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Reiseplanung Island: Der Nerd-Guide für deine Urlaubsplanung

Die perfekte Reiseplanung für einen Urlaub in Island sieht wahrscheinlich für jeden unterschiedlich aus. Wer zum ersten mal nach Reykjavík fliegt wird eine andere Urlaubsplanung machen als der oder diejenige, die eine Rundreise um die Insel planen und schon mehrmals hier waren. Man kann gar nicht planen und sich einfach treiben lassen, was auch super sein kann, aber in diesem Beitrag möchte ich alle jene mit Tipps versorgen die sich gerne optimal vorbereiten möchten.

Los geht’s…

 

 

Warum und wie plant man seinen Urlaub in Island

Meine allererste Islandreise machte ich vollkommen ungeplant. Ich buchte die Flugtickets weil sie günstig waren, ein paar Tage vor der Reise einen Mietwagen und das war’s. Am Flughafen kaufte ich mir einen Reiseführer, den ich nur 1–2 mal in die Hand nahm. Ich sah die üblichen Sehenswürdigkeiten an Islands Südküste, ich bretterte durch den – mir damals langweilig vorkommenden – Osten und verbrachte dafür etwas mehr Zeit im Norden. Hätte man mich nach der Reise gefragt ob ich das Gefühl hätte etwas verpasst zu haben, hätte ich nur müde gelächelt.

Ich wusste bei dieser Reise nichts vom Golden Circle. Ich hatte keine Ahnung, dass es diesen gibt, wo er liegt oder was es dort zu sehen gab. Auch von der Existenz des Flugzeugwracks an der Südküste oder des Seljavallalaug hatte ich keine Ahnung. Auf der ganzen Reise war ich in keinem einzigen Hotpot. Die Reise war natürlich trotzdem toll und ich würde sie jederzeit wieder so machen: Ich wusste damals schon, es würde nicht mein letzter Aufenthalt in Island sein.

Es gibt nun meiner Meinung nach zwei Gründe, warum man eben doch eine Urlaubsplanung machen will und sollte:

  1. Du findest dich in diesem Reisemodus nicht wieder, bist vermutlich nur einmalig in Island und willst das beste aus der Zeit dort machen.
  2. Du bist zum zweiten oder dritten Mal in Island und mittlerweile auf der Suche nach ganz bestimmten Dingen / Orten oder eben einfach etwas abseits der Touristenpfade.

Dieser Beitrag richtet sich vermutlich eher an die zweite Gruppe. Ich möchte ein paar Tipps geben, die sich an erfahrene Islandreisende richten und diesen vielleicht hier und da neue Möglichkeiten der Reise aufzeigen.

 

Webseiten für die Reiseplanung in Island

Für die Planung meiner Reisen benutze ich heute immer öfter und immer mehr Webseiten, Apps und elektronische Gadgets: Ich bin bekennender Nerd. Vielleicht finde ich gerade das an Island so interessant: Die raue Natur als Kontrast zu meinem sehr digitalen Alltag.

Jedenfalls, hier meine Tipps:

 

Anreise: Günstigen Flug nach Island buchen

Für die Suche nach günstigen Flügen benutze ich Suchmaschinen wie Opodo und Skyscanner. Relativ einfach und vermutlich nichts Neues für die meisten Leser. Ich schaue mir dann auf den Webseiten von Play und Icelandair nochmal an ob die Flüge dort günstiger sind oder ob es irgendwelche Aktionen / Rabatte gibt. Außerdem versuche ich bei den Flugdaten flexibel zu sein: Manchmal sind zwischen zwei Flügen innerhalb weniger Tage Preisunterschiede von über 100€ zu sehen.

Einen eher exotischen Travelhack nutze ich dabei gerne: Da es mir relativ egal ist ob ich Berlin der Frankfurt am Main als Flughafen in Deutschland nutze, schaue ich mir an ob ein Gabelflug eine günstige Option ist: Bei einem Flug bin ich von FRA nach KEF und auf dem Heimweg nach TXL geflogen: Der Flug war über 100€ günstiger als der normale Hin- und Rückflug.

 

Vor Ort mobil: Mietwagen in Island buchen

Zum Thema Mietwagen in Island habe ich bereits einiges geschrieben, daher hier nur kurz: Ich nutze für die Suche nach einem Mietwagen immer mehrere Vergleichsportale wie Billiger Mietwagen*, GuidetoIceland* oder Check24* und schaue mir alle möglichen Angebote an.

