Seljavallalaug ist ein kleines aber feines Schwimmbad, gespeist von einer natürlichen heißen Quelle am Rande des Hochlands. Mitten in den Bergen bzw. an einem Berghang gelegen, macht der kleine Pool vor allem fotografisch einiges her und ist daher in den vergangenen Jahren zu einem der beliebtesten Spots an Islands Südküste geworden.
Vorhang auf für Seljavallalaug…
Seljavallalaug – Anfahrt und Lage
Das kleine Freibad liegt ziemlich direkt an der Ringstraße bzw. an der Straße 242 im Süden des Landes, zwischen dem Wasserfall Seljalandsfoss und dem Wasserfall Skogafoss. Es bietet sich also an, hier einen kleinen Zwischenstop einzulegen. Mit dem Auto kommt man bis zu einem kleinen Parkplatz an dem einige Holzhäuschen stehen. Von hier aus kann man dem Flusslauf in die Berge folgen und dabei links des Flusses bleiben.
Die Wanderung dauert ca. 15 Minuten und man sollte einigermaßen festes Schuhwerk dabei haben. Der Weg ist weder anstrengend noch kompliziert, führt aber über einige Steine und besonders bei Nässe könnte man in Turnschuhen schnell nasse Füße bekommen.
Tipps zum Baden & Sauberkeit im Seljavallalaug
Wer einmal am Schwimmbad angelangt ist, findet am Nordende des Pools Umkleidekabinen vor. Hier kann man leider besonders gut erkennen, wie viele Menschen diesen Hotpot besuchen und wie wenig sie sich darum scheren, wie dieser Ort erhalten bleibt. Bilder sagen mehr als tausend Worte:
An dieser Stelle also zuerst die Bitte: Sein ein verantwortungsvoller Tourist und nimm alles was du hierher mitbringst wieder mit nach Hause. Ich würde mich freuen wenn du wie ich sogar noch einen Schritt weiter gehst und dabei hilfst den Ort sauber zu halten: Nimm eine Tüte mit und räume ein bisschen auf bevor du gehst. Das ist natürlich freiwillig und ich kann jeden verstehen, der die Sachen nicht anfassen möchte: Ich habe einfach ein paar Sachen mit einem Stock in eine Tüte geschoben.
Es gibt da einen interessanten Effekt: Je dreckiger etwas ist, desto mehr fühlen sich Menschen dazu berechtigt es nicht nur so zu belassen sondern auch weniger auf die Sauberkeit zu achten. Deshalb betreiben Hausbesitzer in Großstädten und Unternehmen wie die Bahn so großen Aufwand um Schmierereien möglichst zeitnah zu entfernen. Indem du den Ort sauberer verlässt, als du ihn vorgefunden hast, hilfst du nachhaltig dabei ihn so zu erhalten!
Abseits von dieser Bitte habe ich natürlich auch noch einen Tipp für das Baden: Nimm dir eine Plastiktüte und Flip Flips mit! Das gilt für jeden Hotpot in Island und diese Strategie ist ein echter Lebensretter: Nicht nur kannst du dein Handtuch in die Tüte und direkt neben den Hotpot legen, ohne Angst davor haben zu müssen dass es regnet. Auch kannst du nach dem Baden direkt deine Flip Flops anziehen und damit in die Umkleiden gehen, egal wie dreckig der Boden ist.
Ich habe die Umkleiden übrigens nicht genutzt, aus offensichtlichen Gründen. Ich fürchte, sich darauf vorzubereiten sie nicht nutzen zu können ist ein Tipp den ich ebenfalls geben muss.
Die Geschichte des Seljavallalaug Schwimmbad
Der kleine Pool wurde 1923 erbaut und diente damals vor allem Schülern aus der Region um das Schwimmen zu lernen. Der Isländer Bjorn Andrésson Berjaneskoti erbaute den Pool zusammen mit dem Jugendclub und brachte den Kindern, in dem bis 1936 größten Schwimmbad des Landes, das Schwimmen bei.
Der Pool, in dem du heute schwimmen kannst, ist übrigens ein Anderer. Dieser wurde 1990 erbaut und liegt deutlich näher an der Straße. Von hier aus kann man in etwa einer halben Stunden zum alten Pool gelangen, der jedoch nicht mehr gepflegt wird.
Im Jahr 2010, als der Vulkan Eyjafjallajökull ausbrach, lief der gesamte Pool mit Vulkanasche voll und Freiwillige mussten diese mit Baggern und anderem schweren Gerät wieder entfernen. Heute sieht man davon nichts mehr, selbst zwischen dem Pool und dem Fluss sind keine Aschehäufchen oder so etwas zu sehen.
Erhaltung und Pflege des Seljavallalaug
Der Pool wird von der Jugendgemeinde der Region gepflegt und das auf freiwilliger Basis. Seitdem der Pool sich größerer Beliebtheit erfreut, ist das offensichtlich kaum noch zu machen und nicht nur die Umkleidekabinen leiden darunter. In den letzten Jahren gab es immer mal wieder die Theorie, dass das Wasser im Pool Keime enthalte und nicht mehr zum Baden geeignet sei. Da es hier weder eine regelmäßige Pflege noch einen Bademeister gibt, wird es wohl immer bei Vermutungen bleiben.
An den Umkleidekabinen gibt es eine Spendenbox: Ich halte das ehrlich gesagt für eine fragwürdige Praxis, einfach weil viele kein Bargeld dabei haben wenn sie herkommen.
