Reykjavík ist nicht immer sonnig. Im Grunde ist es öfter verregnet als sonnig. So war es auch bei meinem letzten Besuch im Oktober 2017 wieder: Eine dicke Wolkendecke hing über der Stadt und lud damit nicht gerade dazu ein in der Stadt herum zu schlendern. Es musste also eine Indoor-Alternative her bzw. am besten gleich mehrere um dem Regen zu entfliehen.
Los geht’s…
Frühstück (vegan) im Kaffi Vinyl in Reykjavík
Zum Frühstück traf ich mich mit einem Freund in einem relativ neuen Kaffee. Er bat mich eines vorzuschlagen und weil ich weiß, dass er Veganer ist kam mir die Speisekarte des Kaffi Vinyl in Reykjavík entgegen: Hier gibt es viele vegetarische und vegan Gerichte wie Chia Pudding, Glutenfreies Brot mit Veganer Belag und generell viel Gesundes. Gut um bei Regen und schlechtem Wetter die Abwehrkräfte zu stärken!
Das Ambiente ist schlicht und eine Mischung aus minimalistisch und Steampunk: Die Deckenlampen sind durch Kupferrohre miteinander verbunden, große Lautsprecher sind an die alte Musikanlage angeschlossen und ein Plattenspieler steht mitten in einer Sammlung von Schallplatten die in alten Weinkisten im ganzen Café verteilt stehen. Musik kann jeder selbst auflegen, wenn eine Platte zu Ende gespielt ist kommt aber auch jemand und sorgt für neue Musik.
Geöffnet ist unter der Woche von 8 bis 23 Uhr. Samstags ab 9 und Sonntags ab 10 Uhr. Hier das Listing bei HappyCow.
Ein Besuch in Reykjavíks Saga Museum
Das Saga Museum von Reykjavík bringt dir Islands Geschichte von den ersten Siedlern bis zum Modernen Island näher. Im alten Hafen der Stadt gelegen, solltest du hierher wohl den Bus oder ein Auto / Taxi nehmen.
Im Museum gibt es verschiedene Darstellungen von Isländern aus den früheren Jahrhunderten, bei denen lebensechte Replikas zum Einsatz kommen. Die Figuren wurden auf den Überlieferungen basierend erstellt und die Materialien mit speziellen Verfahren in eine möglichst realistische Form gebracht. In der Ausstellung steckt also viel Arbeit und liebe zu Details.
Von den geologischen Anfängen Islands über die Erstbesiedlung, die Kelten und das Althingi bis zur heutigen Zeit: In 17 Ausstellungen lernst du alles über Island und seine Helden wie Snorri Sturlusson, Ingolfur Arnarson und Leifur Eiriksson.
Geöffnet ist das Museum jeden Tag von 10 bis 18 Uhr, auch am Wochenende.
Mittagessen im Laundromat Café und den Regen draußen lassen
Einer meiner Lieblingsorte in Reykjavík: Das Café Laundromat.
Hier gibt es nicht nur tolles Essen in allen Variation sondern auch eine gemütliche Atmosphäre und gute Bedienung. Vom kleinen Frühstück über deftigen Burger, Kaffee und Kuchen oder Fischfilets findest du hier wirklich alles. Die Qualität ist immer top und die Portionen riesig.
Auch wenn es hier nicht ruhig ist und immer viele Leute im Café anzutreffen sind, mag ich die Atmosphäre sehr gerne und habe hier schon Stunden am Stück verbracht. Texte schreibend und Leute beobachtend, vor allem wenn sie fröhliche draußen durch den Regen stiefeln.
Geöffnet ist das Laundromat von 8 bis 24 Uhr, am Wochenende ab 9 Uhr.
In Reykjavíks einzige Eishöhle von Perlan gehen
Das Perlan Museum hat erst in diesem Jahr eröffnet: Bisher konnte man in dem Warmwasserspeicher Reykjavíks nur das obere Deck betreten und die Aussicht über die Stadt genießen.
Einer der Speicher wurde nun zu einer Eishöhle umfunktioniert und dabei ist die erste künstliche Eishöhle der Welt entstanden. Wer also zu einer Zeit in Island ist, in der man zum Beispiel keine Gletschertouren mehr buchen kann, findet hier auch an regenfreien Tagen eine tolle Alternative.
In der Ausstellung geht es allgemein um Gletscher und in vielen Bildern sowie multimedialen Präsentationen wird einem erklärt was es mit dem riesigen Eiskappen auf sich hat, wie sie entstehen, was auf und in ihnen lebt, wie sie funktionieren und welchen Einfluss wir Menschen auf sie haben.
Regelmäßig finden dann Führungen durch die wirklich eiskalte Höhle statt, bei der man einen guten Eindruck davon gewinnt wie es in Gletschern wie dem Vatnajökull, Langjökulloder Eyjafjallajökull wohl aussieht.
Im oberen Bereich der Perle befindet sich ein Café und eine Aussichtsplattform von der man eine fantastische Sicht über die Stadt hat.
Im Laufe des Jahres sollen noch drei weitere Ausstellungen dazu kommen: Das Planetarium, ein Naturkundemuseum und ein Nordlicht-Museum. Ich bin gespannt und freue mich jetzt schon darauf diese auch entdecken zu können!
Geöffnet ist das Museum jeden Tag von 9 bis 19 Uhr.