Am Ende entscheide ich mich für eines der Angebote, höre dabei aber fast ausschließlich auf mein Bauchgefühl. So lange der Preisunterschied nicht zu groß ist, würde ich immer ein etwas teureres Angebot vorziehen, insofern ich beim Anbieter ein gutes Gefühl habe.

 

Recherche: Webseiten rund um das Thema Island

Im Idealfall ist für dich diese Seite hier der erste Anlaufpunkt für die Recherche. Mein Anspruch ist des langfristig die beste Webseite rund um das Thema Island zu sein und ich hoffe das sieht man einigermaßen. Wenn du bestimmte Fragen hast oder dir zu Themen / Orten einen Beitrag wünschst, schreibe mir gerne oder hinterlasse einen Kommentar!

Es gibt aber natürlich noch viele, viele Andere die sich mit dem Thema beschäftigen und einige davon möchte ich hier auflisten. Die meisten sind in Englisch, das sollte dich aber nicht abschrecken. Vor Ort kommst du zum Beispiel sowieso nur noch mit Englisch durch.

Webseiten zum Tagesgeschehen in Island verfolge ich über meinen Feedreader Feedly. Dazu gehören vor allem Reykjavik Grapevine und Iceland Monitor. Beide richten sich vor allem an Expats, also englischsprachige Zugezogene in Island.

Damit sind wir auch schon bei den Blogs von Expats in Island. Besonders schön, im wahrsten Sinne, finde ich Dearheima. Vor allem die grafische Gestaltung und die Bilder bei Instagram sind echt toll. Kaelene betreibt mit Unlocking Kiki ein weiteres tolles Reiseblog zum Thema Island. Vor allem zum Thema Reisen mit Kindern wird es da wohl in naher Zukunft viel zu lesen geben 😉 Außerdem lese ich gerne Lifewithaview, wo Jeannie über ihr Leben in Island berichtet.

 

Unterkünfte: Gästehäuser, Farmstays und Hotels in Island

Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten in Island zu übernachten, dass man sich unbedingt auf mehreren Plattformen informieren sollte. Wer nur nach Hotels sucht, verpasst vielleicht wunderschöne Gästehäuser. Außerdem sind dieselben Unterkünfte oft bei verschiedenen Plattformen unterschiedlich teuer.

Für Hotels nutze ich ausschließlich Booking.com, einfach weil ich mich dort als Kunde sehr wohl fühle. Ich biete auch meine eigene Ferienwohnung im Westerwald dort an. Für Farmstays, besondere Gästehäuser und einzigartige Übernachtungen habe ich HeyIceland entdeckt. Das Unternehmen ist vor allem auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. AirBNB nutze ich immer noch, aber mittlerweile nicht mehr so häufig wie früher. Zum Einen ist mir bei dem Unternehmen der Communitygedanke zu sehr verloren gegangen und zum Anderen sind die Preise mittlerweile oftmals recht, sagen wir, optimistisch… Im Reiseblog 101places haben Tina und Patrick ein paar tolle Alternativen für die Hotelsuche vorgestellt.

 

Inspiration: Instagram & Pinterest Accounts denen ich folge

Ich nutze meinen eigenen Instagram und Pinterest Account vornehmlich um anderen zu folgen und bin dort selber nicht so aktiv, wie ich es gerne wäre.

Kurz und knapp, hier sind einige Accounts denen ich bei Instagram folge:

Ich folge noch vielen mehr, die komplette Liste könnt ihr ja auf unserem Instagram Account einsehen.

Bei Pinterest bin ich noch weniger aktiv. Da folge ich vor allem anderen Reisebloggern wie 22places, Unlockingkiki und lifewithaview15.

Auf beiden Plattformen kann man sich super Fernweh abholen!

 

Hilfreiche Webseiten vor Ort: Nordlichter, Verkehr und Wetter

Vor Ort nutze ich einige Webseiten, die vielleicht noch nicht jeder kennt bzw. von denen viele gar nicht wissen, was für tolle Informationen sie bereithalten.

Fangen wir mal mit den kleinen Helfern an: Es gibt eine Karte mit allen Tankstellen in Island, inklusive Anbieter und Preis. Der Anbieter kann wichtig sein, denn viele Mietwagenverleiher in Island arbeiten mit einer bestimmten Kette zusammen und bekommen dort Rabatt.

