island entstehen in oder an Gletschern. Diese werden jedes Jahr neu untersucht und dann für wenige Wochen oder Monate zur Besichtigung freigegeben. Wer nicht gerade zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, verpasst also die Gelegenheit. Die meisten von diesen Höhlen befinden sich an der Südküste Islands bzw. im Hochland, sind also für eine typische Rundreise in Island gut gelegen und erreichbar.

Bei der Zeit sieht es etwas anders aus: Da die Höhlen sich permanent ändern, das Eis schmilzt und man darauf achten muss nicht zu viele Menschen, die Wärme abgeben, durch die Eistunnel zu schleusen, sind die Besichtigungstermine heiß begehrt und eher rar.

An Islands zweitgrößtem Gletscher, dem Langjökull, haben Baldvin Einarsson und Hallgrimur Örn Arngrímsson aus Interesse und Forschungszwecken im Jahr 2010 einen kühnen Plan in die Tat umgesetzt: Sie wollten die Besucher nicht nur um den Gletscher herum oder hinauf führen, sondern auch mitten hinein. Into the Glacier eben… Sie begannen also mit der Planung, holten die nötigen Erlaubnisse vom Staat ein und irgendwann begannen sie zu bohren. Am Ende entstand eine über 500m lange Eishöhle, mit mehreren Räumen und einigen Überraschungen…

Into the Glacier - Erfahrungsbericht aus der Eishöhle am Langjökull

Into the Glacier – Erfahrungsbericht aus der Eishöhle am Langjökull

Es dauerte über 14 Monate um die Höhle in den Gletscher zu fräsen und dem gingen gute 4 Jahre Planung voran. Das Eis in der Höhle ist etwa 30 bis 35 Jahre alt und an einigen Stellen kann man zum Beispiel die schwarze Linie sehen, welche beim Ausbruch des Eyjafjallajökull im Jahr 2010 entstand. Innerhalb der Höhle befindet man sich unter ca. 25m Eis und unter einem sind noch einmal gute 200m davon. Würde man den Eingang nicht regelmäßig freiräumen, gäbe es keinerlei Anzeichen für die Höhle und sie wäre wie jede andere Spalte im Gletscher.

Davon gibt es einige und manche von ihnen sind dutzende Meter tief und hunderte Meter lang. Diese machen Gletscher übrigens so gefährlich, denn besonders in den Randgebieten, welche man bei einer Besteigung zu erste betreten würde, sind diese Spalten häufig zu finden. Meist sind sie von Schnee bedeckt, doch schon ein einfacher Schritt darauf führt zum Bruch und du würdest in den sicheren Tod stürzen. Daher unternehme niemals Gletscherwanderungen auf eigene Faust!

 

Fragen und Antworten zur Eishöhle am Langjökull

Ich möchte an dieser Stelle ein paar Fragen beantworten, die öfter zu der Eishöhle gestellt werden. Wenn du eine Frage hast die hier nicht beantwortet wird, schreibe mir am besten einen Kommentar und ich versuche eine Antwort für dich zu finden.

Ist die Eishöhle natürlich entstanden?

Nein. Die Eishöhle am Langjökull wurde von Into the Glacier in den Gletscher gefräst. Natürliche Eishöhlen entstehen vor allem am Rand des Gletschers, durch natürliche Gletscherflüsse und das Schmelzen vom Eis.

Wie unterscheidet sich die Höhle von einer Natürlichen?

Vor allem ist sie stabiler und dadurch auch einfacher begehbar: Die meisten natürlichen Eishöhlen kann man nicht mit Kindern begehen, diese hier schon. Auch Rollstuhlfahrerkönnen an den Touren teilnehmen, sollten sich aber vorher mit Into the Glacier in Kontakt setzen für die Planung.

Die Eishöhle ist im Gletscher, nicht an dessen Rand und das führt auch dazu, dass die Lichtverhältnisse anders sind: Hier herrscht absolute Dunkelheit und entsprechend werden die wichtigen Orte in der Höhle mit Licht bestrahlt. Die Fotos welche du vielleicht von den Höhlen am Skaftafell oder anderen Orten kennst sind zum einen meist stark bearbeitet und zum Anderen eben unter optimalen Lichtverhältnissen aufgenommen: Das schöne Blau des Eis in diesen Bildern wirst du in der Eishöhle am Langjökull so nicht finden.