Eines der besonderen Schwimmbäder Reykjavíks bei Regen besuchen
An verregneten, oder noch besser verschneiten Tagen gibt es nichts schöneres als in einem warmen Pool zu liegen und sich das kalte Wasser auf die Stirn tropfen zu lassen.
Reykjavíks Schwimmbäder, sieben an der Zahl, haben fast alle Außenbecken und sind trotzdem warm. Hotspots bzw. Whirlpools gibt es in den meisten zusätzlich. Bei Temperaturen von 38–44°C kann man sich hier schön aufwärmen. Eine tolle Alternative zu natürlichen heißen Quellen in Island.
Die Bekanntesten Schwimmbäder in Reykjavík sind Laugardalslaug, Vesturbæjarlaug und Sundhöllin.
Laugardalslaug ist das größte Schwimmbad der Hauptstadt. Hier gibt es sogar eine 50m Bahn, also olympische Länge: Wer sportlich schwimmen möchte ist hier genau richtig.
Sundhöllin ist ein relativ kleines Schwimmbad in der Innenstadt, in Gehreichweite der Hallgrímskirkja. Das Bad liegt in einer ehemaligen Sporthalle und ist relativ klein, ist aber trotzdem mein persönlicher Favorit: Die Hotpots haben einen gewissen Charme denn sie liegen außen mit einem schönen Blick auf den Sternenhimmel (oder auf Nordlichter).
In der nähe von Kopavogur befindet sich Vesturbæjarlaug, ein kleines Bad ganz ohne Innenbecken, dafür aber mit vielen Kinderbecken, schönen Hotpots und einer Sauna. Auch hier hat man eine schöne Aussicht auf den Nachthimmel.
Die Bäder haben relativ gleiche Öffnungszeiten, von 6:30 bis 22:00 Uhr sind die meisten geöffnet und der Eintritt liegt bei 900ISK (4300 für einer 10er Karte!). An Sonn- und Feiertagen können die Öffnungszeiten abweichen.
Ein zentrales Hotel in Reykjavík buchen (ION City Hotel)
Unheimlich froh war ich an diesem Tag im ION City Hotel* einquartiert zu sein. Üblicherweise reise ich in folgendem Modus: Möglichst günstig übernachten und ein oder zwei Mal pro Trip dann ein richtig tolles Hotel. Schon seit 2015, als ich zum Tauchen in Island war, hörte ich immer wieder von ION Adventure Hotel in Þingvellir* und wurde auch von Lesern immer wieder darauf angesprochen: Ich musste es also mal ausprobieren.
Ich mag minimalistisches, skandinavisches Design sehr. Oft geht das mit kleinen Räumen einher und deshalb war ich umso mehr begeistert von meinem Zimmer: Ein großer, offener Raum mit riesigen Fenstern von denen aus man das Treiben auf der Laugavegur verfolgen kann. Eine Dusche in der man eine Karaoke Party veranstalten könnte (Performed ihr auch manchmal beim Duschen? 😉 ) und ein Lichtkonzept das mein Nerd-Herz höher schlagen ließ.
In letzter Zeit, werde ich immer mehr zu einem nachdenklichen Touristen und das Thema Achtsamkeit und Nachhaltigkeit spielen eine immer größere Rolle für mich: Schön zu sehen, dass ION mir Sorgen abnimmt indem man bei der Konzeption bereits auf nachhaltige Produkte achtet, zum Beispiel bei Handtüchern, Bettwäsche und Reinigungsprodukten. Ein grüner Daumen hoch!
Die Lage ist wirklich toll für einen City Trip: Mittendrin statt nur dabei, trotzdem ruhig dank guter Fenster und ein toller Blick auf die Hallgrímskirkja ist genauso Inklusive wie der Inhalt der Minibar.
Den Abend bei Regen in einer Bar in Reykjavík ausklingen lassen
Wenn man schon in der Stadt ist, kann man sich auch den dortigen Annehmlichkeiten widmen: Reykjavík hat dutzende tolle Bars und in den kleineren Orten im Umland ist das eher selten. Also kann man die Gelegenheit nutzen und sich unter die Leute mischen.
In der Island App gibt es eine Barhopping Tour, welche dir die besten Bars in Reykjavík zeigt und weitere Details in der jeweiligen Umgebung.
An dieser Stelle möchte ich also kurz und knapp drei Bars vorstellen in denen ich gerne mit den Kollegen vom Divecenter etwas trinken ging.
Direkt auf der Laugavegur findest du die sehr beliebte Lebowski Bar. Hier ist es meist voll und lebendig, viele Touristen treffen sich hier und man kann sich über die Erlebnisse des Tages austauschen.
Etwas ruhiger geht es in der Dillon Whiskey Bar zu, hier gibt es meist entspannte Jazz Musik und am Wochenende auch mal live Bands. Im Sommer gibt es auch einen Biergarten.
Ebenfalls direkt um die Ecke: Die Boston Bar in Reykjavík. In der kleinen und gemütlichen Bar spielen oft lokale Bands, es gibt typisches Barfood wie Fish & Chips und die Stimmung ist sehr gelassen.
Bevor du weggehst, schau dir an wo gerade Happy Hour ist und spare so zumindest ein bisschen, denn Alkohol ist teuer in Island.
* Das Perlan Museum hat mir ermäßigten Eintritt gewährt. ION Iceland hat mich zu einer Übernachtung eingeladen, sodass ich euch aus erster Hand zum Hotel berichten kann.
(Aktualisiert am 24.09.2023. Dieser Artikel enthält Empfehlungs-Links.)
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