Dynjandi – Camping und Wandern am Wasserfall in den Westfjorden

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Island / Sehenswürdigkeiten
Dynjandi Wasserfall in Island

Der Dynjandi ist vielleicht der schönste Wasserfall in Island. Tief im Herzen der Westfjorde versteckt sich dieser riesige Wasserfall am Scheitelpunkt eines Fjordes.

 

Hier also ein paar Fakten zum Dynjandi:

Fallhöhe: 100 Meter
Koordinaten65.732849, -23.199853
Unterkünfte: Hótel Flókalundur
Lage: Von der Ringstraße über die 60 nach Nord-Westen (250km, Schotterpiste)
Direktzugang: ❌ Nein (Man parkt etwas unterhalb und muss hinauf laufen)
Wanderung: Es geht ein paar Minuten bergauf, entlang eines Pfades und anderen kleinen Wasserfällen
Ohne Allradfahrzeug erreichbar: ✅ Ja (Die Piste ist allerdings recht holprig!)

 

 

Dynjandi der tobende Wasserfall

Der Name Dynjandi übersetzt sich frei zu:”Der Donnernde” bzw. “Der Tobende”. Das woher dieser Name kommt wird einem schnell bewusst wenn man sich dem riesigen Gebilde nähert. Schon von weitem kann man das donnern des Wasser wahrnehmen, schon kurz nachdem man den weißen Wasserfall als solchen am Felsen wahrnimmt. Egal von welcher Seite man kommt, man muss einen langen Fjord entlang zum Wasserfall fahren und wird den Wasserfall anfangs vielleicht gar nicht als solchen sehen, denn von weitem sieht man nur eine helle Stelle am Scheitelpunkt des Felsen. Je näher man kommt, desto klarer kann man den riesigen Wasserfall erkennen.

Die Westfjorde sind der älteste Teil Islands, sie entstanden von über 14 Millionen Jahren. Der stufenweise verlaufende Dynjandi entstand vermutlich, ähnlich wie die Felsschlucht Ásbyrgi, vor etwa 10.000 Jahren am Ende der letzten großen Eiszeit. Damals schoben sich verschiedene Gletscher über das Land hinweg oder schmolzen und hinterließen dabei riesiger Furchen im Land. Auch die, an der der Dynjandi in die Tiefe fällt ist wahrscheinlich auf diesem Wege entstanden.

Der Wasserfall ist knapp 100 Meter hoch und am oberen Ende etwa 30 Meter breit. Auf dem Weg nach unten verbreitert er sich dann schrittweise auf die doppelte Breite von gut 60m. Dabei verteilt sich das Wasser gleichmäßig und bildet ganz natürlich den charakteristischen weißen Schleier. Diesen kennst du vermutlich von vielen Bildern von Wasserfällen in Island und er wird normalerweise durch eine lange Belichtungszeit erreicht. Hier am Dynjandi ist das nichtmal wirklich nötig, denn selbst bei einer relativ normalen Belichtungszeit entsteht der Schleiereffekt recht automatisch.

Unter dem großen Wasserfall gibt es noch sieben weitere, kleinere Wasserfälle. Unter anderem den Hundafoss (Dynjandisá), Göngufoss, Háifoss (Dynjandisá), Úðafoss, Bæjarfoss (Dynjandisá). Der Fluss Dynjandisá, welcher die Wasserfälle aus verschiedenen Seen in der Nähe speist, mündet am Flussende in den Borgarfjörður (Arnarfjörður).

Die Umgebung rund um Dynjandi besteht vor allem aus Gras und Büschen, vereinzelt finden sich hier auch Birken und Birkensträucher. Eine für Island eher besondere Pflanze ist der Sonnentau, welcher an einigen feuchten Stellen an den kleineren Wasserfällen zu sehen ist. Der gesamte Bereich rund um den Wasserfall ist seit 1981 Naturschutzgebiet und die Natur hier ist besonders fragil, der Boden ist sehr lose und dadurch anfällig für Erosion: Bitte halte dich, wie überall in Island, an die ausgewiesenen Wege und sei ein verantwortungsvoller Besucher!

 

Camping am Dynjandi

Nach meinem Wissensstand ist der Campingplatz am Dynjandi geschlossen und es gibt keine Möglichkeit direkt am Wasserfall zu campen!

Es gibt bzw. gab einen Campingplatz direkt am Wasserfall, neben dem Parkplatz. Als ich im Oktober 2017 dort war, berichtete mir ein Fotograf der am Abend zuvor dort sein Lager aufschlagen wollte, dass er von einer Isländerin darauf hingewiesen wurde, dass der Campingplatz nicht mehr besteht und man im weiteren Umkreis um den Wasserfall auch nicht mehr campen darf.

Die letzten Berichte über den Campingplatz die ich im Internet finden konnte stammen aus dem Jahr 2015. Die meisten Übersichtsseiten für Campingplätze in Island weisen ebenfalls keinen Campingplatz mehr direkt am Dynjandi aus. Die nächsten Plätze wären demnach Þingeyraroddi, Bíldudalur und Flókalundur.

Generell gilt wie immer: Wildcamping ist in Island nicht generell erlaubt. Man darf sein Zelt bspw. nicht auf privatem Land oder in Naturschutzgebieten aufschlagen. Ich empfehle immer ausgewiesene Campingplätze aufzusuchen!

Solltest du, liebe Leserin / lieber Leser, hier mehr wissen oder aktuellere Informationen haben: Lass es mich bitte in den Kommentaren wissen!

 

Wanderungen am Dynjandi

Manche bezeichnen den kleinen Weg zum Wasserfall hinauf bereits als Wanderung, doch länger als 20 Minuten ist man hier nicht unterwegs. Es geht zwar ein paar Höhenmeter hinauf, aber der Weg ist weder anstrengend noch unwegsam!

Davon abgesehen, gibt es in der näheren Umgebung keine Wanderwege. Ich denke, das hängt mit der Tatsache zusammen, dass der Boden hier sehr empfindlich ist und entsprechend möchte ich an dieser Stelle nochmal betonen sich an die ausgewiesenen Wege zu halten!

Wenige Kilometer entfernt in Richtung Norden befindet sich der Hof Hrafnseyri auf dem Jón Sigurðsson, der Begründer der isländischen Unabhängigkeitsbewegung im 19. Jahrhundert geboren wurde. Daran angeschlossen ist ein kleines Museum welches man sich durchaus anschauen kann.

 

Fazit: Der Dynjandi

Der Dynjandi gehört zweifelsohne zu den Highlights im Bezug auf Wasserfälle in Island. Er lässt sich nur schwer beschreiben und ist dadurch nur noch beeindruckender, wenn man einmal davor steht.

 

Dynjandi Wasserfall in Island

Dynjandi Wasserfall in Island

 

Dynjandi Wasserfall in Island

 

Viel Spaß in Island!

3 Kommentare

  1. Bei unserem Besuch im Juni 2020 war es uns nicht erlaubt unser Zelt aufzuschlagen, trotz weniger Touristen (Corona),

    Viele Grüße
    Fanny und Hendrik

  2. Es gibt eine Ausnahme auf dem Campingplatz: Wanderer und Fahrradfahrer dürfen für eine Nacht ihr Zelt dort aufschlagen (Stand Juli 2018).

    • Ich war gestern dort (18.09.2024) und das Schild mit der Ausnahmeregelung existiert noch. Also Radelnde und Wandernde dürfen weiterhin eine (!) Nacht zur Erholung dort zelten. Zudem gibt es eine ausgewiesene Kochstelle, die dem Kocher ein wenig Windschutz bietet.

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