Into the Glacier - Erfahrungsbericht aus der Eishöhle am Langjökull

Into the Glacier – Erfahrungsbericht aus der Eishöhle am Langjökull

An den Tunneln merkt man auch, dass es sich eben um eine nicht natürlich entstandene Höhle handelt. Es gibt allerdings einige Bereiche in denen die Forscher auf natürliche Öffnungen innerhalb der Höhle staßen. Hier bekommt man einen besonderen Eindruck davon, dass man sich eben mitten in einem Gletscher aufhält.

Wie muss ich mich vorbereiten, welche Kleidung sollte ich tragen?

Wie immer in Island: Zwiebelprinzip. Kleide dich in mehreren Schichten, denn vor allem im Sommer ist es in der Höhle zwar eiskalt, doch sobald man wieder herauskommt man T-Shirt Wetter sein.

In der Höhle sind es durchgängig ziemlich genau 0°C, eine warme Verpackung ist also innerhalb der Tunnel wichtig und sehr empfehlenswert. Eine Mütze und Handschuhe sind ebenfalls gut. Man ist zwar nicht stundenlang in der Höhle, aber vor allem bei großem Temperaturunterschied zu Draußen ist es doch schnell unangenehm kalt an den Fingern und Ohren.

In der Höhle gibt es für jeden Teilnehmer Cramp-Ons, also rutschfeste Überzieher für die Schuhe. Dadurch rutscht man auf dem glatten Boden nicht so sehr, man sollte aber trotzdem vorsichtig gehen.

Wasserfeste Schuhe sind ebenfalls empfehlenswert. Sneaker sind hier schnell durchnässt weil man die teilweise Knöchelhohen Pfützen auch schlecht erkennen kann.

Die Höhle ist beleuchtet, du brauchst also keine Lampe. Der Guide hat immer eine Backupleuchte zur Hand, bleib also immer einigermaßen nah an der Gruppe.

 

Tagestouren ab Reykjavik oder direkt ab dem Base Camp

Touren zur Into the Glacier Eishöhle kann man auf zwei Arten unternehmen: Entweder direkt ab Reykjavík, als Tagestour zur Eishöhle oder ab dem Base Camp in der Region rund um Reykholt. Diese Tour dauert dann ca. 2–4 Stunden.

Die Tagestour besteht im Grunde aus der Anfahrt durch einen der größeren Busanbieter von Reykjavík zum Base Camp, der normalen Gletschertour und dann wieder zurück nach Reykjavík. Die Tour dauert insgesamt 11–12 Stunden und ist meiner Meinung nach nur dann empfehlenswert wenn man keine andere Option hat.

Into the Glacier - Erfahrungsbericht aus der Eishöhle am Langjökull

Into the Glacier – Erfahrungsbericht aus der Eishöhle am Langjökull

Ich habe mir insgesamt zwei Tage für die Region rund um Reykholt / Husafell genommen und dabei die Tour zur Eishöhle und am anderen Tag eine Tour zur größten Lavahöhle in Island gemacht. Es gibt mehrere Hotels und Gästehäuser in der Region und viele weitere Sehenswürdigkeiten. Es lohnt sich also durchaus hier mehr als einen Tag im Bus zu verbringen.

 

Nachhaltigkeit und Konservierung der Gletscher

Into the Glacier ist ein Zusammenschluss aus Unternehmern und Forschern, das Ziel ist es Menschen zum Gletscher zu bringen so lange es noch geht und ihnen die Schönheit des Eis zu zeigen um etwas in ihnen zu bewegen.

Die Zusammenarbeit mit dem Iceland Carbon Fund ist ein wichtiger Bestandteil der Touren und der Arbeiten vor Ort. Für einen kleinen Extra-Beitrag kannst du deine Tour Kohlendioxid-neutralisieren, dafür wird in der Region ein Baum gepflanzt. Die 500 Kronen hat hoffentlich jeder übrig. Etwa 5000 Bäume kann das Unternehmen jedes Jahr pflanzen und so einen großen Beitrag zum Naturschutz leisten.