Ich selbst werde im nächsten Jahr (2019) einen Teil der Einnahmen aus dem Blog Projekten zur Verfügung stellen, die sich um die Erhaltung von heißen Quellen und anderen solchen Sehenswürdigkeiten kümmern. Dafür werde ich mir allerdings Partner in der isländischen Tourismusindustrie suchen: Es kann nicht sein, dass Unternehmen Millionen an Bustouren, Mietwagen, Flügen etc. verdienen und dabei das Land ausnutzen, ohne sich an dieser Stelle an der Erhaltung zu beteiligen! Einen Pool wie Seljavallalaug zu pflegen wäre für die meisten solchen Unternehmen aus der Portokasse zu bezahlen, es kann also nicht sein, dass man hier immer den schwarzen Peter immer nur den bösen Touristen zuschiebt (ohne aktiv zu werden).
Fazit: Seljavallalaug
Das Schwimmbad Seljavallalaug an der Südküste in Island ist zweifelsohne eines der schönsten im ganzen Land. Es ist gleichzeitig ein trauriges Zeugnis davon, wie Unachtsamkeit einen wunderschönen Ort langsam aber sicher zerstören kann.
Ich war im Oktober 2017 das erste und vermutlich auch das letzte Mal hier: So lange hier nicht von beiden Seiten, den Isländern und den Touristen, mehr Verantwortung für die Erhaltung dieser tollen Sehenswürdigkeit übernommen wird, möchte ich hier nicht Teil des Problems sein und bleibe lieber fern. Sollte ich herkommen, dann mit Handschuhen- die es an Tankstellen an der Diesel-Zapfsäule gibt – und Müllbeuteln 🙂
Viel Spaß in Island!
[…] ging es danach zum Seljavallalaug, wohl eines der ältesten Freibecken Islands, das von einer heißen Quelle beheizt wird. Allein der […]
[…] Seljavallalaug […]
Für uns einer der schönsten Plätze Islands. Der Weg dorthin skurril und das Panorama ( dieses Grün der Berge zum schwarzen Flussbett) unglaublich schön. Natürlich ist der Pool völlig veralgt, dass ist unser Pool ohne Chlor schon nach 2 Monaten…das nenne ich Natur. Die Kabinen waren leider schmutzig aber nicht annähernd so schlimm wie auf den Fotos oben…zum Glück. Wir waren drin (mit Badeschuhe) ganz links vor dem Wassereinlass, dort ist es schön warm, ich werde diesen traumhaften, surrealen Ort niemals vergessen. Biiiitte lasst nichts liegen,auch kein Taschentuch…unglaublich wieviele Taschentücher ich in Island rumliegen sah …traurig.
Eine Frage quält mich seitdem ich dort war….warum steht der Pool dort?!? Keine Ortschaft in der Nähe und heiße Quellen gibt es ja wirklich fast überall, da hätte man doch einen viel zugänglicheren Platz wählen können? Kennt jemand die Antwort?
Seljavallalaug ist eines der ältesten Schwimmbäder in Island. Das Schwimmbad wurde im Jahr 1923 erbaut und ist damit gut ein Jahrhundert alt. Es wurde von der Icelandic Touring Association (Ferðafélag Íslands) mit dem Ziel errichtet, den Isländern Schwimmunterricht zu geben. Zu der Zeit war das Schwimmen eine wichtige Fähigkeit, die insbesondere für Fischer von großer Bedeutung war, um die Gefahren des Meeres zu überstehen.
Das Becken ist 25 Meter lang und 10 Meter breit, gefüllt mit geothermalem Wasser, das von den umliegenden heißen Quellen kommt. Wegen seiner abgelegenen Lage in einem Tal zwischen Bergen ist es nicht leicht zugänglich, aber das hält Touristen und Einheimische nicht davon ab, den Ort zu besuchen. Obwohl Seljavallalaug in den letzten Jahren immer mehr an Popularität gewonnen hat, bleibt es ein ruhiges Refugium, in dem man die natürliche Schönheit Islands genießen kann.
[…] sind für Besucher hergerichtet, etwa mit einer Beckeneinfassung oder einem Umkleideplatz wie etwa Seljavallalaug (Süden). Andere liegen ganz ursprünglich in freier Wildbahn. Entlang der stark frequentierten […]
Tut mir leid aber ich kann das so nicht ganz bestätigen! War diese Woche dort. Der Pool ist tatsächlich von wundervollem Bergpanorama umgeben und nach einem kurzen Spaziergang erreichbar! Auch fotografisch macht er in dieser Kulisse einiges her, aber nur wenn man es schafft den ganzen Müll und die alten Kleider die dort liegen auszublenden! Auch geruchlich kein Leckerbissen da manche Besucher ihr Geschäft direkt neben dem Pool verichtet haben! Das Becken selber ist voller Algen (viel schlimmer als in anderen Hot Pots und natürlichen Becken) und die Wassertemperatur liegt deutlich!!! unter 30 Grad und lädt bei geringen Außentemperaturen nicht zum entspannten Baden ein! Wer ein schönes Fotomotiv sucht kann vorbei schauen aber die die baden möchten müssen sich leider auf einen dreckigen und kühlen „Hot Pot“ einstellen. Haben viele Hot Pots besucht, dieser Besuch hat sich aber nicht gelohnt!