Wichtig und unwichtig zur gleichen Zeit: Der isländische Wetterdienst Vedur. Wichtig weil es hier die Wettervorhersage und vor allem Wetterwarnungen gibt, die bei der Planung vor Ort wirklich Gold wert sind. Wenn ich vor Ort bin, prüfe ich die Seite mindestens am Morgen und am Abend, meistens jedoch noch häufiger. Unwichtig weil: Wer sich ausschließlich auf die Vorhersage verlässt, könnte sein blaues Wunder erleben. In Island muss man immer mit wechselndem Wetter rechnen und auf alles vorbereitet sein. Die Webseite hilft natürlich trotzdem!

Neben Wolkendichte, Temperaturen und Regenvorhersage kann man hier auch eine Übersicht der Erdbeben finden, Sichtungen von Eisbergen und Daten zur Luftreinheit.

Im Bezug auf den den Verkehr in Island ist www.road.is die erste Anlaufstelle. Vor allem die Startseite ist wichtig: Hier werden Reisewarnungen angezeigt, wenn solche vorliegen. Auch diese Seite unbedingt täglich checken, morgens und abends.

Auf der Übersichtsseite findet ihr die Wetterverhältnisse für verschiedene Regionen. Zu beinahe jeder Straße gibt es dann nochmal eine Infobox in der verschiedene Zahlen zu sehen sind: Die Zahl oben links, in Rot, ist die Temperatur. Die zwei Zahlen daneben sind die Windstärke bzw. Windböen und Windrichtung. Die Zahlen darunter zeigen an wie viele Autos in den letzten 10 Minuten bzw. seit Mitternacht hierher fuhren.

Im Bezug auf den Wind kann man sagen: 0–8 ist eine (leichte) Brise, 8–18 ist windig und alles darüber ist schon eher mit Vorsicht zu genießen. Je nach Skala spricht von von 18 bis 25 von einem (tropischen) Sturm, ab 33 würde man von einem Hurricane sprechen.

Was viele nicht wissen: Neben den Infos zu den Straßenverhältnissen gibt es bei Vegagerdin auch noch eine Karte mit Webcams, auf denen man die Straßenverhältnisse live nachvollziehen kann. An den Stationen sind meist 2–6 Webcams angebracht die im Viertelstunden-Takt Bilder in alle Richtungen liefern. Hier kannst du sehen ob auf der Strecke die du fahren möchtest Schnee liegt, ob es in den letzten Stunden geregnet hat oder ob es sich bei der Straße um eine Schotterpiste handelt.

Für viele die wichtigste Webseite im Bezug auf Wetterphänomene: Der Aurora Forecast für Island. Hier kannst du nicht nur die voraussichtliche Stärke der Sonnenaktivität sehen, sondern vor allem die Wolken: Die Nordlichter sind eigentlich fast immer aktiv, mal mehr mal weniger, aber die Tatsache dass man sie nur so selten sieht rührt vor allem daher, dass sie Wolken sich sehr oft davor schieben. Planst du also Nordlichter zu jagen, suche dir Stellen aus die voraussichtlich wenige Wolken abbekommen.

Die Island App hilft dir außerdem dabei, keine Nordlichter zu verpassen: In der App können Benutzer melden, wenn sie die Aurora sehen und darüber kannst du dich benachrichtigen lassen. Wann immer eine Sichtung von einem anderen Benutzer bestätigt wurde, erhalten alle Nutzer die diese Funktion nicht abgeschaltet haben eine Nachricht. Dann kannst du auf der Karte genau sehen wann und wo die Nordlichter zu sehen waren und dich ggf. Auf den Weg machen.

 

 

Ein extrem spannendes und recht neues Projekt ist das Live Aurora Network. Hier handelt es sich um ein Team von Nordlichtbegeisterten, die an verschiedenen Orten im Land Kameras aufgestellt haben und die Inhalte Live auf ihrem YouTube Kanal streamen. So kann man nicht nur live prüfen ob Nordlichter zu sehen sind, sondern am nächsten Tag auch die Bilder noch einmal in Ruhe anschauen. Ein fantastisches Projekt wie ich finde!

Bevor dieses Projekt entstand, nutze ich die Webcams von Livefromiceland. Diese sind aber von relativ schlechter Qualität sodass man eigentlich nur auf der im Þingvellir Nationalpark manchmal einen Grünschimmer erkennen konnte 😉

 

Apps für die Reiseplanung in Island

Allen voran, so zumindest mein Anspruch, solltest du die Island App für deine Reiseplanung und Reise installieren. Wir haben wirklich viel Arbeit in die App gesteckt, in der Hoffnung dass sie einigen Menschen bei der Reise in Island hilft. Dazu zähle ich mich natürlich auch selber: Ich habe die App damals u.a. deshalb gestartet, weil ich mir immer eine bestimmte Art von App bei Reisen gewünscht habe, es diese aber nicht gab.