Ein weiterer wichtiger Faktor bei den Touren ist es, den Besuchern klar zu machen welchen Einfluss wir Menschen auf den Klimawandel haben und wie sehr man in Island spüren kann, dass dieser real ist: Noch zu unserer Lebenszeit wird es wahrscheinlich dazu kommen, dass der Langjökull verschwindet. Ein riesiger Gletscher, über Jahrtausende entstanden wird einfach verschwinden. Auf einer Infotafel wird schnell bewusst, dass es sich dabei nicht um eine natürliche Klimaänderung handelt, denn die Geschwindigkeit in welcher diese Veränderung voranschreitet ist alles andere als natürlich.

Into the Glacier - Erfahrungsbericht aus der Eishöhle am Langjökull

Into the Glacier – Erfahrungsbericht aus der Eishöhle am Langjökull

Wer die Gletscherlagune Jökulsárlón besucht hat oder noch besuchen möchte kann hier ebenfalls ein paar Fragen dazu stellen und wird vermutlich von den Antworten schockiert sein. Ich selbst habe die Lagune 2013 zum ersten Mal gesehen und also ich nun im April 2018 wieder vor Ort war traute ich meinen Augen kaum. Selbst mit meinen relativ schwammigen Erinnerungen konnte ich deutlich erkennen, wie viel größer der See geworden ist und wie sich die Landschaft veränderte. Man muss wirklich kein Forscher sein um zu erkennen, dass hier etwas nicht in die richtige Richtung geht.

 

Fazit zur Into the Glacier Eishöhle am Langjökull

Ich kann den Besuch dieser Eishöhle sehr empfehlen, besonders wenn man in einer Zeit vor Ort ist in welcher die Eishöhlen am Rande der Gletscher bereits geschlossen sind. Auch wer mit Kindern reist oder als Rollstuhlfahrer unterwegs ist findet hier eine tolle Option einen Gletscher von Innen zu sehen.

Ich habe einen Teil der Höhle bewusst nicht beschrieben, weil ich die Überraschung nicht verderben möchte, aber wer Bedenken wegen der Natürlichkeit der Höhle hat, sollte diese nicht zu sehr in den Vordergrund stellen. Es gibt einige sehr beeindruckende und sehr natürliche Stellen zu sehen!

Auch wenn ich natürlich trotzdem irgendwann einmal eine natürliche Eishöhle sehen möchte, kann ich die Into the Glacier Eishöhle am Langjökull wärmstes empfehlen und würde auch dazu raten sich einen längeren Aufenthalt in der Region anzuschauen. Es gibt hier wirklich viel zu sehen und das geht in Ruhe wesentlich besser als gehetzt.

 

 

Viel Spaß in Island!

Whale Watching in Island – Tipps, Erfahrungen und die beste Zeit

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Island

Wer Wale beobachten will ist in Island gut aufgehoben: Whale Watching ist im ganzen Land und zu fast allen Zeiten des Jahres möglich. Ich hatte bisher drei mal das Vergnügen und hoffe dir mit diesem Artikel ein paar Infos an die Hand geben zu können.

Los geht’s…

 

 

Die beste Zeit für Walbeobachtung und Whale Watching in Island

Wale kann man in Island ganzjährig sehen. Es gibt allerdings bessere und schlechtere Zeiten, das kann man eindeutig sagen. Im Winter wandern die Tiere, insbesondere die größeren Exemplare, nach Süden/Westen und verlassen die Gewässer rund um Island mehr oder weniger. Im Sommer kehren sie dann zurück und nutzen die nahrungsreichen Gewässer run um Island zum Fressen.

Ich war bei meiner ersten Tour im Juni, bei der zweiten im Mai und bei der dritten dann im April in Island, also immer im Frühjahr bzw. Sommer. Bei der Tour im Sommer sah ich sehr viele Buckelwale und Papageitaucher. Bei den anderen beiden Touren waren fast keine Tiere zu sehen, außer einem kleinen Zwergwal.

Generell kann man sagen, die beste Zeit zum Whale Watching in Island ist der Sommer, also Juni bis August. In dieser Zeit sind die meisten großen Walarten in den Gewässern rund um Island unterwegs und auch aktiv. Das heißt sie fressen tagsüber und sind dadurch oft an der Oberfläche zu sehen. Auch kehren sie in dieser Zeit regelmäßig zu denselben Orten zurück, an denen sie schon vorher waren. In dem Sommermonaten haben Unternehmen wie North Sailing Sichtungsquoten von nahezu 100%, nur an ganz wenigen Tagen werden keine Wale gesehen. Die Quoten im Winter sind niedriger und oft nur deshalb im Bereich über 90% weil eben auch eine kurze Sichtung als solche eingetragen wird.

Die beste Zeit zum Whale Watching in Island ist der Hochsommer

Die beste Zeit zum Whale Watching in Island ist der Hochsommer

In unserem Fall haben wir im April zum Beispiel nur einmal einen kleinen Zwergwal auftauchen sehen, mehr als den Rücken konnten wir leider nicht erkennen. Auf dem Papier war das natürlich eine Ausfahrt mit Sichtung, keine Frage. In diesem Fall gab es bei uns aber zum Beispiel eine Freifahrt: Wir hätten also an einem anderen Tag kostenfrei nochmal mit rausfahren können.

 

Whale Watching in Reykjavik, Akureyri oder Húsavík: Welcher Ort ist am besten zur Walbeobachtung geeignet?

Ich empfehle gerne den Norden, einfach weil es hier in den Fjorden besonders schön ist. Im Fjord bei Akureyri, dem Eyjafjörður, ist eine Ausfahrt mit dem Schiff alleine schon wegen der pittoresken Landschaft ein tolles Erlebnis. Einen Fjord weiter, bei Húsavík, befindet sich mit North Sailing mein Anbieter Nummer Eins für Whale Watching Touren in Island. Mittlerweile gibt es auch ein kleine Zweigstelle direkt am Divecenter Strytan in Hjalteyri von wo aus Touren in den Eyjafjörður gemacht werden können.

Im Süden oder Südwesten war ich persönlich noch nicht auf Walbeobachtungstouren unterwegs und das Feedback welches ich von Lesern und Freunden bekomme ist gemischt: Manche sind begeistert und manche sagen sie haben keine Wale gesehen. Als ich im April 2018 in Húsavík bin und keine Sichtung habe, bekomme ich dafür das Feedback nahe Reykjavík wären an diesen Tagen mehrere Orcas (Schwertwale) gesichtet worden: Ein großer Traum von mir, diese mal in der Natur zu sehen!

Ich habe keine Zahlen auf denen ich das stützen könnte, aber rein aus dem Bauch heraus würde ich eine Tour im Norden einer im Süden immer bevorzugen. Wenn du keine Rundreise machst bzw. einfach nicht im Norden sein wirst, würde ich versuchen direkt in Reykjavík, bei Snæfellsnes oder in den Westfjorden eine Tour zu buchen. Von Sichtungen an der Südküste habe ich noch nie gehört, außer bei Vestmannaeyjar.

Ein guter Ort zur Walbeobachtung in Island ist Húsavík im Norden

Ein guter Ort zur Walbeobachtung in Island ist Húsavík im Norden

 

Mein persönlicher Erfahrungsbericht zum Whale Watching in Island

Meine erste Tour war im Juni 2013 mit North Sailing in Húsavík. Ich habe darüber auch eine Geschichte bei Reisedepeschen geschrieben. Bei dieser Tour habe ich die meisten Wale gesehen. Es waren sicher ein halbes Dutzend Buckelwale im Fjord und auf dem Rückweg sahen wir dann noch die Papageitaucher auf einer kleinen Insel.