Zum einen wollte ich so etwas wie einen “Local in a pocket” haben, also jemanden der sich auskennt und mir die Gegend zeigen und erklären kann. Aber nicht wie ein gedruckter Reiseführer, den ich immer wieder aus dem Rucksack holen muss, sondern eher wie ein Audioguide wie man ihn aus Museen kennt: Ich bekomme Infos und kann mir diese anhören, pausieren oder auch abschalten. Ganz so wann, wo und vor allem wie ich es gerade möchte: Das sind die Audiotouren in der Island App.

Außerdem gibt es verschiedene POI (Points of Interest / Orte von Interesse) und dabei nutzen wir verschiedene Quellen: Unsere eigenen Lieblingsorte, Hotels von Booking.com und Tankstellen von Gasvaktin. Darüberhinaus haben wir Openstreetmap und Wikipedia eingebunden: Die Daten sind manchmal nicht gut strukturiert und wirken durcheinander, doch vor allem beim Entdecken haben sie mir oft geholfen: So finde ich manchmal Orte, die wirklich in keinem Reiseführer stehen und oft nichtmal den Isländern bekannt sind: In den Ostfjorden fand ich eine verlassene Farm, die unserer Gastgeberin nicht bekannt war. Selbst ihr Großvater kannte sie nur im verlassenen Zustand!

Genug Eigenwerbung, es gibt tatsächlich nich einige andere Apps die einem in Island gute Dienste leisten: Allen voran, die 112 Iceland App. Diese ist aus meiner Sicht Pflicht für jeden Islandreisenden, vor allem für Wanderer und Alleinreisende in Island. Hier kann man nicht nur einen Notruf absetzen, bei dem den Rettungskräften auch dein Standort bereits mitgeteilt wird sondern auch einen Check-In durchführen, bei dem man seine letzte bekannte Position durchgibt: Sollte etwas passieren, haben die Retter bereits einen Anhaltspunkt wo sie hin müssen.

Solltest du alleine wandern gehen, reiten oder Rad fahren: Sag am besten irgendwem bescheid dass du weg bist und wohin du willst. Ein Zettel im Auto/Hotelzimmer reicht ja schon.

Die App von Vedur (Android / iPhone) ist auch hilfreich, weil sie weniger Daten verbraucht als die mobile Webseite.

Für alle die in Reykjavik unterwegs sind und etwas trinken möchten, ohne dabei arm zu werden: Appy hour (Android / iPhone) verrät euch wo das Bier derzeit günstig ist.

Die App Wapp wurde für Wanderer entwickelt, wird aber offensichtlich nicht mehr gepflegt und scheint auf aktuelleren Geräten nicht zu funktionieren.

 

Gadgets für die Reise in Island

Wer, so wie ich, begeistert von den digitalen Möglichkeiten beim Reisen ist kommt nicht um einige Gerätschaften drumherum.

Zuerst mal die Basics: Ich habe immer mein MacBook* dabei, mein Smartphone* und oft eine Kamera*.

Darüberhinaus habe ich immer passende Kabel im Rucksack um überall laden. Damit überall wirklich überall wird, habe ich mir vor Jahren einen externen Akku gekauft. Ich benutze ihn wirklich selten, aber er hat mir auch schon 1–2 Mal den Allerwertesten gerettet und ist damit das wohl wichtigste Gadget in meinem. Rucksack.

Hier findet ihr auch noch eine ausführliche Packliste für Island.

 

Fazit: Reiseplanung Island

Ich hoffe ich konnte dir ein paar wertvolle Tipps geben sowie den ein oder anderen Einblick wie ich als Dauergast in Island meine Reisen dorthin plane.

Ich versuche meine Reisen mittlerweile immer besser zu planen. Vor allem weil mir das erlaub, den Plan auch mal über den Haufen zu werfen ohne danach komplett planlos zu sein. Das klingt vielleicht seltsam, aber eine geplante Reise hilft mir spontaner zu sein, denn ich muss mich vor Ort nicht mehr so ausgiebig mit der Recherche beschäftigen: Ich kann, aber ich muss nicht.

Mich interessieren natürlich auch eure Tipps und Tricks: Schreibt mir gerne eine E-Mail oder einen Kommentar! 🙂

 

 

Viel Spaß in Island!

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