Im Mai 2015 war ich zum Tauchen in Strytan, also keine Walbeobachtungstour per se, aber wir sahen auf dem Rückweg vom Tauchgang eine kleine Gruppe von Buckelwalen im Fjord. Schlechtes Timing, ich wäre ihnen lieber unter Wasser begegnet 😉

Als ich im Oktober 2017 dann in Islands Westfjorden unterwegs war, sag ich in einem der oberen Fjorde kurz vor Ísafjörður ebenfalls einen Wal. Auch hier würde ich auf einen Buckelwal tippen, bin mir aber nicht sicher. Es war auf jeden Fall ein größeres Exemplar. Ich konnte es beim Einbiegen in den Fjord auf meiner rechten Seite sehen und wäre nicht das falsche Objektiv auf meiner Kamera gewesen, so gäbe es nun auch schöne Fotos. Wale von Land aus zu sehen ist in Island allerdings sehr selten und auf dieses Glück würde ich mich auf keinen Fall verlassen.

Meine letzte Tour war dann im April 2018. Zu dieser wurde ich von North Sailing eingeladen: Bis dahin war die Werbung für das Unternehmen also einfach eine reine Empfehlung, ab jetzt muss ich es wohl auch als Werbung kennzeichnen: Hiermit erledigt. Du kannst dir sicher denken, dass das an meiner Meinung genau gar nichts ändert… 😉 Bei dieser Tour sahen wir einen kleinen Zwergwal, sonst leider nichts. Ein paar Tage vorher wurden an derselben Stelle mehrere Buckelwale und sogar ein Blauwal gesehen: Es gibt einfach keine Garantien und manchmal hat man Glück und manchmal eben nicht. Wir haben dafür ein paar lustige Bruchlandungen von Papageitauchern gesehen und eine tolle Fahrt durch den Fjord genossen!

Da ich auch in Südafrika schon einige Wale gesehen habe, sowohl von den Hügeln der False Bay her als auch direkt von der Straße oder im Hafen, werde ich für die nächsten Touren in Island meinen Fokus auf Schwertwale bzw. das Tauchen mit Walen legen. Ich bin mir da sehr bewusst, dass man das nicht wirklich beeinflussen kann aber es ist und bleibt mein großer Traum einmal einem Wal unter Wasser zu begegnen und/oder einen Schwertwal (Orca) in freier Wildbahn zu sehen.

Puffins können auf vielen Whale Watching Touren in Island ebenfalls besucht werden

Puffins können auf vielen Whale Watching Touren in Island ebenfalls besucht werden

 

Preise: Was kostet Whale Watching in Island?

Die Preise sind vor allem stark von Wechselkurs abhängig, weswegen ich die Preise hier vor allem in Kronen angeben möchte.

Die Normale Tour, etwa drei Stunden lang, kostet bei North Sailing 10500ISK (Ca. 85€). Dabei geht es in die Skjalfandi Bay und auf den Touren ist immer ein Wal-Experte dabei. Das sind oft Forscher aus aller Herren Länder, die ihre Studien vor Ort durchführen. Für die Tour werden einem Anzüge zur Verfügung gestellt die a) schön warm sind und b) vor Wasser schützen. Diese sind echte Lebensretter, denn wenn es mal eine Dusche von Meer her gibt, muss man sich keinerlei Gedanken um Wechselklamotten machen. Außerdem werden am Ende einer jeden Tour heiße Schokolade und Zimtschnecken gereicht.

Kurzer Zwischeneinwurf: Einer der Gründe warum ich so ein Fan von North Sailing wurde ist, dass die heiße Schokolade welche sonst beinahe alle touristischen Unternehmen in Island nutzen (hellblaue Verpackung, steht überall in den Supermärkten) hier nicht zum Einsatz kommt: Zu viel Müll! Man machte einen Zulieferer ausfindig der große Mengen an Kakaopulver in ökologisch abbaubaren Verpackungen anliefern kann und nutzt seitdem diese Alternative. Das ist eine Kleinigkeit, aber sowas zeigt mir, dass ein Unternehmen ehrlich an Nachhaltigkeit interessiert ist!

Zum gleichen Preis kann man auch eine Tour mit einem elektrischen Schiff buchen, bei der dein ökologischer Fußabdruck gänzlich bei 0 liegt. Auch für die Wale ist das nochmal eine Nummer entspannter, weil absolut keine Geräusche vom Boot ausgehen. Bei den normalen Touren werden die Motoren der Segelschiffe allerdings meist abgeschaltet, sodass auch hier die Geräuschbelastung auf ein Minimum reduziert wird.

Wer noch einen kleinen Schlenker zur Insel der Puffins einlegen möchte um Papageitaucher zu sehen muss mit 21500ISK (ca. 100€) rechnen. Das lohnt sich meiner Meinung nach auch dann, wenn man nicht so großes Interesse an Vögeln hat weil a) man einfach mehr Zeit auf dem Wasser hat und daher trotzdem mehr Zeit mit den Walen verbringen kann und b) Puffins wirklich lustige Vögel sind. Ich kann mit Seemöven und den anderen Flugkörpern an der Küste ehrlich gesagt auch nicht so viel anfangen 😉

Eine tolle Option ist dann noch die Tour ab Hjalteyri: Diese kostet nur 8900ISK (ca. 75€) und ist etwas kürzer. In diesem kleinen Fjord muss man aber auch keine so großen Wege zurücklegen, weshalb ich mal davon ausgehen würde, hier einen kleinen Geheimtipp gefunden zu haben. Wenn ihr die Tour macht, lasst mich doch gerne wissen wie sie war und ob meine Vermutungen richtig sind.

Ein ganz besonderes Erlebnis: Wale sehen in Islands Meeren

Ein ganz besonderes Erlebnis: Wale sehen in Islands Meeren

 

Welche Wale kann man in Island beobachten, welche Arten sieht man beim Whale Watching?

Die Gewässer um Island herum sind Nährstoffreich und deshalb attraktiv für beinahe alle Arten an großen Meeressäugern. Die Artenvielfalt macht die Region zu einer besonderen Anlaufstelle für alle die einmal Wale in freier Wildbahn beobachten wollen. Dabei können über dreißig Arten gesehen werden. Folgende sind in den Gewässern regelmäßig anzutreffen:

Am häufigsten zu sehen sind Zwergwale, dicht gefolgt von den Buckelwalen. Extrem selten sind Blauwale und Schwertwale (Orcas).

Seltene Gäste: Auch Blauwale kann man beim Whale Watching in Island manchmal sehen

Seltene Gäste: Auch Blauwale kann man beim Whale Watching in Island manchmal sehen

 

Wie fotografiere / filme ich am besten beim Whale Watching in Island?

Wer eine Whale Watching Tour macht wird sich ein Leben lang daran erinnern, so viel ist sicher. Etwas schöner werden die Erinnerungen bzw. einfach wieder zu aktivieren wenn man ein paar schöne Fotos oder Videos hat.

Wer eine Kompaktkamera oder ein Smartphone dabei hat, kann nicht viel einstellen und sollte sich lieber auf den Moment konzentrieren. Wenn die Tiere nicht gerade neben dem Boot sind, wird man auf Fotos nicht viel mehr als einen schwarzen Punkt im Wasser erkennen. Dann also lieber voll im Moment sein als die Zeit damit verschwenden ein Foto zu schießen, dass nachher sowieso nicht wiedergibt was man erlebt hat.

Wer eine größere Kamera mit hat, zum Beispiel eine Spiegelreflex- oder auch eine spiegellose Systemkamera, hat schon mehr Otionen: Am besten ist es ein Zoom-Objektiv einzupacken, alles über 100mm Brennweite hilft enorm, weil die Tiere dann auch in großer Ferne abgelichtet werden können. Stell am besten erstmal eine relativ hohe ISO ein um kurze Belichtungszeiten zu bekommen.

An dieser Stelle möchte ich unbedingt auf den Fotokurs von Jenny und Sebastian von 22places verweisen. Da steckt viel Liebe drin und ich durfte ihn mir letztes Jahr in Ruhe anschauen: Daumen hoch!

 

Häufig gestellte Fragen zum Whale Watching in Island

Hier noch ganz kurz & knapp ein paar häufig gestellte Fragen und Antworten dazu…

Muss ich im Voraus buchen?

Im Sommer sehr zu empfehlen, in der Nebensaison nicht unbedingt nötig.

Sehe ich auf jeden Fall Wale, gibt es eine Garantie?

Es gibt keine Garantie. Es ist selten, dass gar kein Wal gesehen wird und dann gibt es von den meisten Anbietern einen Gutschein für eine kostenlose zweite Tour.

Welche Tageszeit ist am besten?

Das ist relativ egal. Die Touren am Nachmittag profitieren ggf. von Sichtungen am Morgen, muss aber nicht so sein.

Was sollte ich anziehen, welche Kleidung ist optimal?

Wie immer in Island: Möglichst in Schichten kleiden. Man bekommt einen Overall der vor Wasser und Wind schützt, darunter sollte man trotzdem warm eingepackt sein denn auf dem offenen Meer ist es oft kalt und windig.

Wie sieht es mit Seekrankheit aus?

Das ist eine sehr individuelle Sache: Ich persönlich bin da recht empfindlich, hatte aber bei den Touren nie Probleme. Was am meisten hilft: Kräftig frühstücken. Etwas mit viel Kohlenhydraten, das ordentlich satt macht und den Blutzuckerspiegel hoch hält: Porridge, gutes Brot, etwas Deftiges eben. Während der Fahrt immer einen Fixpunkt am Horizont suchen: Das Festland, eine Insel oder der sowas.

In der Apotheke kann man zur Not auch Tabletten gegen Seekrankheit kaufen, die beraten dann auch weiterführend dazu.

Gibt es an Bord eine Toilette

Auf den Segelschiffen von North Sailing kann ich das bejahen. Bei den anderen würde ich davon ausgehen. Auf den kleinen Schlauchbooten gibt es keine.

Nachhaltige Walbeobachtung in Island: Segelschiffe bedeuten weniger Stress für die Tiere

Nachhaltige Walbeobachtung in Island: Segelschiffe bedeuten weniger Stress für die Tiere

 

Update & Leserkommentar

Sven, der selbst Whale Watching Guide war und über 25 Jahre Erfahrung in dem Bereich hat merkt via Facebook an:

„Z.B. die verschiedenen Gebiete die sich besonders für bestimmte Walarten anbieten, so ist Snæfellsnes im Winter der ideale Ort um Schwertwale zu beobachten.
Keflavík ist im Sommer toll für Buckelwale, bietet aber oft auch Gelegenheit Schwertwale zu beobachten. Dann die verschiedenen Anbieter mit verschiedenen Konzepten.
So ist Akureyri der ideale Ort für Familien, da die Schiffe dort wesentlich besser für Kinder geeignet sind als Húsavík und Hjalteyri.

Mein Tipp: Unternehme Touren mit mehreren Anbietern in verschiedenen Gebieten, und nicht nur jeweils eine.“

Vielen Dank für das Feedback an dieser Stelle und ich möchte auch nochmal anmerken: Ich selbst bin tatsächlich bisher ausschließlich mit North Sailing zum Whale Watching unterwegs gewesen.

 

Fazit: Whale Watching in Island

Meine Erfahrungen mit Walbeobachtung in Island sind durchweg positiv und ich kann jedem nur empfehlen eine solche Tour in’s Auge zu fassen. Im ganzen Land gibt es Möglichkeiten für solchen Ausfahrten und auch wenn ich hier konkrete Empfehlungen ausspreche, gibt es ja einige Anbieter die alle gute Touren anbieten.

Ich denke am wichtigsten ist die Erwartungshaltung, die ähnlich wie bei Nordlichtern sein sollte: Es gibt keine Garantien und man sollte entsprechend nicht zu enttäuscht sein wenn es mal nicht klappt. Die Chancen erhöhen kann man immer, ich hoffe dazu habe ich hier ein paar gute Tipps geben können.

Wenn du schonmal in Island warst du einen Wal gesehen hast würde ich mich sehr über einen Kommentar freuen! 🙂

 

 

Viel Spaß in Island!